Was willst Du eigentlich - Frau
Vom Held der Höhle zum Metrosex-Mann
alle Jahre wieder ist die Rede vom "neuen Mann" - der allerneuste ist der M-Ness-Man
Was ist eigentlich los mit uns deutechen Männern?
Aus dem Jäger in der heutigen Eifel von einst ist der Warmduscher des 21. Jahrhunderts geworden.
Natürlich haben wir schon immer versucht, dem weiblichen Geschlecht zu imponieren, aber noch nie haben wir uns so manipulieren lassen wie in den letzten Jahren.
Was wir Männer seit Millionen von Jahren können, und bis heute zur Perfektion entwickelt haben ist.... das wir und jederzeit wenn es um eine Frau geht die wir begehren zum Idioten zu machen.
Wer in der Steinzeit das größte Mammut erlegte, war der Held der Höhle, die Frauen schauten zu ihm auf, er konnte mit jeder Höhlenbraut das Lagerfeuer und noch einiges mehr teilen.
Viele Jahrtausende später wurden wir zu Kriegsmaschinen erzogen.
Der Mann musste oder wollte Held sein, je mehr Abzeichen er am Revers trug, je mehr Feinde er erschoss, desto größer war sein Ansehen.
Töte einen und du bist ein Mörder, töte Tausende und du bist ein Held.
Seit 60 Jahren haben wir nun Gott sei Dank Frieden im Land.
Doch der Mann hat keine Ruhe. Erst musste er aussehen wie
Elvis Presley und tanzen wie Peter Kraus, um eine tolle "Schnecke" abzubekommen.
Später dann, als wir uns endlich zu echten Marlboro-Männern entwickelt hatten, kam Alice Schwarzer und machte uns zum Heimchen am Herd.
Das Schlimme an der Sache war, dass es die Frauen liebten, plötzlich ein Weichei zu Hause zu haben, der Koch- und Backkurse besuchte, Windeln wechselte und zum Elternsprecher im Kindergarten wurde.
Die Männerkrankheit - Latzhose im Endstadium.
Also haben wir Männer - gehorsam wie wir sind - die Cowboystiefel in den Schrank gestellt, uns wieder täglich rasiert, eine brave Tweedhose und ein langweiliges Hemd angezogen und wurden nach zehn Stunden Arbeit zu streichelnden Ehemännern, die noch schnell einen Rosenkohlauflauf in den Ofen schoben, die Nachzucht ins Bett brachten und dann vorsichtig anfragten, ob heute vielleicht noch - na ja, Sie wissen schon.
Kaum hatten wir uns an diese Rolle gewöhnt, kam "Dirty Dancing" in die Kinos und jede Frau wollte von heute auf morgen einen Patrick Swayze im Hause haben, Waschbrettbauch und Sexappeal inklusive.
Da wir ja folgen wie ein treuer Hund, haben wir die Küchenschürze mit dem
Jogginganzug vertauscht, sind ins Fitness-Center und in Tanzkurse gerannt, nur um ja nicht mehr als Lusche am Herd zu gelten.
Gesagt, getan, wir waren wieder echte Kerle.
Doch dann entdeckten die Frauen plötzlich die Schwulen, die endlich aus ihren Löchern kamen und sich der Öffentlichkeit präsentierten.
Nun fand es jede Frau chic, einen schwulen Freund als Berater zu haben
und ihren Mann oder Lover anzuziehen wie jenen Freund.
Also hüllten wir uns in schrille Outfits, verbrauchten ganze Kosmetikserien,
nur um die nötige Anerkennung zu erhalten.
Als man den Heterosexuellen dann kaum noch vom Homosexuellen unterscheiden konnte, war das der Frauenwelt plötzlich wieder langweilig und die Kolumnistinnen der Frauenmagazine erfanden den Metrosexuellen.
Vorbild dafür war David Beckham.
Nichts im Kopf, aber jede Menge darauf.
Gott sei Dank bin ich kein so ein Konditionstrottel!
Die Friseure waren ob der vielen Männer überfordert,
die von der Damenwelt geschickt wurden, um eine
Frisur à la Beckham zu erhalten.
Ferner mussten wir uns schminken und kleiden wie Beckham,
durften aber auch ein kleines bisschen Macho sein und ab und an
mal das Höschen unserer Frau oder Freundin anziehen.
Vorbei damit.
Jetzt hat wieder eine Trendforscherin zugeschlagen
und den M-Ness-Mann ins Leben gerufen.
Angeblich ist jetzt der Metrosexuelle ein eitler Pfau,
der vor allem für die anderen gut aussehen will.
Der M-Ness-Mann bezieht aber seine Bestätigung aus sich selbst,
will nur für sich gut wirken, hat angeblich keine Angst mehr vor starken Frauen, liebt Cashmere-Pullover, stutzt seine Augenbrauen, kocht gerne, aber räumt keinesfalls hinterher die Küche auf und ist übersexuell, was auch immer das heißen soll.
Typisch Mann?
Seit Jahrzehnten beschäftigen
sich Soziologen, Psychologen, Werbewirtschaft und Modeindustrie damit,
neue Männerbilder zu beschreiben - oder zu kreieren.
Mindestens einmal pro Jahrzehnt wird so "der neue" Männertypus (oder besser: Stereotyp) postuliert
samt all seinen Eigenschaften und Vorlieben.
Mit bestem Dank an Elmar Buckel