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Welche Wege führen aus der Lebenskrise?

*******na57 Frau
22.163 Beiträge
JOY-Angels 
Ich kann nicht für andere sprechen, nur für mich - und ich kann auch schlecht andere Leute bewerten, weil ich nie alles sehe, was hinter ihrem Handeln steckt.

Und dass man manchmal Umwege geht, bevor man den richtigen Weg findet, das ist auch eine Erfahrung, die ich gemacht habe.

Und eine Krise kann auch dazu führen, dass man nicht immer "fair" sein kann, dass andere Instinkte die Oberhand gewinnen, dass man sich weh tut, obwohl man es nicht will... denn niemand ist perfekt und macht immer alles richtig.

Wir hatten auch keinen "Rosenkrieg", aber ich hätte mir einen gewünscht. Eine lautstarke Auseinandersetzung um die Gründe unserer Trennung, dass ich ihm mal deutlich sagen konnte, was ich dachte und vor allem fühlte. Aber davor hatte er immer Angst gehabt und ging immer weg, wenn ich darüber reden wollte - und ich hatte nie gelernt, meine Bedürfnisse in dieser Hinsicht zu vertreten. So musste ich das für mich alleine verarbeiten.

Glücklicherweise gab es Menschen, die mir dabei halfen, sonst weiß ich nicht, wo ich jetzt stehen würde.
****54 Mann
3.518 Beiträge
Ich beneide die Leute, die bei einem Konflikt platzen - es unbedingt raus lassen müssen - selbst wenn sie sich selbst noch nicht ganz klar und daher auch schon mal unfair sind.

Es macht es so viel leichter, wenn die anstehenden Themen frühzeitig und ungekocht auf den Tisch kommen, weil man sich dem Kern dann in gemeinsamer Auseinandersetzung nähern kann.

Leider gehöre ich selbst eher zu den langmütigen, denen der Kragen nicht so schnell platzt, die dafür aber auch nicht so schnell hinwerfen.

Man sucht es sich nicht aus *nixweiss* Aber den passenden Partner sucht man sich schon danach aus. Vielleicht sogar eher als nach irgendwelchen sexuellen Vorlieben.
********lack Frau
18.910 Beiträge
@****54

Raus platzen muß nicht gleich gesetzt werden mit unfair werden.
Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und wenn ich erlebe, das bei Problemen immer aus dem Weg gegangen wird, man selbst und z.B. Kinder aber die Konsequenzen aus dem "Schweigen und auf die lange Bank schieben" werden, dann geht es auch irgendwann nicht mehr.
Laut werde ich dann, weil es mich emotional angeht, aber nicht unfair.
Unfair ist es für mich, wenn man den Partner/in immer im Unklaren oder in der Schwebe hält.
Und bei Gefahr das ich unfair würde, verlasse ich dann den Raum. Das habe ich mir mühsam an trainiert.....
Hinwerfen tue ich auch nichts so schnell, aber ich handle eben auch, wenn es nicht anders geht. Was bringt es sonst, die Situation verhärtet doch immer mehr.
Ich bewundere Menschen, die so schnell nichts aus der Ruhe bringt, aber wenn das ein Zeichen dafür wird, das sie nicht handeln wollen oder können, dann mag ich das nicht.
WiB
Nach meiner Erfahrung...
ist es ein psychologisches Phänomen, dass die, die besonderen Wert auf Ehrlichkeit legen, besonders unehrlich (sich?) und ihrem Partner gegenüber sind, als hätte ihnen ihre innere Stimme (oder ihr Gewissen? Ihr Unbewußtes?) diesen Text diktiert...Diese Spaltung ist auch bei anderen Werten, die imperativ eingefordert werden, zu finden, nicht immer, aber oft.
Man sucht also bei einem Anderen genau das, was man selbst nicht leisten kann oder will. Dies betrifft vielleicht eher Männer als Frauen, aber evtl. liege ich da falsch, weil ich naturgemäß hier nur Kontakte mit Männern suche.
Es ist eben unbequem, sich seinen eigenen Widersprüchen zu stellen UND daraus Konsequenzen zu ziehen! Manche fliehen dann auch in die Esotherik, was für mich auch ein Irrweg ist....
********chaf Mann
7.412 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm - das kann ich so nicht bestätigen, felina2013. *nein*
Wenn jemand wirklich klar und eindeutig auf Ehrlichkeit Wert legt, dann habe ich bislang die Erfahrung gemacht, dass diejenigen Personen sich auch selbst daran messen. Das ist dann nicht immer schön (weil Ehrlichkeit und Takt sich nicht selten gegenseitig ausschließen), aber du weißt da dann immer, woran du bist. Ist sehr angenehm. *ja*

Ich kenne aber ein anderes Phänomen, vielleicht ist es sogar das, was du eigentlich meinst? *gruebel*

Nämlich jenes, dass genau jene, die extrem eifersüchtig (also, wirklich extrem.) sind, es für mich inzwischen ein Hinweis darauf ist, dass diese Menschen selbst dazu fähig sind, fremd zu gehen. Und es hoch wahrscheinlich auch schon oft getan haben.

Das ist dann aber kein Einfordern von Ehrlichkeit. *nein* Es ist vielmehr eine Verlustangst, weil sie selbst wissen, wie schnell man den Partner verlieren kann - andere haben sie selbst ja schließlich oft genug verloren. Sie wissen, wie einfach Fremdgehen für sie war oder ist, also befürchten sie, dass der andere das dann selbst auch macht. Weil, ist ja schließlich "schnell passiert".

Jene, die sich ein Fremdgehen nicht mal vorstellen können, denen fehlt, gemein ausgedrückt, dann auch die Fantasie, dass der andere es tun könnte. Da gibt es dann keine Eifersucht, weil sie sich nicht mal vorstellen können, dass der andere überhaupt auf diese Idee kommt. Für sie selbst ist die Hürde, fremd zu gehen, dermaßen hoch, dass automatisch hier die Denke drin ist, dass sie ja für jeden so hoch sein muss. Also ist da nix "schnell passiert", kann nichts schnell passieren, also ist auch keine Eifersucht da.

Kurz gesagt: Wer anderen etwas Schlimmes unterstellt, ist in der Regel selbst dazu fähig.

Ehrlichkeit ist aber nichts Schlimmes. *g*
Brisant wird es, wenn man dem Partner grundlos unterstellt, er würde ja ständig lügen.
Spätestens dann wüsste ich, dass diese Person es selbst schon getan hat und/oder es immer noch tut.
@Schwarzschaf
die Phänomene, die Du beschreibst, gibt es natürlich auch.
Ich meinte aber etwas Anderes: Die Herren, die sich gleichzeitig Ehrlichkeit und Diskretion wünschen, die im Profil zwar als Singles auftauchen, aber komischerweise abends nie Zeit haben ("da habe ich Spätdienst, dann verreise ich sofort, dann Spätdienst, Reise - monatelang). Oder die abends um 18:00 zu müde sind, um sich zu treffen...
Das hat mich Ehrlichkeit nichts zu tun. Hier wird nur der Lebenspartner verborgen - und betrogen.
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