Sind wir hier eigentlich pervers?
Liebe Leserschaft,dieses ist eine Frage, die ich mir zunehmend stelle:
Es gibt erotische Ausprägungen, die explizite Lebensformen darstellen, etwa schwul sein oder SM-ler sein. Ich frage mich, ob die Tatsache, erotisch "offen" und experimentierfreudig zu sein, bereits auch eine solche Lebensform ist.
Ich habe oft Menschen getroffen, die sagen, sie könnten sich nicht mehr vorstellen, eine Beziehung mit jemandem zu führen, der NICHT so drauf ist wie sie und neugierig auf sexuelle Experimente - vor allem eben im Bezug auf "erotische Mehrsamkeiten".
Wenn man nun aber jemanden kennenlernt - wie mag der darauf reagieren, wenn man beim dritten Date lachend sagt: "ich steh übrigens auf Gruppensex" oder was auch immer. Habt Ihr da Erfahrungen gemacht? Ich erinnere mich an eine Zeit, in der mich ein solcher Satz definitiv niedergestreckt hätte. Ich hätte die Person für "pervers" gehalten.
Heute sehe ich das natürlich anders.
Die Frage ist, ob man nun deshalb darauf angewiesen ist, Lebenspartner, die diese Neigung teilen, im Internet oder auf einschlägigen Partys zu finden. Das wäre ja irgendwie "am Leben vorbei", oder?
Aber immer wieder lese ich hier auch von unglücklich Gebundenen, die darunter leiden, dass Ihr Partner eben diese Offenheit nicht teilt und sie daher förmlich "gezwungen sind", fremdzugehen oder aber, ihren Vorlieben zu entsagen.