Im direkten Vergleich bestätigt sich das, was ich ohnehin schon schrieb: Ich mache nicht alles mit jedem und es hat nicht zwangsläufig immer etwas mit Vertrauen zu tun, sondern auch damit, dass eben unterschiedliche Leute unterschiedliche Bedürfnisse in mir wecken.
Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass Blow- und Handjobs etwas sind, das mir umso mehr Spaß macht, je weniger ich jemanden kenne. Das heißt nicht, dass ich meinem Freund keinen blase oder runterhole, nur dass es mir bei neuen Männern einfach besser gefällt. Wahrscheinlich weil es aufregend ist, einen Schwanz, den man nicht oder kaum kennt, so ausgiebig zu "testen".
Die Hand in die Hose stecken, blasen... Ja, ich mache das alles mit meinem Freund. Das gehört für mich dazu und ich mache es auch gerne. Aber ich merke, dass ich das bei meiner relativ frischen Sexbeziehung noch viel lieber mache und neulich bei einem Treffen mit einem Dritten, den ich noch ganz wenige kenne, an fast nichts anderes denken konnte, als daran, wie scharf ich darauf war, mit seinem Schwanz zu spielen.
Das ist wohl einfach so ein "Ding" bei mir, momentan. Neue Penisse sind spannend. So spannend sogar, dass derjenige für mich nichtmal für (Penetrations)Sex infrage kommen muss. Mich macht sein Teil trotzdem neugierig.
Auch habe ich festgestellt, dass ich mit neuen Sexpartnern mehr Lust auf Analsex habe und weniger Lust auf vaginalen Sex. Das ist aber gar nicht so leicht umzusetzen, weil vaginaler Sex für die meisten halt Standard ist und manche Analsex gar nicht mögen, oder nicht ausprobieren wollen. Aber kopfmäßig ist mir meine Pussy irgendwie etwas "heiliger" und ich fühle mich wohler, wenn sie anfangs etwas mehr außen vor bleibt. Vielleicht liegt es auch daran, dass es mir mittlerweile immer mehr und mehr gefällt, wenn mein Freund vaginal in mir kommt. Ich habe immer das Gefühl, meine Pussy "gehört ihm".
Etwas, was ich ausschließlich mit meinem Freund mache, ist Primal Play. Ich glaube, bei diesem Spiel kommen er und ich echt gut zusammen. Lange Zeit gab es bezüglich BDSM oder Rough Sex bei uns mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten, aber das Spiel mit den blanken Körperkräften, bei dem man sich höchstens der Hilfmitteln bedient, die man zufällig bei der wilden Jagd zu fassen bekommt - Kabel, Gürtel, Shirts, Interieur - das können wir gut zusammen. Und weil ich dabei auch bis zum Schluss, wo mir dann einfach die Kraft und Ausdauer ausgeht, extrem wehrhaft bleibe, kann er dabei auch viel gröber mit mir sein, als er es sonst wäre, weil es ihn unglaublich anheizt, wenn ich ihn beiße oder seine Haare packe und er mir dann zeigen kann, wo's langgeht und dass es für mich umso schmerzhafter wird, je heftiger ich mich wehre. Das macht Spaß.
Gestern war mein Hintern danach derart rot und hat so gebrannt, dass ich stundenlang nicht mehr richtig sitzen konnte und ich hab einige blaue Flecken davongetragen. Schön war's.
Was ebenfalls auch ausschließlich mit meinem Freund funktioniert, sind Strafen im Alltag. Komischerweise bin ich bei einem D/s Verhältnis überhaupt kein Fan von klassischen Strafmaßnahmen für Fehlverhalten, sondern lasse mich viel effektiver durch Belohnung motivieren. Warum auch immer klappt das aber im Alltag mit meinem Freund und das auf Augenhöhe, ohne Unterwerfung oder Devotion. Ich baue Mist, ich krieg eine auf den Hintern. Das ist eher etwas, wo ich richtig lachen muss und Spaß dran habe, auch wenn es zum Teil verflucht wehtut.
Ich küsse meinen Freund beim Sex nur sehr selten, eigentlich gar nicht. Dafür aber im Alltag.
Auf der anderen Seite habe ich seit kurzer Zeit einen zweiten, festen Sexpartner und er ist der Einzige, bei dem ich immer und zu jeder Zeit devot bin. Dadurch ergeben sich natürlich ganz andere und einzigartige Praktiken, die ich bei keinem anderen mitmachen würde, weil mir dafür das Mindset fehlt. Ich würde zum Beispiel mit niemandem sonst diese Public Disgrace Spiele machen, ohne Höschen vor die Tür gehen oder an einer stark befahrenen Straße das Kleid lüpfen.
Bisher ist er auch der einzige, bei dem ich mich wohl dabei fühle, dass er mich manchmal bis zu einem Punkt würgt, an dem mein Körper kurz vor einer Ohnmacht ist und er ist auch der einzige, bei dem es mich scharf macht, dass er meine Orgasmen kontrolliert.
Dafür ist er weniger der "Schläger" und benutzt so gut wie keine Spielzeuge oder andere Hilfmittel. Die einzige Gelegenheit, bei der er zuhaut, ist beim Pussyspanking.
(Mein Freund ist hier eher ein "Schnipser" und schnalzt mit den Fingern immer direkt auf meine Klitoris, was richtig arg wehtut.)
Mit diesem Mann ist Küssen beim Sex leichter, aber das liegt schlichtweg daran, dass er mich dazu zwingt. Manchmal auch unterwegs. Von allein würde ich es nicht machen, aber mir gefällt es, von ihm dazu gezwungen zu werden.
Mit ihm mache ich bisher auch noch kein Bondage (mit meinem Freund mache ich VIEL Bondage, vor allem mit Seilen). Ich bin auch nicht sicher, ob das jemals Thema werden wird, weil ich es so, wie wir es aktuell handhaben, bei ihm viel aufregender finde. Er sagt mir einfach, dass ich zum Beispiel die Hände auf den Rücken legen und dort lassen soll, oder er dreht sie mir selbst auf den Rücken. Wie gesagt, er benutzt fast nie Hilfsmittel.
Und zum Dritten, mit dem ich nur sehr wenig Kontakt habe (zum ersten Mal sexuell bei einem MMF), ist mein Verhältnis auch wieder ganz anders. Ich habe zum Beispiel außerhalb einer MMF-Situation überhaupt kein Interesse daran, mit ihm zu schlafen, finde aber alles mit der Hand und dem Mund sehr aufregend. Ich bin ihm gegenüber nicht devot und auch nicht submissiv. Das ist eher ein verhalten-verspieltes Verhältnis, weil er selbst eher zurückhaltend ist.
Beim ersten MMF war er für mich - ohne jetzt böse klingen zu wollen - zunächst einfach nur ein zweiter Schwanz und küssen mag ich ihn eigentlich gar nicht. Ich habe ihn später noch einmal privat getroffen, aus einem ganz witzigen Grund, nämlich dem, dass er ernsthaft lernen wollte, wie er mich anfassen muss, weil er beim MMF etwas überfordert war und wir das ja hin und wieder wiederholen wollen. Und wenn das eher selten stattfindet, würde es eventuell zu lange dauern, bis wir beide miteinander eingespielt sind.
Mit ihm allein habe ich aber wirklich nur Lust auf Spiele mit der Hand und höchstens noch mit dem Mund.