Das Problem kenne ich nur zu gut
und ich kann Euch nur raten, den Rat eines guten Facharztes in Anspruch zu nehmen.
Mir erging es genauso und ich war der Meinung mit Alkohol und allem erzählen, könne ich es wieder gut machen und auch verarbeiten. Das Ende vom Lied war, dass ich mich, als alles raus war, immer mehr zurückzog, immer mehr Alkohol zu mir nahm in zwar unregelmäßigen Abständen, aber auch oft in unberechenbaren Mengen. Ich fing an, Liebe und Gefühle, Zärtlichkeiten zu fordern, aber selber gab ich nichts mehr. Es war ein schleichender Prozess und mein Partner hat sehr gelitten, ohne dass ich es wusste oder auch nur erahnen konnte.
Ein Abend, an dem ich der Meinung war, ich müsse mal wieder grundlos Alkohohl vernichten, ist es dann eskaliert. Aufgewacht bin ich den Abend noch nicht, fühlte ich mich doch im Recht und auf irgendeine Weise auch mal wieder ungeliebt und unverstanden.
Es hat genau 2 Sms gedauert bis ich zwar aufgewacht bin, aber trotzdem den "Fehler" nicht bei mir suchte.
Mein Partner hat mich dann sehr hartnäckig und direkt über meine Meinung und Gedanken zu unserer Beziehung gefragt, wie ICH denke, dass es hier weiter gehen soll.
Nach anfänglichem Rumdrucksen und eben viel zu schreiben, aber doch nichts zu sagen, hat er mir zwar gezeigt, dass er immer zu mir steht, und egal welche Wege sich für mich öffnen, er zu mir halten wird, er hat mir aber genauso deutlich gesagt, dass er ohne eine Erklärung meinerseits und vor allem einer Meinung meinerseits so nicht mehr weitermachen wird.
Es ist halt so, dass der Partner sich irgendwo selber fertig macht, und anfängt, die Fehler bei sich zu suchen.
Ich habe nun für mich beschlossen, nochmals eine Fachberatung zu machen, um für mich auch ein Leben aus diesem Dilemma zu leben.
Es ist für sie bestimmt auch nicht leicht, aber nur wenn Du ihr immer wieder zeigst, dass Du zu ihr stehst und versuchst, dass mit ihr durchzustehen, dann wird sie sich nach und nach auch wieder öffnen können. Die Erkenntnis etwas ändern zu wollen, liegt bei ihr allein, aber den Weg heraus, den könnt ihr zusammen gehen.
Mir hat es sehr geholfen, wenn mein Partner mich nicht einfach im Stich gelassen hat, auch nicht in Situationen, in denen ich sehr ungerecht, teilweise sogar sehr beleidigend gewesen bin. Aber mein Freund stand immer zu mir, hat immer versucht, mir zu zuhören und zu helfen, soweit es in seiner Macht stand.
Und dieses Zurückziehen ist letztlich nur der Aufbau einer Schutzmauer um sich rum. Man schafft es einfach nicht zu reden und es gibt unzählige Momente, in denen natürlich alle anderen Schuld sind, man sich einfach ungeliebt und zuviel fühlt.
Aber wenn sie etwas verändern will und an Dir hängt, wird sie den Weg aus dieser Welt auch gehen wollen.