Wie bereichern kulturelle Unterschiede eure Partnerschaft?

Meine binationalen Beziehungen habe ich bisher nur sizilianische und französische Erfahrung.

Die Unterschiede waren nicht gravierend, da mich der Mann als Mensch angesprochen hat und nicht die Nationalität. Zudem denke ich das es innerhalb Europas weniger Unrerschiede gibt.
Bereichernd empfand ich definitiv die Sprache, den Umgang mit der Familie und natürlich auch die Erfahrungen in der eigenen Heimat.
Aus diesem Blickwinkel erlebte ich sehr viel mehr Input und Gesprächsthemen wie ich das bei einem deutschen Mann hatte.

Und wie sind deine Erfahrungen bisher?

Sorry, aber Deine Eingangsfrage ist etwas allgemein gehalten. Ich bin mit einer Thai verheiratet, wir haben zwei Kinder und es ist jeden Tag erstaunlich, wie sehr die Gedanken eines "Farang" und einer "Thai" divergieren.

Wie meinst du das? Also was genau macht es aus und wie geht ihr damit um?

Wir beide sind ein "internationales" Paar, gemeinsam ist uns auch, dass einige unserer früheren Partner/innen ebenfalls eine andere Nationalität hatten. Beabsichtigt war das nie, es hat sich durch das Leben so ergeben.

"Bereichert" hat uns jeder einzelne Mensch, völlig unabhängig von der jeweiligen Heimat - sprachliche und kulturelle Feinheiten verschwimmen im Alltagsleben.

Wichtig waren (und sind) uns ohnehin immer grundlegende Gemeinsamkeiten - die so genannte "Landkarte der Liebe". Auf so etwas wie "Exotik" haben wir nie Wert gelegt.

Tolle Musik, faszinierende Märchen und Folklore, gutes Essen. Zumindest waren das die Bereicherungen durch meine sehr engen Freundschaften mit unter anderem Türken, Russen und Amerikanern.

Eine Liebesbeziehung hatte ich bisher noch nicht mit einem Menschen anderer Nationalität. Ich selbst bin in Deutschland geboren, allerdings ist die eine Hälfte meiner Verwandtschaft australisch, die andere ein witziger Mix aus Russen (ganz weit im Osten) und Japanern.
Mein einziger "kultureller" Beitrag in meiner Beziehung ist wohl, dass ich recht viel fluche.

Meine binationale Ehe beendete ich nach ca 8 Jahren. Lag es an den unterschiedlichen Kulturen, Religon und der Fremdsprache?. Nicht primär aber hat es auch nicht einfacher gemacht...

Für mich wurde meine binationale Beziehung zum Schlüssel für mein Glück, da die Selbstverständlichkeit, mit der in der anderen Kultur Sexualität und insbesondere die Sexualität der Frau betrachtet wird, für mich eine Befreiung war.

Ich selbst bin das Ergebnis einer binationalen Beziehung. Für mich war es leider nicht immer eine Bereicherung. Als Kind wollte ich einfach nur "typisch deutsch" sein (ich bin mitten im Nirgendwo in Bayern aufgewachsen und auch heute werde ich teilweise so angeschaut, als wäre ich ein Alien). Auch als Teenager und die Suche nach einer Identität erwies sich manchmal komplizierter als bei meinen Freunden, vor allem dann, wenn man jemand sein wollte, der so nicht von anderen akzeptiert wurde. Als erwachsene Frau aber kann ich nun sagen, dass ich es genieße, den Zugang zu zwei recht unterschiedlichen Kulturen zu haben: die Sprachen, das menschliche Miteinander, die Kultur, das Essen... sich dort so frei bewegen zu können ist ein wahres Geschenkt.

Die meisten meiner Beziehungen waren binational. Ich habe nie aktiv danach gesucht, aber es hat sich eben so ergeben. Dafür bin ich sehr dankbar, denn die Erfahrungen, die ich sammeln konnte, sind für mich sehr wertvoll. Dennoch, auch wenn die Zeiten schön waren, so gab es viele Probleme und etliche kulturelle Unterschiede, die es unmöglich gemacht haben, etwas Dauerhaftes für die Zukunft einzugehen. Bisher zumindest.

@*******_hh

Das mit dem "typisch" ist eine böse Falle.

Es gab mehrere Versuche, aber ich war eben nicht "typisch Deutsch" genug und das als Deutsche....
So gesehen kommt es immer auch darauf an, was man sich vorstellt und was in der Realität zu trifft.

WiB