Ist euch ein gentlemanlikes Verhalten wichtig?

Ich habe keine festen „Knigge Regeln“ im Kopf aber ich freue mich über zuvorkommendes Verhalten.
Tür aufhalten, in die Jacke helfen, Getränk nachschenken... solche Dinge halt.

Wenn er es nicht macht, ist dies nicht schlimm, dass heißt, ich setze es nicht voraus. Finde es aber toll und sehr aufmerksam.

Knigge: Er ist der Verfasser eines Buchs, in welchem die Verhaltens- und Benimmregeln in einer zivilisierten Gesellschaft aufgeführt wurden. Vieles ist heute etwas antiquitiert weil sich die Gesellschaft im Laufe der Zeit geändert hat. Vieles hat aber auch heute noch seine grundsätzliche Bedeutung.

Gentlemen: Auch dieser Begriff ist heute aus der Mode gekommen, denn viele verstehen darunter ein älteren, graumelierten Herrn, der die "Dame" vor allen Gefähren des Alltags beschützt. Da es heute nur noch wenige "Damen" gibt, welche, da emanzipiert, beschützt werden wollen, spricht man von einem Mann, der sich zuvorkommend und höflich benimmt, ohne zu schleimen oder in der eigenen "Coolness" zu erfrieren, dass sich dieser "gentlemenlike" benimmt.

Oldschool: Das sind Männer, die Erfahung mit dem Umgang mit Frauen haben, die es verstehen, eine Frau sich noch als Frau fühlen zu lassen (falls diese das nicht aus falschem Emanzipationsverständnis oder Angst vor Anmache für sich ablehnen sollte)

Im Grunde bedeuten diese Begriffe nur den zivilisierten Umgang mit seinen Mitmenschen....

Ich mit meinen 54 Jahren bin da schon sehr oft drüber gestolpert,Aber in den meisten Fällen konnten die Personen denen das beim Partner so wichtig war selber etwas damit anfangen.
Der Knigge ist ja keine Anleitung dafür jemanden den Arsch zu pudern,der selbst das benehmen eines Neandertalers an den Tag legt.
Das einfordern des Gentlemans erfordert erstmal den Gentleman in seinem Gegenüber zu wecken.

Verdiene es dir und es wird dir gegeben,
auch ohne das es ausdrücklich erwähnt werden muss.

Mir ist ein respektvoller und höflicher Umgang miteinander wichtig, mehr aber auch nicht.

Dieses Tür aufhalten, Stuhl zurecht rücken, in die Jacke helfen etc ist mir persönlich too much.
Für mich ist das nicht mehr zeitgemäß und überholt. Meinem Schatz das bei mir abzugewöhnen, das war bzw ist ein hartes Stück Arbeit .

... ein höfliches und respektvolles Benehmen sehr wichtig.

Ich mag es als Frau in gewisser Weise umworben zu werden. Ein Mann, der mir das Gefühl gibt, das Wichtigste in diesem Moment zu sein. Seine Aufmerksamkeit. Wenn ich mich als das "schwache" Geschlecht fühlen kann. Gerade bei einem Date.
Als die Frau an der Seite des starken Mannes.
Und dazu gehört für mich ein gewisses Verhalten. Angefangen von der Türe aufhalten bis hin zu dem Gefühl geborgen und beschützt zu sein.
Selbstverständlich ist natürlich, dass er von mir dasselbe in anderer Form zurückbekommt.

Bevor man es falsch verstehen könnte, ich bin durchaus emanzipiert. Ich bestreite meinen Lebensunterhalt allein und ich bin in keiner Weise auf einen Mann angewiesen. Weder emotional, geistig noch in irgendeiner anderen Form.
Ich finde Augenhöhe im Alltag extrem wichtig und dennoch halte ich noch ein wenig etwas von der klassischen Rollenverteilung.

Für mich persönlich schließt das eine das andere nicht aus.
Und dabei spielt es für mich keine Rolle ob es "überholt" ist oder nicht mehr "zeitgemäß". Das ist meine persönliche Einstellung mit der ich mich durchaus wohl fühle.

Gentlemenlike bedeutet ja, dass jemand höflich, aufmerksam und charmant ist. Was daran negativ sein soll, erschließt sich mir nicht so recht.

Im Prinzip heißt das doch, dass jemand nicht mit dem Roller durch die Kinderstube gebrettert ist, sondern gelernt hat, sich dem Anlass entsprechend respektvoll zu verhalten.

Ich erwarte es nicht! Aber ich genieße durchaus zuvorkommendes Verhalten und kleine Gesten wie Tür aufhalten oder in den Mantel helfen. Andersherum bricht mir auch kein Zacken aus der Krone, wenn ich mich anderen gegenüber höflich verhalte und jemandem eben nicht die Tür vor der Nase zuschlage.

Ja, ich mag es, wenn ein Mann sich gentlemenlike verhält. Nicht aufgesetzt, sondern ganz selbstverständlich.

so sehe ich das auch. Für mich ist es sozusagen einfach der Beweis einer guten Kinderstube bzw. einer Erziehung die auch ich ähnlich erhalten habe und man somit in der Hinsicht kompatibel ist.
Ich erwarte aber nichts und es ist mir sozusagen auch nicht wichtig, sondern ich freue mich eher darüber wenn der Mann so handelt. Wenn es allerdings nicht zu ihm passt bzw. ausgesetzt wirkt, kann ich darauf gut und gerne verzichten.

ist immer gut.
Wenn Männer gentle sind,
dann ist das kein Zeichen von Schwäche,
sondern von Stärke
und sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Ist es leider allzuoft NICHT!

Freundlich zu sein
und dabei noch ein bißchen charmant,
das ist eine Potenz!

Doch zuvorkommend und hilfsbereit sollte mein Gegenüber schon sein.
Bin ich ja auch.
Brechen mir als Frau auch keinen ab,die Tür zu öffnen oder aufzuhalten,wenn ich eben als erste da bin .

Seh dies aber als Höflichkeit und umgangsform.
Nicht nur Mann soll zuvorkommend sein,auch die Frau kann Mal die Jacken reichen,wenn es in einem lokal eng ist.

Da freut sich Mann genauso wie auch Frau es empfindet.
Zuvorkommend ebend und respektvoller Umgang mit den Mitmenschen.das ist mir an meinen Freunden wichtig.
Jmd,der anderen vor der nase die Tür zuknallen lässt,oder ne oma im Bus stehen lässt,da er so müde, dem kann ich die gute Kinderstube absprechen und mich nicht mit anfreunden.

Doch: Knigge hat damit nix zu tun.

... maaaanchmal stellen damen im nachhinein überrascht fest, dass ein typ sie gerade auf eine spezielle weise um den finger gewickelt hat.... Whoww..!!

...das war dann bestimmt ein gentleman !

"Wichtig" wäre zu viel gesagt, aber hin und wieder fühle ich mich einfach wohl, wenn es etwas altmodischer zugeht und ich mich irgendwie in guten, aufmerksamen und schützenden Händen fühle.

Und ich werde sie auch beibehalten, auch wenn man heutzutage damit leben muss, mal den "emanzipierten" Spruch einer Jungen Dame an der Ball-Garderobe zu bekommen:

"Eh, seh' ich so behindert aus, als wie das ich mir meine Jacke nicht selber anziehen kann!"

Aber das sind -Gott sei Dank- noch immer die Ausnahmen...

Primär geht es um Manieren bzw Umgangsformen. Das beinhaltet auch, wie man sich grundsätzlich in der Welt bewegt.

Kann man Hähnchen auch mit Besteck essen, weiß man, welches Besteck dran ist, wenn der erste Gang kommt. (Von außen nach innen)

Was macht man, wenn der Dame die Serviette von Schoß rutscht? (Aufheben und beim Ober eine neue erbitten. Keinesfalls die vom Boden ihr wiedergeben!)

Einfach aufmerksam und zuvorkommend sein. Dazu braucht es heute nicht mehr den über die Pfütze gelegten Mantel zum trocken drüber laufen, und auch dass der Mann auf dem Gehweg immer an der Fahrbahnseite geht, könnte seltsam anmuten.

Aber das Abnehmen von Gepäck, das Aufhalten der Tür (auch die Autotür!), den Mantel oder die Jacke abzunehmen, etc. Das hat schon was.

Junge Leute mögen kopfschüttelnd das Lesen, aber kaum eine Frau lehnt es wirklich ab. Und wer es bekommt, sollte es einfach genießen.

Wichtig ist nur, dass es für den Mann nicht krampfhaft gemacht wird. Es muss in seiner Art verwurzelt sein, er muss so erzogen sein, damit es sich gut anfühlt. Dann kann Frau die Geborgenheit spüren, die es bewirkt.

Ich geniesse solch kleine Aufmerksamkeiten und mag dieses " old school" . Vielleicht bin ich da altmodisch aber so what... gutes Benehmen und Aufmerksamkeit des Mannes mir gegenüber finde ich sehr sexy...

mag ich es schon gentlemanlike. Das heißt weder übertrieben affig servil, noch stoffelig. Man kann nach beiden Seiten hin alles übertreiben und dadurch nicht mehr authentisch wirken.

Karline

In diesem Sinne finde ich es gut und wichtig.

Allerdings sollte man die Knigge-Regeln meiner Meinung nach der heutigen Zeit und den jeweiligen Umständen anpassen:
Wenn es eine schwere Tür ist oder ich schweres Gepäck dabeihabe - bitte aufhalten bzw. abnehmen. Dem Mann fällt es normalerweise körperlich leichter als mir.
Andererseits habe meine Jacke allein sicher 5 Mal schneller und ohne Verrenkungen angezogen, wenn ich es alleine tue. Eine Ausnahme könnte sein, wenn ich tatsächlich ein enges Abendkleid trage und mich nur eingeschränkt bewegen kann.
Auch bei der Autotür habe ich mich nie daran gewöhnen können, dass ich stehen bleiben und warten soll, bis der Mann es geschafft hat, mich zu überholen und die Tür zu öffnen.

Daher wünsche ich mir Aufmerksamkeit und Hilfe, wo sie tatsächlich hilfreich ist und die Dinge nicht umständlicher oder anstrengender macht.

Witzig finde ich auch, wenn jemand glaubt, es richtig zu machen, es aber nicht zu Ende gedacht ist:
Oft haben mir Männer die Tür zum Restaurant aufgehalten und mich als erstes hineingehen lassen - in bester Absicht natürlich - und ich stehe dann dem Kellner gegenüber und soll mich mit Reservierung und dem besten Tisch auseinandersetzen... Das wäre laut Knigge eindeutig der Job des Mannes gewesen.

wäre das undenkbar. Unbedingt muss der Mann voran gehen und den Garcon um einen Tisch bitten. Aber die Dame darf dann dem Ober folgen und akzeptieren. Hält man sich nicht an dieses Ritual, sucht sich selbst einen Tisch aus, bleibt man unbedient.

Dann wäre ich aber schon oft nicht bedient worden ;). Meistens geht's bei den teureren Restaurants nur darum, dass man dich einen Tisch zuweisen lässt. Was unabhängig vom Geschlecht ist. In vielen Restaurants kann man sich aber auch einfach hinsetzen.


So sehe ich es auch. Die Menschen sollten alle Gentlemen und Gentlewomen sein. Unabhängig vom Geschlecht (warum sollten Frauen nicht auch Männern gegenüber zuvorkommend sein?) und ein Buch braucht es dazu nicht. Knigge war auch nur ein Mensch mit einer persönlichen Meinung. Nur weil es eine Zeit lang alle befolgten, ist das Buch nicht der Weisheit letzter Schluss.

Auch in Deutschland geht der Mann normalerweise zuerst in ein Restaurant.

https://www.joyclub.de/my/4366013.grenzwandlerin.html - so war der "Knigge" (also das Buch von dem Freiherrn) eigentlich auch gemeint. Rücksichtsvoll und höflich miteinenander umgehen, nicht leere Floskeln und Rituale zelebrieren. Ich knalle der Person, die hinter mir geht, nicht die Tür vor die Nase. Ich helfe einem beladenen Mann und öffne ihm die Tür. Ich helfe alten und nicht mehr so beweglichen Menschen in den Mantel, egal welches Geschlecht sie haben.

Das erfordert aber Aufmerksamkeit der Umwelt gegenüber und die ist mir bei einem Menschen wichtig. Und ein wahrer Gentleman ist nicht so arrogant, andere Menschen zu verurteilen, wenn sie irgendwas "falsch" machen.

Es macht aber auch einen guten Eindruck, wenn man die "Regeln" kennt und deshalb würde ich sie jungen Leuten dringend ans Herz legen. Nicht nur beim Date, auch beim Geschäftsessen kann man damit punkten.

Früher gab es mal irgend einen Verband, der Empfehlungen herausgab, inwiefern die Höflichkeitsregeln modernen Zeiten angepasst werden können - oder gibt es das noch heute ?

Duden war auch nur ein Mensch, genauso wie die vielen Verfasser der einzelnen Bibelteile. Also so einfach sollte man das nicht abtun.

Ich verstehe aber aus eigener Lebenserfahrung, dass man mit der eigenen Entwicklung im Lauf der Jahrzehnte das unterschiedlich schätzt. In meinen Teen- und Twen-Jahren war mir das weit weniger wichtig bis lästig und fand es überkandidelt. Im Beruf wurde es aber geschätzt und öffnete Türen, im privaten - die Frauen entwickelten sich ja auch weiter - wurde es zunehmend auch rechts und links im Augenwinkel verstärkt wahrgenommen bzw gewertschätzt. Natürlich alles im Rahmen und nicht vergleichbar mit Ansprüchen von Anno Tobak. Und auch durchaus mal als Zeichen eines besonderen "Services", was der Frau dann auch positiv auffiel.

Ist doch schön, mal etwas umworbener zu sein, oder?

Und es kostet kein Geld. Dabei wirkt es mehr als Ersatzgeschenke. Inder heutigen Zeit mancher knappen privater Budgets doch eigentlich ein prima Tipp.

Wenn ich als Mann einer Dame zeigen möchte, wie sehr mich das Treffen freut, wie wichtig sie für mich vielleicht auch ist, dann versuche ich mit jeder meiner Gesten, so klein und unwichtig sie auch scheinen mögen, ihr das zu zeigen. Das hat mit Knigge aus meiner Sicht gar nichts zu tun.

Warum ein Mann sich vielleicht hier und da an den Knigge halten sollte, ist eigentlich praktischer Natur. Wenn die Dame die Treppe zum Beispiel hinauf läuft, dann sollte Mann hinter ihr gehen. Denn sie könnte stürzen und würde vom Mann aufgefangen werden. Umgekehrt geht der Mann voraus, denn sie könnte ja stürzen...
Es gibt natürlich vieles Altbackenes aber es gibt auch vieles Sinnvolles.

Nicht in jeder Lage des Lebens und nicht bei jeder Person werde ich "gentlemanlike"-Verhalten an den Tag legen. Jedoch werde ich Menschen die mir wichtig und lieb sind immer so behandeln, wie ich selber behandelt werden möchte.

...das Buch des Freiherrn Knigge ist schliesslich nicht als "Anstandsbuch" tituliert sondern "Über den Umgang mit Menschen" und obwohl im 18 Jahrhundert verfasst, gelten die aufgestellten Grundsätze auch zum Teil noch heute. Wer also glaubt, auf diese Grundsätze und Regeln verzichten zu können, täte gut daran, sich mit dem Thema mal in einer stillen Stunde zu befassen....

https://www.planet-wissen.de … lphfreiherrvonknigge100.html