Ich kann eigentlich ganz gut darauf verzichten, weil ich Küssen so unangenehm finde.
Schon meinen ersten Kuss mit 14 fand ich merkwürdig gezwungen, ich habe dabei auch nicht die Augen schließen können und kann das auch heute nicht. Beim Küssen fühle ich mich wie ein Reh, kurz bevor es überfahren wird. Das ist mir tatsächlich fast immer zu viel Nähe und ich kann das um einiges schwerer zulassen als Sex.
Mir sind aber auch Umarmungen sehr unangenehm, obwohl ich gerne mit Menschen kuschle, die ich richtig lieb habe (die kann ich aber an einer Hand abzählen).
Sex ist so viel einfacher. Küssen ist etwas, nach dem ich mich verzehre, das mir aber aus unerfindlichen Gründen Angst macht. Selbst meinen eigenen Partner küsse ich nicht gerne. Es gehört halt "dazu", aber ich fühle mich nicht wohl dabei.
Daher empfinde ich es nicht nur als so intim, dass ich es nicht mit jedem machen würde, sondern sogar als Symbol sehr tiefer Zuneigung - als etwas, das ich von mir hergebe, um jemandem zu zeigen, wie besonders er für mich ist. Abgesehen von diesem Kontext küsse ich andere wohl eher mechanisch, weil Küssen halt von einem erwartet wird. Aber in der Regel drehe ich schnell den Kopf weg und küsse lieber andere Körperstellen, damit habe ich keine Probleme.