Wie kann ich den starken Drang nach Unterwerfung umsetzen?

Auf Dauer wirst Du nichts dagegen tun können. Du wirst damit leben müssen und entweder Du findest einen Weg, es ausleben zu können, oder Du verzichtest darauf, es auszuleben. Aber seine Natur zu ändern, ist nicht wirklich möglich.

Trixy

Bedeutet das, er ist dir nicht konsequent genug in der Durchsetzung seiner Wünsche und Anweisungen? Oder hast du das Gefühl, dass er dich im Hinblick auf deinen Masochismus zu „zart“ behandelt?

Gegen den Drang würde ich rein gar nichts machen, das funktioniert in der Regel nicht und kann einen auf Dauer todunglücklich machen.

Bevor man sich aber jemanden für "nebenher" sucht, ist es vielleicht hilfreich, immer wieder mit dem Partner sehr konkret über die eigenen Fantasien zu sprechen. Nicht nur oberflächlich, sondern im Detail (bei zart besaiteten Menschen vielleicht eher häppchenweise und nicht alles auf einmal heraushauen).

Ich habe zum Beispiel immer wieder ein paar Toys gekauft, die wir dann ausprobiert haben, sodass spezielle Kinks von mir nach und nach Standardprogramm wurden. Wir haben uns zusammen Pornos angesehen, die in die Richtung gingen, die mir gefällt. Ich rede praktisch ständig mit meinem Freund über Dinge, die ich ausprobieren möchte. Nicht alles lässt sich mit ihm umsetzen, aber wenn man ihn neugierig macht, bekommt man schon einiges geboten.

Den Partner neugierig machen, sich zusammen damit beschäftigen, ihn dazu inspirieren, sich auch eigenständig damit auseinanderzusetzen (zB. durch Fachlektüre), kann helfen, damit man zumindest einen Teil von dem bekommt, was man haben will. Ich denke, bis zu einem gewissen Grad kann man das auch lernen, wenn man sich zum Beispiel von erfahrenen BDSMlern an die Hand nehmen lässt und sich mit ihnen austauscht.

Aber ich denke auch, dass man, wenn man mit der Gesamtsituation auf Dauer nicht zufrieden ist und dieser Teil der eigenen Persönlichkeit sehr stark und hungrig ist, nicht darum herumkommt, sich eventuell mal über Spielbeziehungen zu unterhalten, oder über "Fremdbenutzung", die ja auch überwacht stattfinden kann, zum Beispiel in einem Club.

Ich habe beim Sex aber auch keine Hemmungen, zu sagen, dass er mich härter rannehmen soll. Wenn ich will, kann ich ihn dabei richtig anstacheln, sodass er am Ende von allein tut, was mir gefällt.

Lesen und Schreiben kann helfen, Yenya......

..... such dir Literatur, die in deine Richtung geht. Versuche es doch mal mit der "Venus im Pelz", ein echter Klassiker. Wenn auch nicht in deinem Rollenverständnis. Aber es gibt Berge an Büchern und Geschichten.

So wirst du ganz schnell Gewissheit bekommen, was dich anstachelt und was dich eher abschreckt oder gleichgültig lässt.

Mein zweiter Tipp: fange an, deine eigenen Geschichten zu schreiben.

Die eignen wie die fremden eignen sich bestens dazu, deine Wunschfantasien deinem Partner vorzulesen.

Vielleicht kann es dir helfen, wenn du deine Perspektive umdrehst und dir überlegst wie du dich ihn unterwerfen kannst statt wie er dich unterwerfen soll.

Fordere deinen Kopf heraus, indem du herausfindest was ihn kickt und wie du ihn durch das Trigfern seine Vorlieben dazu bringen kannst, mehr Dinge in den Allrag einzubauen, die dir deine Unwerfung klar machen.

Gerade am Anfang wenn man Blut leckt, will man viel. 24/7 hört sich oft nach 1000 Regeln an, die sub zu befolgen hat und die dom nachzuhalten hat. Das kickt auch kurzfristig auch ganz arg, aber die Ernüchterung kommt schnell, wenn Dom dann doch nicht permanent kontrolliert und bestraft oder sub merkt irgendwo ist mir das alles Zuviel und ich kriege es nicht richtig in den Alltag integriert. Bei Spielbeziehungen, indem Dom nicht hautnah mit den Konsequenzen der Regeln und einem Alltag der sub konfrontiert ist und der Ds Aspekt ausschließlich im Fokus steht, funktioniert so etwas vermutlich einfacher. Die Frage ist aber was ihr wollt.

Vielleicht überfordert ihn der Begriff 24/7? Vielleicht solltest du ihm klarer vermitteln was du damit verbindest. Und wie gesagt dir überlegen, was ihm gefallen könnte.

Ein Beispiel. Ich trage seit Jahren bei der Arbeit nur Rock und Strapse. Das geht in meinem Job, ist aber nicht immer einfach. Er hat mir das so nie befohlen, aber ich weiß es kickt ihn und es ist für mich ein Zeichen meiner Unterwerfung. Und mich kickt es trotz Routine Nach all den Jahren auch immer noch wenn ich tagsüber zwischendurch über die Strapshalter gleite.

24/7 fand ich als Top anfangs auch abschreckend, weil ich viel Arbeit fürchtete, was die Kontrolle der Einhaltung der Regeln angeht. Die Lösung des Problems war denkbar einfach:

• Wenige Regeln (erleichtert die Übersichtlichkeit)
• Geltungsdauer der Regeln beschränken (Wieso soll sie mich z.B. fragen ob sie mit dem Hund rausgehen darf, wenn ich weit weg bin und nicht plane innerhalb der nächsten Stunde wieder da zu sein?)
• "Strafen" für "Regelverstöße" werden spontan und willkürlich festgelegt. Regelverstöße draußen in "freier Wildbahn" (z.B. in der Fußgängerzone oder in der Schlange vor der Kasse beim gemeinsamen Einkauf) KÖNNEN sofort geahndet werden (vor allem wenn die ausgesprochene Strafe ihr peinlich ist), sie können jedoch auch über den Tag oder mehrere Tage gezählt und gemeinsam geahndet werden. Wird die Zahl sehr groß (weil sie mal wieder übermütig war), kommt es auch vor, dass sie frühzeitig um "Abrechnung" bittet, weil sie fürchtet, dass andernfalls die Strafe sie an die Grenze ihrer Belastbarkeit führt.

Es gab bei uns wenige Regeln, die eigentlich immer galten. Einige haben sich inzwischen überholt, weil sie zu einer langfristigen Verhaltensänderung ihrerseits geführt und sich so erledigt hatten.

Euer Sex ist gut?

Nimm ihn an die Hand und sage: "Du größter Liebhaber unter der Sonne, lass mich Dir zeigen, wie ich unseren Sex noch besser machen werde. Nimm mich, immer, wenn Du willst, achte nicht auf Kopfschmerzen oder Deinen Kalender, den Du für mein PMS führst. Schlag mich, wenn ich mich ziere, leg die Hände um meinen Hals, wann immer Dir danach ist."

Der Rest kommt von selbst.

24/7 ist ein großes Wort. Lassen wir das mal ein Ideal, einen Wunschtraum bleiben, Zukunftsmusik.

Sonst besteht Submission aus 2 Komponenten: einer aktiven und einer passiven. sub kann ihrem Herrn aktiv dienen und passiv erdulden, was er mit ihr tut.
Da dir letzteres zu wenig ist, könntest du ja mal den Fokus auf ersteres legen, oder? Klar, viele subs wollen das nicht, sie wollen einfach nur bespielt werden und das genießen. Aber probier es doch einfach mal aus! Überlege dir, wie du ihm zu Diensten sein kannst, ohne dass er dauernd der große Macher sein muss.

Versuche, ihm seine Wünsche von den Augen abzulesen. Sie zu erfüllen, ohne dass er sie aussprechen muss. Ein Nein gibt es dabei nicht, so einfach machst du es dir nicht.
Ja, es ist anstrengend, mühsam. Aber du willst ihm doch dienen, oder?
(Kleiner Tipp: es gibt da ein “Handbuch für die Hausfrau“ aus den 1950er Jahren. Einfach danach googeln. Nimm das, schreib ein Kapitel “Unterwürfige Erotik“ dazu, und du hast eine ganz brauchbare Anleitung.)

Und dann schau mal, ob es ihm gefällt und er dabei mitmacht. Würde mich wundern, wenn nicht. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.

Er von Drachenliebe schrieb

Danke euch allen für die ersten Feedbacks ich werde einiges mal probieren. Ich habe ihm meine Wünsche klar genannt und ihm versichert, dass er keine Angst haben muss. 24/7 ist auf jeden Fall ein Wunschtraum . Ich werde ihn zu nichts zwingen, das ist absolut nicht meine Art und ich respektiere seine Persönlichkeit. Es gab schon einen kleinen Erfolg: Ich habe einfach angefangen ihn zu kuscheln und zack hatte ich was im Mund . Soweit alles normal, aber dann tropfte es und ein “leck es auf” kam über seine Lippen. Das hat mich ganz wild gemacht. Also wahrscheinlich hat er schon seine dominante Seite, aber ich vermute ihm fehlte bis jetzt der richtige Partner und er traut sich einfach noch nicht. Ich versuche ihm so viel Bestätigung wie möglich zu geben, damit er sich sicherer fühlen kann. Zum bestellen von Toys habe ich ihn schon gut animieren können und er hat auch sehr Spaß daran. Ich habe ihn gefragt ob wir mal ein bisschen Fesseln ausprobieren wollen, er war nicht abgeneigt und es landete prompt im Warenkorb. Vielleicht habe ich ihm das Thema zu direkt genannt und ihm nicht genug Zeit oder Freiheiten gelassen selbst darüber nachzudenken. Bin leider eine kleine ungeduldige ;). Wir vertrauen uns, schließlich nannte er mir auch seine Vorliebe für Goldenshower. Es war ihm sehr peinlich mir das zu sagen, aber ich bin die erste die überhaupt davon weiß. Ich war damit am Anfang überhaupt nicht vertraut und habe mir den Kopf zerbrochen wie ich selbst das vielleicht schön finden kann. Mittlerweile wünsche ich es mir, dass wir das in unser Liebesspiel einbauen. Vielleicht stehen wir einfach noch ganz am Anfang der Entwicklung?

Hallo liebe TE,

schön, dass du eine positive Rückmeldung geben kannst.

Oft steht einem der eigene Kopf im Weg. Diese „das macht man nicht mit einer Frau die man liebt“ kann schon sehr hinderlich sein.

Vielleicht hilft euch ein Ritual, was ja nicht unüblich ist. Da obligatorische Halsband anlegen ist ja für nicht wenige das Startsignal für eine Session.

Vielleicht findet ihr das auch und es hilft ihm, sich etwas von seinem Kopf zu lösen.

Ansonsten ist wohl tatsächlich das Wichtigste für euch - was dich kleine Ungeduldige am meisten fordern wird - Zeit. Lässt euch und lass du ihm die Zeit.

Vielleicht schreibst du ihm auch mal eine Fantasie von dir auf, die er dann in Ruhe alleine lesen kann. Oder was auch eine schöne Sache sein kann, du liest sie ihm vor.

Viel Erfolg und vor allem Spaß euch beiden.

Na, das klingt ja schon mal sehr viel versprechend. Gratuliere!

Ich schließe mich meinem Vorschreiber an: schreib auf, was dich kickt, was du gerne erleben, wie du ihm dienen möchtest, wie du dir wünschst, dass er mit dir umgeht. Dass du, auch wenn dir die Vorstellung am Anfang schwer gefallen ist, gern seine Goldene Dusche empfangen würdest. Ich liebe es, so einen Brief von meiner sub zu bekommen!
(Ich glaube, du kannst damit rechnen, bald einmal etwas aus deinem in eurem Liebesleben wieder zu finden.)
Oder schreib ihm, so wie uns hier, was dir letztens gut gefallen und dich geil gemacht hat. Wie er dir den Befehl zum Auflecken gegeben hat ... was das in dir ausgelöst hat. Gib ihm Feedback, möglichst positives - ich wette, du wirst nicht lange auf eine Wiederholung warten müssen.

Ich muss sagen, ich beneide euch beide (und ich habe wahrscheinlich selbst keinen Grund zur Klage).

Er von Drachenliebe schrieb

Ja, das tut ihr vermutlich. Allerdings heißt das nicht, dass ihr euch beide in die gleiche Richtung entwickelt. Du strebst 24/7 an, doch da gibt es kein festes Schema, wie das abläuft. Vielleicht strebt er auch unterbewusst 24/7 an, allerdings sehen seine Vorstellungen anders aus. Womöglich besteht bei ihm dann die Regel, dass er 1x am Tag auf dich pinkelt, aber du magst das gar nicht. Was dann?
Geht ruhig den Weg so lange wie möglich gemeinsam und probiert vieles mal aus und dann schaut wem was gefällt, nicht gefällt und wie wichtig beiden dieses und jenes ist. Und danach solltet ihr so ehrlich wie möglich miteinander sein und besprechen ob die Vorlieben so weit übereinstimmen, dass man es weiterhin miteinander auslebt. Alternativ gäbe es dann noch die Möglichkeit diese und jene Vorliebe mit jemand anderem auszuleben, aber weiterhin zusammen zu bleiben. Oder man geht dann eben getrennte Wege, weil die Vorlieben zu stark voneinander abweichen. Allerdings sollte man da auch das normale Miteinander ausserhalb des BDSM etc berücksichtigen. Wenn es da super läuft, würde ich wie gesagt einen Spielpartner nebenbei empfehlen.

So ich denke manche wollen wissen wie es bei uns weiter ging. Also ich habe den Tipp mit dem Halsband befolgt und meinen Choker angezogen und mich in Schale geworfen. Habe Katzenohren angelegt, meinen Katzenplug genommen und habe ihm damit überrascht. Er hat sich tierisch gefreut und es hat nicht lange gedauert bist es los ging. Er hat mich ins Schlafzimmer gebracht und auf das Bett gelegt. Er sagte ganz klar was er jetzt haben will und übten ein bisschen Deep Throat . Er war sehr bestimmend und war auch nicht mehr so zimperlich mit der einen oder anderen Körperstelle. Gefesselt wurde jetzt noch nicht, da scheint er wohl noch zu brauchen aber langsam taut er auf und nennt mir auch seine Vorstellungen. Spanking läuft jetzt schon sehr gut und er macht es auch mal so zwischendurch am Tag ohne sich jetzt verstellen zu müssen. Das ganze macht mich natürlich absolut wilde, mal sehen was noch passieren wird. Immer noch danke für die Tipps und für neue Inspirationen, er ist vor allem sehr offen. Er meint er wäre noch etwas unbeholfen und kann seine Fantasie noch nicht so klar sehen und bräuchte immer wieder einen Anschubser. Also immer her mit den Ideen die ich ihm vorschlagen kann. Er meinte der Choker hat schon geholfen ihn geistig darauf mehr vorzubereiten. Er liebt mich nunmal sehr und er möchte ja seinem Engel nicht weh tun, aber innerlich hat er ein Feuer wie er meint

Super, Yenya!

Dann fällt mir zum Choker jetzt zweierlei ein: Entweder du trägst ihn ständig, um dich (und ihn!) an deine Stellung zu erinnern.
Oder du legst ihn bewusst an, wenn du von ihm dominiert werden willst. Als Zeichen für ihn.
Eine dritte Möglichkeit gäbe es auch noch: Er legt ihn dir zum Spielbeginn als Ritual um.

Übrigens, der Tierhandel hat sehr hübsche Katzenhalsbänder - hab ich gehört ...

Er von Drachenliebe schrieb

Ich habe ihm die Möglichkeiten vorgeschlagen. Er hat jetzt nur okay gesagt, ich denke er lässt es sich durch den Kopf gehen. Tierhandlung merke ich mir mal!

Ich bin gerade beim Eingangsbeitrag gewesen: Irgendwann darfst Du Dir die Frage stellen, magst Du an Deiner Persönlichkeit arbeiten oder nicht.

Für beide Varianten gibt es Entwicklungsschritte. Viel Spass beim Erleben mit Deinem Partner.

Wenn ihr es nicht hinbekommt aus der Nummer rauszukommen, das im Schlafzimmer läuft, was du willst und er eigentlich dich befriedigt und deiner Lust dient, also wenn ihr nicht authentisch werdet, könnt ihr euch dominanten Beistand holen und gemeinsam unter Anleitung eure Rollen finden. Dies kann idealer Weise auch per mail, chat geschehen. Erfordert aber intensiven Austausch