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Was braucht eine wertschätzende Trennung?

Was braucht eine wertschätzende Trennung?
Hallo in die Runde,

Kaum ein Thema aus dem Bereich „Liebe und Beziehung“, das nicht vom Thema Trennung flankiert wird.

Die Kommentare spalten sich gefühlt in zwei Lager. Ich überspitze mal, da gibt es die, die sagen, bevor man sich quält, Beine in die Hand nehmen und nichts wie weg. Dem gegenüber, ebenso überspitzt, die „Nichtaufgeber“.

Bei beiden schwingt nach meinem Gefühl immer mit, dass Trennung hässlich ist. Die „Nichtaufgeber“ bekommen gleich Schnappatmung, bei den „Flüchtigen“ klingt zuweilen eine gewisse Härte durch, die möglicherweise einfach auch einer Wut entstammt, die es manchmal braucht, um die Distanz zu schaffen, in der man Verletzung in einen Neuanfang wandeln kann.

Ich möchte gerne diesen Beitrag eröffnen, um Raum zu geben für Beispiele, die zeigen, das eine Trennung durchaus für beide eine große Entspannung bewirken kann, überhaupt nicht hässlich sein muss.

Ein gemeinsames Anerkennen eines veränderten Status Quo mit allem, was es zu betrauern und gestalten gibt. Wertschätzend im Miteinander.

Mir kam der Gedanke zu dem Beitrag, als im Radio Andreas Bourani „auf anderen Wegen“ gespielt wurde. Ich mag das Lied sehr. Es klingt zwar nicht nach gemeinsamer Gestaltung, wohl aber nach der wertschätzenden Reife, etwas anzuerkennen, ohne Schuld zuzuweisen.

  • Wer kann und möchte seine positive Trennungserfahrung teilen?

  • Was denkt Ihr braucht es für eine gute Trennung?


Freue mich auf Eure Beiträge.

GreenEyesLove
******ito Mann
3.805 Beiträge
Grundsätzlich
würde ich für mich entscheiden, mich nicht zu trennen, wenn ich frustiert bin. Immer wieder würde ich mir darüber Gedanken machen, dass ich noch keine Lösung gefunden habe. Aber sie ist irgendwo verborgen, greifbar nah. Kein fauler Kompromiss. Eine Lösung. Alle laufen davor weg und dies macht micht traurig. Was für ein rudliges Leben.
********chaf Mann
7.452 Beiträge
JOY-Angels 
Schönes Thema! *g*

Und eins, bei dem ich viel dazu beitragen kann, es aber ausufern würde, würde ich jetzt gleich alles dazu schreiben. Hilfeee, ich muss kürzen! *heul*

*zwinker*

Kurz zusammengefasst: Eine Trennung kann dann wertschätzend vonstatten gehen, wenn man den Zeitpunkt nicht verpasst.

In lang: Wenn der Punkt erreicht ist, an dem es nicht mehr geht, dann liegt es selten an der Liebe zueinander. Die ist oft noch da. Es stimmen aber jede Menge anderer Dinge nicht mehr, oder auch "nur" ein entscheidendes: Dass man sich nicht (mehr) wohl fühlt in der Beziehung.

Um sich von jemandem, den man vielleicht immer noch liebt (!), lösen zu können, muss man es dann irgendwie hinkriegen, dass man den anderen doof findet. Denn sich von jemandem trennen, den man immer noch total toll findet, das kriegen wohl die wenigsten hin. *zwinker*
Tja. Und genau hier wird es hässlich. Weil dann Minuspunkte gesammelt werden. Vorwürfe häufen sich, Streit ist gleich um die Ecke ... je länger es dauert, desto hässlicher wird es.
Irgendwann ist der Respekt voreinander weg.
Und damit die Wertschätzung einander ebenfalls.

Darum: Wer immer es merkt, dass man beginnt, Punkte zu sammeln, damit man den Partner hübsch hassen kann - lasst es! Redet mit eurem Partner! Sprecht diese Punkte an! Versucht sie gemeinsam zu lösen!

Oder eben nicht, wenn sich beide einig sind, dass man sie nicht lösen kann. (Wenn der eine Teil unbedingt und genau jetzt Kinder will und der andere für sich entschieden hat, keine kriegen zu wollen, dann gibt es hier keine Lösung. Außer eben jene, sich wohl oder übel trennen zu müssen.)

Bis auf einen einzigen Fall geschah eine Trennung bei mir immer wertschätzend.
Und selbst in dem besteht inzwischen die Friedenspfeife.
Ich weiß also, wovon ich rede. *zwinker*

"Wir lieben uns vielleicht nicht mehr / wir passen vielleicht nicht zusammen, aber wir mögen uns doch noch, verdammt noch mal."

Dieser Satz ist der Beste, der im Trennungsprozess fallen kann.
Denn er sorgt dafür, dass man sich auch danach immer noch gegenseitig hilft, dass der andere in diesem Trennungsschmerz nicht völlig untergeht.
Und das wiederum sorgt dafür, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später eine Freundschaft entsteht. Weil, man kennt sich nun mal. Und mag sich ja doch irgendwie immer noch. Auch wenn man sich Küssen und Sex miteinander miteinander im Leben nicht mehr vorstellen kann.

Zumindest ist es meine Erfahrung.
Und die mag ich echt nicht missen. *g*
****dat Frau
3.550 Beiträge
Das ist ein tolles Thema, das mich auch gerade betrifft.
Leider erfahren wir (beide) dabei keine Wertschätzung. Aber auch keine Angriffe, keine Verletzungen (mehr).

Ich glaube, eine Trennung läuft in etwa so ab, wie man sich auch geliebt hat. Wie man eine Beziehung geführt hat. Wenn die von Trennungsängsten, Misstrauen und gleichzeitiger großer Anziehungskraft geprägt war, wird sie mit genau so starken Emotionen auch den Bach runter gehen.
Ich kann mir derzeit eine wertschätzende Trennung beim besten Willen nicht vorstellen. Ein zum jetzigen Zeitpunkt geführtes Gespräch würde mich wieder umwerfen. Schließlich ist da noch Liebe.

Beziehungen, die etwas ruhiger verliefen, konnte ich bzw. der andere auch dementsprechend ruhig auflösen.

Ich bin gespannt, was die anderen schreiben...
*********_love:
Was braucht eine wertschätzende Trennung?

Ganz wichtig: Guten Willen auf beiden Seiten.

Ich habe eine Trennung hinter mir, der auch viel Streit und Fehler vorausgingen. Das war nicht schön. Und wäre es nach mir gegangen, wäre die Trennung nicht oder nur viel später gewesen. Im Nachhinein sehe ich aber, daß es so, wie es war, richtig war.

Problem bei uns: Wir haben ein gemeinsames Kind. Aber genau dadurch haben wir es geschafft, die Trennung im Guten zu vollziehen und der kleinen Maus das Gefühl zu geben, daß wir noch immer beide für sie da sind. Sie soll keinen Elternteil verlieren, nur weil wir uns nicht mehr so gut verstehen. Und es hat geklappt. Ihr Kommentar, als ich in eine eigene Wohnung gezogen bin: "Yay, zwei Zuhauses!"

Und inzwischen verstehen wir uns als Freunde sehr gut. Offensichtlich sind wir für eine Freundschaft besser geeignet als für eine Partnerschaft.

Bei uns würde ich also sagen, daß das gemeinsame Kind, dessen Wohlergehen wir über unser beider Egos gestellt haben, Katalysator für die wertschätzende Trennung war. Zweiter wichtiger Punkt: Wir sind keine bösartigen Charaktere, die dem anderen einfach aus Prinzip eins reinwürgen wollen. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie mein Leben zur Hölle machen können. Aber davon war nichts zu spüren, und ich habe mir wirklich ein paar böse Fehler geleistet.

D.h. die (bald Ex-)Partner müssen die charakterliche Eignung für eine einvernehmliche Trennung haben. Ansonsten wirds häßlich...
Caballito
Du unterstellst und wertest, darum geht es hier nicht.
offenheit und liebe
*ja*
richtig gelesen.

Ich habe mich getrennt.Auch aus Liebe.
Aus Liebe zu unseren Kindern und aus liebe zu der schönen gemeinsamen Zeit,die wir hatten.

Wir sind sind im Streit oder mit Wut auseinander gegangen.
Nein,wir haben uns schlicht in verschiedene Richtungen entwickelt und dieses gemerkt,bevor es Hass und Wut gab.
Man kann sich auch in Freundschaft trennen. Gemeinsam weiterhin für die Kids da sein.

Ich bereue die Trennung nicht, aber auch nicht die gemeinsamen Jahre.

Sicher hätten wir noch versuchen können zusammen weiter zu leben.Doch, in vielen Gesprächen wurde uns klar,dass es nicht unser Wunsch ist. Früher oder Später hätten die Spannungen unsere Freundschaft zerstört.
Ich bin froh,dass wir rechtzeitig den Weg gegangen sind.
Denn so: ich freu mich für Ihn,wenn es Ihm gut geht und unsere Kinder haben Mama und Papa. Zwar in getrennten Whg, jedoch jeder ist jederzeit da. Ohne Einschränkung.
*****e75:
unsere Kinder haben Mama und Papa. Zwar in getrennten Whg, jedoch jeder ist jederzeit da. Ohne Einschränkung.

So soll es sein! *top*
****az Mann
4.348 Beiträge
Ich kann nur theoretisch drüber sprechen, weil meine Beziehung nicht von so tiefen Gefühlen beiderseits erfüllt war und die Trennung nicht völlig wertschätzend war...

Ich denke es bedarf viel Verständnis von beiden, dass die Beziehung an einen Punkt gekommen ist, wo zwar alles noch in Ordnung ist, aber doch irgendwie stagniert und vllt die Entwicklung des einen gestört wird.
Ich könnte mir vorstellen, dass es hilft, wenn beide die Beziehung von aussen betrachten, als dritte Person sozusagen, und rational betrachten, was so die Probleme in der Beziehung sind und ob beide quasi aneinander vorbei leben oder gehemmt sind, sich zu entwickeln.

Je nach Charakter der beiden kann es dann helfen, wenn man drüber redet und vllt nochmal versucht, die Beziehung zu retten indem man dem anderen die Probleme vor Augen führt und evtl schon Lösungsansätze bietet. Bei manch einem kann das aber dafür sorgen, dass er die ganze Schuld auf sich projiziert und somit evtl Hass auf den Partner entwickelt. Das wäre dann suboptimal. Genauso wie eine ganz plötzliche Trennung ohne vorige Anzeichen oder Versuche, die Probleme zu lösen eher suboptimal wäre.

Zudem sollte man nicht nachtragend sein und eine gewisse Einsicht an den Tag legen. Es bringt beiden langfristig nichts, wenn man dem anderen nach der Trennung nochmal irgendwie eine rein würgen will nur damit man sich besser oder erhabener fühlt. Diese Emotionen, sofern vorhanden, sollte man dann eher in etwas anderes kanalisieren. Ziel sollte es sein, dass beide am Ende gestärkt und um eine schöne Erfahrung reicher durchs Leben gehen und im Optimalfall dann sogar als Freunde.
*****_68 Mann
8.550 Beiträge
Was es braucht ...
in erster Linie Menschen die sich selbst nicht zugunsten eines angeblich höheren Ziels aufgegeben haben.
Wer sein "Ich" komplett einem "Wir" geopfert hat - nun, der wird letztlich erst mal gefühlt vor einem "Nichts" stehen.
Wenn dann all die Schuldzuweisungen kommen ... dann wird das sicher eine schmutzige Sache.
Jede Trennung ist aber immer auch eine neue Chance - das darf man dann auf keinen Fall aus den Augen verlieren.
Schwierig wird es natürlich - wenn mir erst einmal jegliche Perspektiven fehlen ... einfach weil ich viel zu sehr fixiert war.
Viele schauen dann zurück - aber es braucht hauptsächlich den Blick nach vorne.
Klar - man hatte ja schließlich schöne Zeiten ... auf diese darf man blicken ... es für sich positiv sehen.
Ähnlich verhält es sich mit den negativen Dingen ... auch die Fehler darf man im Blick haben und eben daraus lernen.
Beim nächsten Mal wird alles besser.

Nur ein paar Gedanken ...
Al
********i_ni Frau
247 Beiträge
Was denkt Ihr braucht es für eine gute Trennung?

In der Frage liegt für mich schon die Antwort - nämlich die Wertschätzung seines/r Partners/in und in der gemeinsam verbrachten Zeit. Auch wenn es zur Trennung kam, war doch die gemeinsame Zeit nicht durchgehend schlecht.
Warum soll aus Wut immer Hass entstehen und warum geht es bei einer Trennung immer um die Schuldfrage? Der Trennende von einem Paar hat es vielleicht emotional "leichter" und der Zurückgebliebene braucht seine Zeit, um die Ablehnung zu verkraften - aber wie jede (ungeliebte) Veränderung, braucht auch die neue Situation immer eine gewisse Zeit. Manchmal bedarf es nur den Mut wieder aufeinander zu zu gehen.


Flüchtige und Nichtaufgeber sollten den realen Blick nicht verlieren. Aus "Liebe" kann Freundschaft entstehen und selbst bei einer Trennung kann "Liebe" für den Anderen immer noch da sein, nur aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
Wertschätzung
Ich denke, für eine wertschätzende Trennung braucht es vordergründig genau das: Wertschätzung. Da aber beginnt für Viele vielleicht auch schon das Problem, denn ein wesentlicher Grund (u.a.) für eine Trennung mag doch durchaus auch genau der Verlust dieser Wertschätzung sein.

Wertschätzung beziehe ich dabei auf Verschiedenes. Naheliegend: auf den Partner, der mich doch wohl nicht mehr wertzuschätzen weiß, so nimmt der trennungswillige Teil der Beziehung jedenfalls an. Auch naheliegend: auf das Gemeinsame, die vergangene Zeit, das, was man erlebt und gemeinsam geschaffen hat, das eigene Leben bis dahin. Natürlich war das nicht alles schlecht, aber im allgemeinen Pauschalisierungswahn und Trennungsschmerz mag objektive Einschätzung wohl untergehen.

Wenn Wertschätzung auch in der Trennungsphase und danach noch vorhanden ist, dann sehe ich das als Chance, sogar als dringende Frage: was fehlt eigentlich?
Ich weiß aus Erfahrung, was eine einigermaßen einvernehmliche und wertschätzende Trennung nicht gebrauchen kann:
Einen geschäftstüchtigen Anwalt! *flop*

*********hymus:
Da aber beginnt für Viele vielleicht auch schon das Problem, denn ein wesentlicher Grund (u.a.) für eine Trennung mag doch durchaus auch genau der Verlust dieser Wertschätzung sein.

Das Problem liegt eigentlich viel tiefer!
Wenn man im Leben Gemeinsames und Verbindendes geschaffen hat, dann trennt man sich nicht aus Langeweile, sondern weil diesen Gemeinsamkeiten auf der anderen Seite irgend welche grundlegenden Differenzen entgegen stehen.
Durch die Trennung wird Gemeinsames und Verbindendes zerstört.

Da scheint es mir geradezu logisch, dass das mit Schmerzen verbunden ist.
Und es gehört eine gute Portion an selbstkritischer Haltung dazu, den eigenen Anteil an der Zerstörung bzw. Unterwanderung der Beziehung zu erkennen und angemessen zu wichten.
Und es gehört verdammt viel Wohlwollen dazu, den Anteil des Partners daran nicht über zu bewerten.
Wir mögen uns noch!
Dem kann ich mich nur anschließen!
Ich habe zwei Trennungen hinter mir in den letzten acht Jahren. Mit beiden Männern habe ich Kinder. Drei mit dem ersten, eins mit dem Zweiten.
Letztes Jahr haben wir alle gemeinsam meinen Fünfzigsten gefeiert. Auch mein neuer Partner war dabei und alle Kinder.

Ich versuche, meine Gefühle so gut wie möglich rüber zu bringen. Den Männern gegenüber, wie auch den Kindern. Es hat uns allen sehr geholfen, keinen Hass zu entwickeln. Im Gegenteil, das Verständnis und der Respekt mir gegenüber hat bei den Männern, wie bei den Kindern, sogar noch zugenommen. Wir sind eine Familie, nach wie vor. Das gilt insbesondere für meine "Erstfamilie". 22 Jahre lassen sich nicht so einfach weg wischen. Aus den Augen, aus dem Sinn, geht für mich gar nicht. Ich liebe meine Männer! Jeden auf eine ganz eigene Art und Weise. Wo Liebe war, da hat für mich Hass niemals einen Platz! Und Schuld Zuweisung bringt rein gar nichts! Den letztlich sind es IMMER zwei, die die Verantwortung tragen für das Gelingen einer Beziehung. Und "scheitern" kann eine Beziehung in meinen Augen sowieso nicht. Jede Beziehung trägt mich ein Stück weit zu mir selbst. Auch, wenn nicht alle an sie gestellten Erwartungen erfüllt werden. Was ich "erwarte" dient nicht immer dem, was ich zu meiner persönlichen Entwicklung brauche. Das hat mich meine Erfahrung gelehrt.
Meinen Kindern mag ich die Last eines sich hassenden Elternpaares ebenfalls nicht zumuten. Die Großen reflektieren schon sehr gut, was zwischen den Eltern geschieht. Eine ehrliche Trennung ist auch für sie besser als es mein unehrliches Bleiben gewesen wäre.

Reden, die wahren Gefühle nicht verheimlichen oder gar unterdrücken. Respektvolles Reden über den Ist-Zustand. Die eigenen Bedürfnisse erkennen, reflektieren und klar kommunizieren. Keine verletzend Anklagen! Jeder gibt, was er kann! Dieser Gedanke hat mir immer geholfen, meinem Gegenüber den nötigen Respekt zukommen zu lassen und den Selbigen für mich nicht zu verlieren.
Meine Trennungen verliefen übrigens auch unter einem minimalen Einsatz des Anwaltes. Das glaube ich auch empfehlen zu können.
*****018:
... Schuld Zuweisung bringt rein gar nichts! Den letztlich sind es IMMER zwei, die die Verantwortung tragen für das Gelingen einer Beziehung.

Es gehören aber auch zwei zum Gelingen einer einvernehmlichen und wertschätzenden Trennung.
Es reicht, wenn einer von beiden meint, sich selbst gegenüber Anderen irgendwie als das Unschuldslamm und Opfer präsentieren zu müssen, dann kann der andere eigentlich nur noch kopfschüttelnd gehen, um es nicht noch eskalieren zu lassen!
@dr_zyklothymus
Als Chance?
Was fehlt eigentlich?

Es ist die Chance,dass man weiterhin gute freundschaftliches miteinander hat.

Ich schätze meine freunde.,wie meinen Ex.
Doch für ne Beziehung fehlten/fehlen gleichartige Zukunftsansichten.
Wir entwickelten im Laufe der Jahre (auch durch Beruf,soziales Umfeld,Kinder) verschiedene Sichtweisen und Einstellungen zu Dingen,die im Zusammenleben wichtig sind.

Somit fehlten schlicht die Gemeinsamkeiten in Bezug auf Alltag,für was setz ich mich ein und was hat Priorität im leben.

Und das fing dann auch Mal während der Trennungsphase kurz zu brodeln an.warum? Er wollte es vereinfachen,wg,finanziell besser,...

Schon war der Unterschied offensichtlich.
Ich geh auch gern Mal n unbequemeren weg,lieber paar Berge erklimmen aber dafür zielstrebig ,statt n bequemen Umweg zu gehn. Nehm lieber ne Diskussion an,anstatt in Ruhe vor mich hinzudenken.
Und: hab lieber wenig,dafür aber gutes gewissens und mit gutem Feeling.
Nun
Wenn Wertschätzung auch in der Trennungsphase und danach noch vorhanden ist, dann sehe ich das als Chance, sogar als dringende Frage: was fehlt eigentlich?/quote]

Das was fehlt begründet zumeist den Trennungswunsch.

Für mich persönlich ist es das, was ein Liebespaar von Freunden und einem Team unterscheidet.

Wenn ich z Bsp diese „eingespielte Teamidee“ für mich als Eheoption in Betracht ziehen würde, dann würde ich eine Zweckehe mit meinem Kollegen eingehen. Wir sind seit 15 Jahren genau das, ein eingespieltes Team und gute Freunde. Wir könnten nicht mal Erotik verlieren, da war noch nie welche. Beste Vorraussetzungen eigentlich.

Für mich wäre auch Stillstand ein Trennungsgrund, denn Stillstand nimmt mir das Gefühl lebendig zu sein. Ich möchte mich in meiner Partnerschaft nicht lebendig begraben fühlen.

Nicht, dass ich ein wahnsinnig aktiver Freizeit- oder Karrierejunkie wäre. Stillstand bedeutet für mich, wenn keine Auseinandersetzung mehr stattfindet, man einander nicht mehr anschaut, wahr nimmt, versteht.

Meine letzte Trennung war schön und wir schätzen und mögen uns noch immer. Dass wir schon länger kein liebendes Paar mehr waren, konnten wir und beide eingestehen. Wir konnten noch viel miteinander lachen, aber statt einem liebevollen Miteinander kam eine jeweils erhöhte Empfindsamkeit zu Tage und auch ein ständiger Schmerz, sich missachtet zu fühlen. Wir hatten es auf dem Schirm und auf dem Tisch, konnten aber nicht mehr aufeinander zu gehen, weil das Bedürfnis dazu nicht mehr da war, der Wunsch war weg. Die Liebe hatte sich gewandelt. Wir erinnern gerne alte Zeiten, sind jetzt als Freunde wieder zugewandter als zuletzt als Paar.

Ja es war eine Chance und wir haben sie benutzt. Für uns war drin, dass wir jetzt das, was noch da ist, leben können statt uns mit dem, was erloschen ist, gegenseitig zu beschmutzen.

Wir haben uns frei gegeben, noch einmal eine Liebespartnerschaft erleben zu dürfen, statt uns im außen zu versagen, was es im innen aber auch nicht mehr zu finden gab. Wie egoistisch wäre es gewesen das als lebenslängliches Urteil einander zu verweigern.

Unsere Wahrheit.
*********_love:
Wir konnten noch viel miteinander lachen, aber statt einem liebevollen Miteinander kam eine jeweils erhöhte Empfindsamkeit zu Tage und auch ein ständiger Schmerz, sich missachtet zu fühlen.

Was genau ist der Unterschied zwischen fehlender Wertschätzung und Missachtung?
Der Unterschied?
Wir wertschätzen uns noch heute als die Menschen, die wir sind.

Bei Missachtung geht es nicht um das, was man ist, sondern um das, was man tut, wie man miteinander umgeht.

Bei ihm wurde eine Krankheit diagnostiziert, wie ich eine ähnliche habe. Während das für mich ein Luxusproblem ist, hat er das zum Anlass genommen, in die komplette Selbstaufgabe zu gehen.

Macht ihn das zu einem schlechten Menschen? Nein.

Macht ihn das als Partner nichtexistent. Ja!

Seine Probleme waren die Sonne, um die sich alles drehen musste. Er brauchte Rücksicht, was ich brauchte war nicht relevant.

Nicht zu bekommen, was man braucht, wünscht, ersehnt ist eine Sache, es nicht einmal adressieren zu können eine andere.

Ich habe es dennoch als seine Not anerkannt und auch Therapie vorgeschlagen. Und selbstverständlich war ich geduldig. Aber wenn jemand drei Jahre lang verweigert auch nur einen Termin zu machen, dann hat er auch einfach keine Schmerzgrenze. Klar nicht, ich habe das ja aufgefangen.

Irgendwann konnte ich seins nicht mehr beachten und habe auch ihn missachtet wie er mich.

Missachtung ist Verletzung. Wir konnten uns das eingestehen, haben aber als Paar keinen guten Modus mehr gefunden.

Als Freunde schon, die Wertschätzung hat das getragen.
Also ist Wertschätzung ein passiver Zustand und Missachtung ein aktives Tun?
Wertschätzung Missachtung
Bedeutet ich kann Mensch und Verhalten unterscheiden.

Ich muss einen Menschen nicht geringschätzen, weil sein Verhalten meine Grenze überschreitet. Aber gegen das Verhalten kann ich mich abgrenzen.

Wertschätzung beschreibt mein Verhältnis zur Person. Dazu gehört gerne auch Verständnis für sein Verhalten.

Missachtung ist ein Verhalten. Das kann ich ablehnen ohne die Person abzulehnen.
Wie wird eine Person als Person anders sichtbar und erlebbar für mich, außer dadurch, wie sie sich (hier: mir gegenüber) verhält?
********i_ni Frau
247 Beiträge
In dem du versuchst deinen Blickwinkel zu ändern - so meine Erfahrung. Ein Verhalten wird manchmal als (nicht könnende) Kommunikation genommen. Fehlinterpretation kann dem Ganzen, wie so oft, im Wege stehen.
Meiner Meinung nach ist fehlende Kommunikation immer der erste Schritt, der zur Trennung führt. Selbst wenn Gefühle für den anderen noch vorhanden sein sollten, baut man sich mit seinen eigenen Gedanken, die gespickt mit "wenn", "aber", "vielleicht" usw. sind, die Tür zu. Anspruchsdenken, fehlende Selbstreflexion, falsche "Fehlersuche" (ver)blenden die Situation und wenn man dann (schon nicht mehr) miteinander reden kann, dann ist in meinen Augen eine Trennung unausweichlich.

Für mich ist der Unterschied zwischen fehlender Wertschätzung und Missachtung, Ignoranz.
Ich muss gestehen: bei der Suche nach Wegen und Lösungen gefällt mir die Vokabel "unausweichlich" weitaus weniger, als die Vokabel "vielleicht".
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