Wir denken schon, dass das Swingen in den letzten 5 Jahren populärer geworden ist.
Es gibt gefühlt mehr Swingerclubs, auch wenn wir den Eindruck haben, dass die Ursache hierfür oft die Umwandlung vom früheren Geschäftsmodell „Puff“ zum SC ist, möglicherweise weil die Prostitutionsgesetzgebung verschärft wurde.
Aber auch die mediale Präsenz ist ein Hinweis auf die These von der momentan scheinbar zunehmenden Popularität. Neuerdings findet man sogar Berichte über das Swingen in Qualitätszeitungen wie FAZ, Welt und Zeit.
Das Publikum hat sich in seiner Struktur aber, unserer Meinung nach, trotzdem kaum verändert. Auch wenn viele Clubs versuchen jüngere Menschen für das Swingen zu begeistern, dominiert ganz eindeutig die Altersklasse der ca. 40-60 jährigen. Das könnte mit der sich verändernden Lebenssituation dieses Personenkreises zusammenhängen: Kinder aus dem Haus, beruflich gesettled, vielleicht auch gerade geschieden und in einer Phase der Neuorientierung und Neuausrichtung des eigenen Lebens oder der Versuch eine langjährige Beziehung durch neue Impulse zu retten usw.
Was uns auffällt, ist aber der überproportionale Zuwachs an männlichen Swingern. Vielleicht weil es tatsächlich weniger Puffs gibt???
In der Mitte der Gesellschaft ist das Swingen aber bei weitem noch nicht angekommen. Das wird erst dann der Fall sein, wenn Swingen genauso alltäglich geworden ist, wie der Besuch anderer Events: Oper, Freizeitpark, Stadion, Museum usw.
Aber wir sehen aktuell auch eine zunehmende Aggressivität und Intoleranz in den Clubs:
• Nur Poppenwollende vs. sexuell aufgeschlossene Partypeople,
• alles muss gefälligst und kann nicht nur... (bei dem Eintrittspreis)
• usw.
Wenn das so weitergeht, ist der Höhenflug des Swingens bald wieder vorbei.