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Wenn bei den Vorlieben/Praktiken keinerlei Unterschiede zwischen Mann und Frau gemacht werden, jemanden beide Geschlechter gleichermaßen erregen, dann spricht man eher von Pansexualität.
Meines Wissens nach beschreibt Pansexualität die Anziehungskraft zu Menschen, ohne sich dabei auf Geschlechter oder Geschlechteridentitäten festzulegen. Das bedeutet, man steht nicht nur auf Mann/Frau im biologisch-geschlechtlichen Sinn, sondern lehnt zum Beispiel auch generell Transsexuelle oder Intersexuelle nicht ab, oder Menschen, die sich als non-binär oder genderfluid identifizieren.
Für mich bedeutet Bisexualität übrigens
nicht, dass einen die Vorstellung von sexuellen Handlungen an beiden Geschlechtern erregt. Nur weil einem die Vorstellung im Kopf gefällt, heißt das nicht automatisch, dass man das Bedürfnis hat, das auch wirklich real auszuleben und ich weiß gar nicht, wie oft mir das schon insbesonders bei Frauen untergekommen ist, dass sie von gleichgeschlechtlichem Sex fantasiert haben und als es dann in der Realität soweit war, war alles Meh.
Fantasie und Realität müssen nicht konform gehen.
Für mich bedeutet Bisexualität, dass man sich tatsächlich real von beiden Geschlechtern angezogen fühlt. "Bi-interessiert" ist für mich persönlich eher die Neugierde auf einen Körper desselben Geschlechts (wie eben Kopfkino und damit eventuell einhergehende Erregung), oder dass man an sich erstmal keine Probleme hat, mit jemandem desselben Geschlechts intim zu werden, doch das Ausschlaggebende ist für mich die real gefühlte und erlebbare Anziehungskraft, romantisch und/oder sexuell, die eben nicht nur rein im Kopf stattfindet, sondern sich an realen Personen orientiert.
Dabei gibt es natürlich Präferenzen, denn ich selbst habe jetzt noch niemanden kennengelernt, der absolut gleichwertig auf beide Geschlechter stand. Manche hatten eine deutliche Präferenz für das eigene, andere für das andere Geschlecht. Für manche war das eigene oder andere Geschlecht nur sexuell interessant, aber nicht romantisch (im Sinne von Liebe und Beziehung). Und dann gab es noch Menschen, die hatten sich nur einmal überhaupt für das andere oder gleiche Geschlecht interessiert, hatten zB. bisher nur Hetero-Fantasien, Hetero-Beziehungen und Hetero-Sex, haben sich aber einmal in ihrem Leben dennoch für eine ganz bestimmte Person desselben Geschlechts interessiert. Nicht immer kam es dabei zu Intimitäten, daher kannte ich auch Bisexuelle, die nie Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht gemacht haben. Das muss man auch nicht, um bisexuell zu sein, aber meiner Meinung nach kann man Bisexualität nicht bereits am Kopfkino festmachen, sondern daran, ob in der Realität auch wirklich Anziehungskraft besteht.