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Gibt es Doms die allein aus dem Grund Gewalt ausüben zu können Doms geworden sind?
Gibt es sicherlich. Die Frage ist: sind das wirkliche Doms - oder kleine, armselige, unterdrückte Gewalttäter, die nach einem Rechtfertigungsweg suchen. Ich denke, die meisten Frauen werden einen solchen Mann nur sehr begrenzt als wirklich (reizvoll) dominant erleben.
Vielleicht meinst du aber auch etwas anderes und ich störe mich an der Formulierung. Ich bin nicht "Dom geworden", wie man irgendwann beschließt, Arzt oder Pfarrer zu werden. Ich habe irgendwann eine Bezeichnung und einen Rahmen für mich gefunden, ja. Und es gibt auch keinen "einzigen Grund".
Richtig ist aber: ich genieße es, im BDSM-Rahmen Gewalt ausüben zu können - ohne Irritationen und Sanktionen fürchten zu müssen, die ansonsten zu befürchten wären.
Wie seid ihr Doms dazu gekommen...man wacht ja nicht morgens auf und denkt sich: "Toll heute bin ich dominant"! Und wie seid ihr anfangs damit umgegangen?
Ich habe es weiter oben bereits versucht, genau das zu beschreiben. Es war immer da - das Kind hat nur irgendwann einen Namen bekommen. Trotzdem habe ich natürlich erstmal auch mit mir gehadert. Sich einzugestehen, dass das Bedürfnis besteht eine Frau zu beherrschen, zu schlagen, sie unterzuordnen - dass ist für einen jungen Menschen, der in die gelebte Gleichberechtigung hineingewachsen ist, erstmal schwer zu ordnen. Umso besser fühlt es sich an, je mehr man sich damit auseinandersetzt, je mehr man merkt, nicht allein zu sein – und vor allem: dass es Menschen gibt (Frauen in meinem Fall), die genau das akzeptieren, suchen, wünschen – und genießen können.
Ist dieser Punkt erreicht und man mit sich selbst im Reinen, ist es ein umso besseres Gefühl, der Bestie in mir Leine zu geben....
Fällt es euch manchmal schwer dann im Alltag etwas zurück stecken zu müssen?
Es ist tatsächlich nicht immer einfach, weil Macht und Machtspiele unsere Welt weit, weit jenseits von BDSM durchziehen – ich erwähnte das ebenfalls weiter oben bereits einmal kurz.
Oder war die Frage auf das Innenverhältnis einer BDSM Beziehung bezogen? Dann kann ich nur bedingt zustimmen, da ich für mich einen Weg gewählt habe, der jenseits eines „Spiels“ ist. Die Unterscheidung in ‚Alltag’ und ‚Session’ ist daher nicht gegeben.
Ist ein klares Nein bei einem D/S-Spiel wirklich immer ein Lustkiller oder wie geht ihr damit um? Denn angeblich ist das ja nicht schlimm....und das muss es ja auch geben...jeder hat seine Grenzen!
Es ist eine Herausforderung. Und ein deutliches Signal. Ich bevorzuge es, wenn ich die Grenzen vorher erfahre, erfühle. Aber ein Lustkiller? Nicht unbedingt.
Was denkt ihr über Frauen die Subs sind, aus überzeugung natürlich!?
Ich habe großen Respekt vor diesem Eingeständnis. Und ich „verstehe“ sie. Weil ich weiß, wie gut und richtig es sich anfühlt, MEIN eigenes Wesen zu erkennen und zu akzeptieren.
Weniger Verständnis habe ich für Frauen, die sich „Subs“ nennen – aber eigentlich einen (Be-)Diener ihrer Gelüste suchen. Und wehe es tut zu doll weh!
Jeder wie er mag – und jede. Aber mir bleiben solche Damen bitte vom Leib.