Mal versuche etwas "aufzuräumen" ...
... und zu dem hier gelesenem etwas aus dem Nähkästchen plaudere.
(Hobby-)Fotograf:
am liebsten der mit Leidenschaft bei der Arbeit. In meinem Berufsleben traf ich und sah ich schon viele Arbeiten von Hobbyfotografen, deren Arbeiten den eines Profis in nichts nachstanden. Denen gebührt höchster Respekt.
Das gilt auch für die Hauptarbeit, die Vorbereitungen und das Umsetzen des Shootings. Macht Euch z.B. ein Storyboard, wo bei jedem Motiv auch die kleinsten Details einmal aufgeschrieben nicht vergessen werden. Alles dient am Ende dem (fast) perfekten Bild.
Accessoires, Lichtsetzung, sinnvolle Reihenfolge der Outfits usw. Es macht beispielsweise keinen Sinn, bestrapste oder gefesselte Beine zu fotografieren, wenn auch ganz nackige Motive gewünscht werden/vorgesehen sind. Die zuerst, um keine Abdrücke zu haben.
Nasslook u.ä. am Ende eines Shooting. Logisch!
Toppfotograf:
ist dann doch immer etwas sehr subjektives. Ist er einer der alles kann (Sportfotos, Portraits, lichtvolle Aktstimmungen, Blitzportrait (auch entfesselt mit Anlage), Sonnenuntergänge, Feuerwerke, Symbolfotografie oder nur einer der standadisiert Promis ablichtet und deswegen gehypt wird?
Sicher haben Toppfotografen schon reichlich Kenntnis von der Materie, sehr viel Erfahrung und auch das richtig große Equipment, um eindrucksvoll
jede Person gut in Szene zu setzen.
Heißt auch: der eine Beitrag "eine wunderschöne Frau finden" ist nicht nur falsch, sondern selten dümmlicher Mumpitz. Blindgänger können noch so lange rumknipsen, ohne Ahnung sieht halt alles sch... aus. Ein Toppfotograf zeichnet sich beispielsweise dadurch aus, auch die normale Frau, den normalen Mann von nebenan fabelhaft aufzunehmen.
Technik/Ausrüstung:
da trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Wer lichtstarke Optiken nutzt (Blende 2.8 oder darunter), ist natürlch in Sachen Gestaltungsmöglichkeiten weit vorn. Geringe Schärfentiefe (nicht Tiefenschärfe!!!) wird natürlich mit lichtschwacher Optik (Blende 4.5-6.7) schwer bis unmöglich.
Als professionell unterwegs seiender schwöre ich auf Vollformat-DSLRs. Die knackige Schärfe bekommt ein Crop-Chip (gerade bei schwachen Lichtverhältnissen und hohen ISO-Zahlen) nie hin.
Allgemeines:
es wurden mehrfach hier schon geschrieben und stimmt: *üben*! Wer sich etwas mit der Materie beschäftigt, vielleicht auch zwei oder drei Elektronikblitzgeräte auf Stativ stehend per Funk auslöst, kann tolle Lichtstimmungen schaffen, auch mit mit einer semiprofessionellen (also erschwinglichen) Ausrüstung. Preise für 2., 3 . Blitzgerät können günstig sei, die Funkfernauslösetechnik gibt es auch für kleines Geld. Das Netz gibt unzählige Tipps, im guten Fachhandel (nicht Technik-Markt) gibt's die gute und persönliche Beratung gratis.
Auch wenn die Ausrüstung dann etwas teurer wird: Festbrennweiten (24 oder 28mm, 50 mm und irgendwas ab 100 mm) sind genial.
Lernt Eure Ausrüstung kennen, probiert herum. Das bedeutet keine P-Funktion! P steht nicht für Profi, sondern für Programm-Automatik. Wer damit rumochst, lernt nichts! Eignet Euch das Zusammenspiel von Zeit und Blende an.
Klippschulen-Fotorafen-1x1: Brennweite mindestens gleich Verschlusszeit! Heißt, wer mit 100 mm Brennweite fotografiert, sollte in der Verschlusszeit wenigstens bei einer 100tel Sekunde, besser 250tel oder noch mehr liegen. Sonst unscharf! Mehr Tricks schreibe ich hier jetzt nicht rein.
Zum Üben mit Blitzlicht(ern) einfach einen Stuhl nehmen, irgendwas darauf positionieren (Schirmständer mit Hut oder Käppi) und diverse Versuche machen. Einstellungen aufschreiben. Irgendwann verinnerlicht man das alles. Außerdem gibt's ja immer noch die Kontrolle über das Display. Schaut ins Histogramm, googelt, wie das Histogramm eines korrekt belichteten Bildes aussieht.
Das Testen geht natürlich auch mit einem Freund, einer Freundin, die als Model für die Probe- und Testshots posiert. Wenn das sitzt, darf das richtige Model bald kommen.
Glaubt mir, es nichts peinlicher, wenn Model merkt, dass der achsotolle Fotograf eine Niete an seinen Geräten ist.
Noch peinlicher wird es, wenn jemand auf Fotograf losmacht, um eine Frau nackig für sein Würstchen vor die Nase zu bekommen. Lasst das einfach.
Schaut Euch schöne Fotos an. Wie wurde da das Licht gesetzt? Bei Großaufnahmen erkennt man dies manchmal auch den Augen der Models (Lichtreflexe).
In diesen Bildern kann man auch gute Posings erkennen. Der Körper braucht eine gute Haltung, Spannung ...
Zu guter letzt:
das eigentliche Shooting braucht Zeit und Geduld. Der Fotograf ist derjenige, der am meißten ackert. Er muss alles halbwegs im Auge behalten und an alles denken. Kommunikation zwischen Fotograf und Model ist das A&O. Bleibt ruhig, zeigt dem Model ggf. was es wie tun soll.
Macht Pausen, sorgt für lockere Atmo (Musik...?). Am besten ohne Dadline oder diese eben weit hinten. Wasser, Saft, Cola, Fanta, Kaffee, Knabberkram gehört mit zum Shooting.
Schon zu viel Stoff jetzt? Es gibt vieles mehr, die andere Profs (wie auch ich) im Netz stehen haben, damit eben auch Hobbymodelle sich möglichst optimal auf ein Shooting vorbereiten können.
Viel Spaß und "gut' Licht".