Warten
Du wagst es.Du sagtest: Kein fliehendes Pferd mehr. Reise mit Ziel.
Noch die Fußspur spüren vom ersten Gefühl des Ankommens.
Die Arme werden schwer vom Gepäck und eine Stimme sagt:
Hüte dich…
Kalter Anschein, der Erkenntnis fügend,
sich nie von der Bahnsteigkante entfernt zu haben.
Daran glauben, dass die Züge, die abfahren,
für die Anderen sein mögen.
Mutvolle Entsagung des Greifbaren zunächst.
Trotzdem bereit und doch
Tändelei in der Entäußerung
des Für und Wieder.
Kein Sitzplatz in der Halle.
Für ein Wieder schenkt sich ein vielleicht
und das Wider ein Dorn, der treibt aus dem Geäst.
Das Brot der Entsagung weicht dem bitteren Geschmack des Getränks,
mit der sich die Zeit in der Bahnhofsvorhalle vertreibt.
Nächster Aufruf für eine Fernverbindung.
Und der skeptische Blick, ob eine Verspätung angekündigt ist.
Manche Reise ist des Zögerns wert.
Ein Wagnis allein indes zu vage.
Besser dann so reisen, dass die Wege sich finden…
© Anchises65