*****din:
@ drachenliebe ER
alles ist doch gut.
wir können uns doch problemlos darauf einigen, zu lesen, was da steht:
ich schrieb: ERZIEHUNG <------> ERZIEHUNGSSPIELE war deine wortwahl.
wir können uns doch sicher darauf einigen, dass dies erstens zwei volkommen verschiedene dinge sind.
zweitens das spiele aus dem topf immer ein nettes gimik sind.
während eben drittens, erziehung für manche menschen ein nogo sind.
ohne jetzt den kreisel über psycho und krankheit und bliblablo öffnen zu wollen.
natürlich weiss ich, am eigenen leib erfahren, bdsm beziehungen haben einen besonderen charakter.
ganz besonders d/s beziehungen.
zur psychischen seite der sache aber soviel: insbesondere als führender part einer solchen beziehung, passe ich strikt darauf auf, dass die verquickung von bdsm und rl nicht stattfindet. sobald eine trennung nicht mehr möglich ist, alle türen zu sind, ist der tag nicht mehr fern, an dem die sache erstickt.
gruß Odin
*******y_bb:
Erziehung vs. "Erziehung"
Mein damaliger Ehemann (Arzt) und seine Mutter vertraten ganz offen die Meinung, mich (Arztsekretärin) "zu einer richtigen Arztfrau erziehen" zu müssen, wie sie sich eine vorstellten, nämlich getreu den Arztromanen aus dem Zeitschriftenhandel.
Ach ja: Das Wort "Erziehung" fiel dabei tatsächlich und oft.
Da damals keiner von uns Ahnung von B
DSM hatte, konnte es logischerweise auch kein BDSM sein. Demnach war's auch
kein Erziehungs
spiel, sondern verdammter Ernst.
Ein Partner ist kein Erziehungsobjekt, sondern ein erwachsener Mensch. Ein Partner, der das anders sieht, ist kein Erzieher, sondern persönlichkeitsgestört, weil realitätsfern.
Erziehungs"spiele" - man beachte bitte das "" - im Sinne von BDSM haben sicher nichts mit einer Persönlichkeitsstörung zu tun. Aber der große, große Ernst, mit dem "Erziehung" oder "Ausbildung" - ohne "-spiel" - auch in BDSM-Foren thematisiert wird, lässt mich nur allzu oft vermuten, dass eine
verquickung von bdsm und rl
bei den Betreffenden eingesetzt hat. Und dann wird's kritisch.
Okay, ihr beiden. Alles klar. Ihr meint nicht "Erziehung" (unter Anführungszeichen) im BDSM-Rahmen, sondern tatsächliche Erziehung einer erwachsenen Person, z.B. um eine Rolle auszufüllen.
Das Missverständnis meinerseits kommt daher, dass ich den BDSM-Rahmen irgendwie automatisch vorausgesetzt hatte. Egal, ich kenne mich jetzt aus. Ihr habt recht, Erziehung - nicht im erotischen, aber im sozialen Kontext - ist ein NoGo. Als krankhaft würde ich sie nicht bezeichnen, jedoch als absoluten Übergriff, auf den ich wohl mit dem Abruch der Beziehungen reagieren würde. Aber das ist nebensächlich. Wir sind uns einig, dass das in einer normalen Beziehung nichts verloren hat (und schon gar nicht anderen Personen zusteht), absolut. (OT: Ich fühle mich gerade an Kaiserin Elisabeth erinnert, die von der Erzherzogin Sophie als junge Kaiserin erst einmal erzogen wurde. Grusel.)
Noch kurz was zum semantischen Spannungsfeld "Erziehung" contra "Erziehungsspiele": da gibt es für mich schon noch einen Unterschied, auch im BDSM-Kontext, wobei (eben durch diesen Rahmen und den beiderseitigen Konsens dazu) beides in Ordnung ist.
Erziehungsspiele mache ich im Rahmen von Sessions, als Teil von diesen. Wenn ich meine sub trainiere, ein Stöckchen zu holen, und wen ich zufrieden bin, bekommt sie eine Belohnung, dann ist das ein "Erziehungsspiel".
"Erziehung" mache ich im Rahmen einer BDSM-Beziehung, wenn ich sie
als sub (ich kann das nicht oft genug betonen) formen will. Wenn es darum geht, dass sie bestimmte Regeln einhält, auch ohne jedes Mal ausdrücklich darauf hingewiesen zu werden, zum Beispiel.
Der Unterschied zu der von euch beschriebenen Erziehung ist, dass es trotzdem im Spiel des D/s zwischen uns stattfindet, auf dieses beschränkt und völlig einvernehmlich. Es ist in meinen Augen trotzdem kein Spiel mehr, weil es Teil der Beziehung zwischen uns wird. Zumindest wenn wir Dom und sub sind.
Aber auch das kann man sehen, wie man will. Ich habe meine Sichtweise jetzt dargelegt, und wenn jemand mir sagt, dass das dann immer noch keine wirkliche Erziehung, sondern maximal ein Erziehungsspiel wäre, dann sage ich ihm darauf, dass das seine Sichtweise ist, die absolut ihre Berechtigung hat.
Er von Drachenliebe schrieb