Mein Freund ist nicht mein "Dom" und ich bin ihm gegenüber auch nicht devot, aber ich nehme beim Sex fast immer die Rolle des Bottom ein und bei uns gehören Bondage, sowie Elemente aus dem SM auch dazu.
Vor wenigen Monaten hat er mich beim Sex mal geohrfeigt. Ich habe ihm Ohrfeigen nie explizit als eines meiner Tabus genannt, nur vor einer ganzen Weile mal erwähnt, dass mir Schläge ins Gesicht nicht gefallen würden.
An diesem Tag war er allgemein ungewöhnlich forsch im Bett, hat zum Beispiel beim Lecken ganz plötzlich angefangen, mich in Klitoris und Schamlippen zu beißen, was er vorher nie gemacht und mich sehr verunsichert hat. Als ich mich selbst zwischen den Beinen angefasst habe - was ich für gewöhnlich ständig mache - hat er mich in die Hand gebissen.
Ich neige bei Angst und Unsicherheit zur Passivität und lag dann einfach nur da und versuchte zu verstehen, was gerade passiert und warum. Er vögelte mich ziemlich hart, stand dann auf und schlug mir im Vorbeigehen ins Gesicht. Im Anschluss war ich nicht mehr in der Lage zu kommen und hatte Tränen in den Augen, weil mein Freund an mir herumspielte und wollte, dass ich einen Orgasmus bekomme. Als mir klar wurde, dass ich völlig blockiert war und in diesem Moment Angst vor ihm hatte, habe ich ihn darum gebeten, aufzuhören.
Ich habe im Anschluss wochenlang nicht mehr mit ihm schlafen können und war auch im Alltag distanzierter und gehemmter.
Aber ich habe sehr schnell mit ihm über den Vorfall geredet und es tat ihm auch furchtbar leid. Er hat sich sehr lange wirklich schrecklich deswegen gefühlt.
Mittlerweile haben wir wieder Wege zueinander gefunden, aber Ohrfeigen sind absolut tabu. Sie sind etwas, das mich binnen Bruchteilen von Sekunden in eine Zeit zurückwirft, in der ich ein Kind und völlig hilflos war, der Willkür eines Elternteils ausgesetzt, das mich ständig verprügelte.
Ohrfeigen - auch die Erwähnung davon - haben das Potenzial, mich stark zu triggern und Angst in mir auszulösen.