Poppen pur - wie hättet ihr reagiert?
Vor nunmehr fast 20 Jahren gehörte ich über etwa 2,5 Jahre hinweg zu einem Partykreis, deren Mitglieder aus dem Raum Großraum Köln/Düsseldorf stammten.Damals war das Internet noch Fiktion, Swingerclubs dünn gesät; wer ausschweifende Sexualität genießen wollte, verabredete sich über Magazine, wie z. B. Happy Weekend, oder erhielt, wie ich, eher per Zufall Kontakt zur Szene.
In dieser Zeit hatte ich (vielleicht sogar zu) viele Sexualkontakte. Meist zu Zweit, aber auch in FFM, MMF und ZuViert Varianten.
Natürlich verbinde ich damit einige schöne, aber auch eine richtig miese Erinnerung.
Meine Frage bezieht sich allerdings auf eine Situation, die eigentlich nicht schlimm oder besonders negativ besetzt war, es passte halt einfach nicht.
Trotzdem eine einschneidende Situation, durch die ich begann, meine Lebensführung zu überdenken, was letztlich dazu führte, dass ich zum braven Normalo wurde.
Seinerzeit hatten wir uns in einer Disco in Haan getroffen. Meine zwei damaligen (bei diesen Treffen) ständigen Begleiterinnen hatten schnell etwas Passendes gefunden, während ich mich auf eine mir bereits oberflächlich bekannte, pure Lebenslust ausstrahlende, Mitzwanzigerin fixierte.
Eigentlich ein wunderschöner Abend – viel getanzt, viel gelacht, ein klein wenig gegrabbelt, jedoch nicht geküsst.
Auf dem (langen) Weg zu ihr dann ein wenig Spannungsabbau (für sie) per Quicki auf einem Autobahnparkplatz. Wieder keine Küsse, keine Zärtlichkeit, einfach raus aus dem Auto und los.
Bei ihr daheim dann wieder keinerlei Vorspiel. Aus der Diele ins Schlafzimmer, Klamotten runter, Missionarsstellung, eindringen und los. Bei ihr wiederum keine Küsse oder Streicheleinheiten erwünscht, sie kratzte und krallte lediglich – Poppen pur.
Nach einigen Minuten versuchte ich einen Stellungswechsel. Keine Chance. Also weiter.
Etliche Zeit später, ich hatte zumindest das Gefühl, sie mehrfach rausgeholt zu haben, mein Rücken brannte wie Feuer, wollte ich eine wohlverdiente Pause, meinetwegen auch Stellungswechsel, vor allem aber auch Streicheleinheiten oder andere schöne Dinge. Keine Chance – Weitermachen!
Noch einmal für sie, dann zog ich mich zurück.
„Ooch, mach doch weiter. Die anderen haben gesagt, dass du unheimlich ausdauernd bist“
Meine Stimmung – Gefrierpunkt.
Ich sagte ihr sinngemäß, dass für mich zum Sex etwas mehr gehört als reines Rammeln.
„Dann musst du jetzt wohl gehen?“ Eher eine enttäuschte Frage, als ein Rauswurf.
Doch ich konnte nicht mehr umschalten und - für mich wirklich absolut untypisch – ging Kopfschüttelnd ohne weiteren Gruß. Beim Blick auf die Autouhr stellte ich dann fest, dass wir etwas über eine Stunde in der oben beschriebenen Art gepoppt haben müssen.
Drei Wochen später habe ich sie, bei einem weiteren Treffen nahe Leverkusen, wieder gesehen - zusammen getanzt, zusammen gelacht, jedoch mit anderen Partnern aufgebrochen.
Das mit dem Ausdauernd erklärt sich übrigens aus einer körperlichen Besonderheit. Näheres dazu:
Der erste Dreier - wie war es?
Aus dem Post erklärt sich auch, wie ich überhaupt in den Partykreis kam.
Meine persönlichen Gedanken und Gefühle:
---Ich bin sicher kein Macho, fühlte mich hier aber beim Sex auf Schwanz und Ausdauer reduziert.
---Bei „normalen“ ONS ist klar, dass die potentielle Partnerin ggfs. nur über ein geringes Repertoire an Vorlieben verfügt. Muss man sich halt drauf einstellen. Die Frauen aus dem Kreis allerdings waren zumeist für eine Vielzahl von Spielarten offen, daher vielleicht auch unangemessene Überraschung/Enttäuschung über die beschriebene Einseitigkeit.
---Normalerweise spüre ich über den Körper der Frau, mache ihre Lust zu der meinen. Doch obwohl sie definitiv gut drauf war, konnte ich in diesem Fall ihre Stimmung nicht aufnehmen.
---Hinzu kommt, dass ich erst- und letztmals auf eine Frau traf, die von jeder Art, über den eigentlichen Akt hinausgehenden Zärtlichkeit gar nichts hielt.
Warum aber dieser Thread?
Ich möchte einfach wissen, wie andere Männer auf diese Situation reagiert, sie empfunden hätten.
Bin gespannt,
albu