Entscheidung! Unterdrückung oder Emanzipation???

Zunächst einmal solltest Du beschreiben, was genau Du unter emanzipiert verstehst.

So wie ich Dich lese, verstehst Du nämlich darunter, sexuell submissiv zu sein


Und was verstehtst Du darunter, "unterdrückt" zu werden - z.B. im Alltag? Willst Du ein Kopftuch tragen oder willst Du sexuell benützt werden oder passiv sein?

Was sind Deine Fantasien - die Du dann wieder umschmeisst, wenn Dein Mann sie realisiert? Was genau wünschst Du Dir?

Ich glaube, hier herrscht einiges an Sprachverwirrung - und das macht es Deinem Mann und Dir so schwer.

Ich sehe mich beispielsweise als emanzipiert - eine Frau, die die gleichen gesellschaftlichen Rechte hat, wie ein Mann. Beruflich, in der Rechtsprechung, in allen gesellschaftlichen Institutionen - auch in der Ehe. Ich bin nicht wie ein Mann - klar - doch mit allen Rechten ausgestattet, wie ein Mann. Und als Sub bleibe ich das auch - ein Mitglied dieser Gesellschaft mit allen Rechten, wie alle anderen auch.

In der Sexualität gebe ich ein Stück weit von diesen Rechten ab - freiwillig und wiederrufbar - z.B. kann mein Partner entscheiden, wann er mich in bestimmter Kleidung sehen möchte - oder ob und wann ich einen Orgasmus bekomme - oder wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Für uns ist dies jedoch auf den sexuellen Bereich beschränkt - es gibt einen klaren Beginn, wenn das Machtgefälle hergestellt wird und es gibt ein Ende - dann sind wir wieder auf "gleichberechtigter" Ebene.

Vielleicht hilft es Euch, solch einen Anfangs- und Endpunkt deutlich zu kennzeichnen, um mit der Rollenverteilung zurecht zu kommen.
Ansonsten hilft nur Reden, Reden, Reden - um zu klären, was jeder von Euch für Erwartungen und Vorstellungen hat; um zu klären, welche Erwartungen gemeinsame Erwartungen sind und von beiden akzeptiert werden. Und natürlich - klärt die Begrifflichkeiten: EMANZIPIERT SEIN, UNTERDRÜCKT SEIN. - Füllt sie mit Leben: was heißt das konkret, in der Handlung für jeden von Euch?

Viele Grüße
Angelika

Vor allem, da du in deinen unterwürfigen "Phasen" nicht nur sexuell "unterdrückt" werden möchtest, sondern auch im Alltag.

Nun: ich würde empfehlen, dass du diese Zeiten als Rollenspiel betrachtest, und sie irgendwie markierst, damit man (dein Mann und du selber) weiß: jetzt ist sie unterwürfig, jetzt kann sie so behandelt werden, will geführt werden usw.
Sei es, dass du dir in dieser Zeit ein Halsband umlegst, einen bestimmten Ring ansteckst, vielleicht ein muslimisches Symbol trägst, deinen Mann auf bestimmte Art und Weise ansprichst ...
Dann ist klar: jetzt ist Unterdrückungszeit. Warum sollst du das nicht auch leben und genießen, wenn du darauf stehst?

Und wenn du das (was ich für natürlich halte) nicht die ganze Zeit leben willst, dann muss es auch ein Signal geben, das ganz klar macht: jetzt ist diese Zeit aus! Jetzt ist Gleichberechtigung angesagt, Emanzipation, Mund aufmachen und reden. Halsband oder Ring ist abgenommen, Mann wird deutlich anders angesprochen als vorher (aber bitte schon noch respekt- und liebevoll!).

Die Religion möchte ich lieber beiseite lassen, ich habe noch nie die Erfahrung gemacht, dass es gute Wirkung hatte, wenn eine Religion das Leben und Zusammenleben bestimmte. (Und ganz besonders dann nicht, wenn es eine eher einseitige Sache ist.) Nur, eines möchte ich klarstellen: auch wenn du zum Islam konvertiert bist, bleibst du trotzdem eine freie, eigenständige Frau! Alles an Unterwerfung kann nur freiwillig von dir kommen und jederzeit zurückgenommen werden!

Drachenliebe / Er

kann sich nicht nur eine emanziperte frau unterwerfen?
muss ich nicht eine starke persönlichkeit haben und selbst wissen,was ich mir wert bin um mich einem partner unter zu ordnen?

Ich fürchte, nein.
Das ist natürlich eine sehr verlockende Theorie. Praktisch die Antwort auf den Vorwurf des Feminismus, dass weibliche Unterwerfung dem Chauvinismus in die Hände spielte und die Unterdrückung der Frauen allgemein förderte bzw. ihre Befreiung und Entwicklung verhinderte.

Aber so einfach ist es nicht, fürchte ich. Auch eine schwache Frau kann sich in eine starke Führung hinein fallen lassen, nur wird sie es vielleicht nicht so reflektiert tun. Wahrscheinlich tut sie sich sogar leichter damit, wenigstens am Anfang, weil sie weniger eigene Grenzen und Spielregeln definiert und sich daher leichter in die Grenzen und Regeln ihres Doms einfügt. Ich denke aber, dass sie darin nicht unbedingt glücklicher sein muss, weil sie eben weniger von ihr selbst einbringt und nur nach den Regeln und Befehlen eines anderen lebt ohne selbst mit ganzen Herzen dahinter zu stehen.
Aber auch das kann, muss nicht sein. Möglicherweise findet sie gerade darin ihr Glück, völlig in einem anderen aufzugehen.
Auch in voremanzipatorischen Zeiten gab es ja Frauen, die in ihrer unterwürfigen Rolle durchaus glücklich und zufrieden waren.

Drachenliebe / Er

du vertrittst immer eine sehr komplizierte philosophie...
immer wenn ich versuche,etwas zu vereinfachen

Weil es halt meistens gar so einfach nicht ist ... leider!
Und wenn du nach Einfachheit strebst: die Theorie, dass nur schwache Frauen sich in sub-Rollen begeben, wäre noch viel einfacher.
Dagegen spricht halt, dass es sowohl starke als auch schwache Frauen als subbies gibt - das einzige, was mir noch nicht untergekommen ist, wäre eine schwache Frau als Dom!

Drachenliebe / Er

obwohl du dafür bestimmt auch eine theorie auf lager hast:))

ich halte es eben nicht für eine typische dom/dev beziehung,wenn sich ein"mäuschen" einen starken partner sucht.
das würde ich eher als symbiose bezeichnen
...aber wenn eine starke frau sich einem selbstgewählten partner unterwirft,aus demut,liebe oder verehrung....dann kommt es dem nahe,was ich mir vorstelle.
wir reden ja nicht von unterdrückung,sondern freiwilliger unterwerfung,freude am dienen-um es mal ganz überspitzt auszudrücken.

Wenn sich eine Frau einfach nur unterdrücken lässt, ist die Unterwerfung nichts wert. Gar nichts um genau zu sein.
Wenn die Unterwerfung ein ganz klares Geschenk ist, eine wirklich freie Entscheidung, die gern getroffen wird kann sie erst wirklich etwas bedeuten und zwar beiden Seiten.
Es ist gar nicht so wirklich schwierig nachzuvollziehen...
Es ist nicht immer einfach, seine Gefühle zu kontrollieren, doch wenn der andere ermessen kann, wieviel Kraft es den anderen kostet ist es um ein vielfaches bedeutsamer.
Auf diese Weise kannst Du trotz Deiner Launen wenn ihr klare Absprachen trefft, ihm etwas besonderes schenken.
Ob die Submission in dieser Form bestehen bleibt oder sie weniger wird oder mehr, kann keiner sagen.
Und das braucht auch niemand.
Es gehört nur euch.
Findet einen Weg, es einander deutlich zu machen, wie es heisst oder was andere dazu sagen, ob es in eine Norm passt, spielt überhaupt keine Rolle.
Die Art wie ihr es leben wollt, entscheidet ihr als Paar.
Die Idee mit den vereinbarten Zeichen finde ich sehr schön und sie wäre etwas, das für den anderen auch sehr klar ist.
Manche Dinge wirst Du auch einfach nicht als Sub entscheiden sondern als seine Frau und Du wirst es in seinem Sinne tun, weil es einfach die Loyalität gebietet.
Auch das hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern nur mit Treue und Liebe.
Sei einfach Du.
Er liebt mit Sicherheit Dich und nicht nur den starken Teil von Dir oder den unterwürfigen oder sonst einen Teil.
Wie immer heisst das Geheimnis: REDEN

du hast schön in worte gefasst,was ich meine.
danke

ich gebe Euch recht!

LG
eloise

liebe raja,
du bist vollkommen normal....auf deine art:)
nur....warum unterdrückung?
naja,ist vielleicht einfach ein blödes wort,hm? niemand soll unterdrückt werden!
ich weiß nicht,ob du liest-aber versuch doch mal irgendwo das buch
"lust an der unterwerfung" von sina-aline geißler her zu bekommen.
im augenblick ist es nicht zu bestellen-nicht im normalen buchhandel.
mir hat es -damals- geholfen mich selbst zu verstehen.
aber ich hab auch eine etwas "romantische" vorstellung des ganzen.

...Unterwerfung ist für mich auch das Wort, das mir mehr behagt.

Unterdrückung klingt für mich so "gegen meinen ausdrücklichen Willen" - bei der Unterwerfung habe ich VORHER meinen Willen bekunden können - ich schenke Dir ein Stück Verfügungsgewalt über mich. Mit dem Geschenk der Unterwerfung, liebe @****06 geschieht - oder kann geschehen, was Du aufgezählt hast:


Gegen Deinen Willen meint: gegen Deinen Willen im Augenblick des Startzeichens - und natürlich - alles im Rahmen der abgesprochenen Grenzen.

Ansonsten kann ich Deinem Mann nur beipflichten: Irgendwann kann eine Sache nicht mehr theoretisch beredet werden - dann wird ausprobiert. Wenn alles geklärt ist, was vorher zu klären notwendig ist: Grenzen, Tabus, Safewort (hab ich noch was vergessen?) - dann fangt an. Und hinterher könnt Ihr wieder reden - was geht, was wider Erwarten doch nicht geht - was schön war und was nicht gut war. Fangt einfach an! Und viel Freude dabei.

Viele Grüße
Angelika

vor allem solltest du die angst davor verlieren,nicht mehr deine meinung sagen zu dürfen oder davor,das dich partner nicht mehr respektiert-im gegenteil.
du schenkst ihm etwas und es ist an ihm,verantwortungsvoll damit um zu gehen.

letztendlich bleibt es für dich ja auch ein versuch-und wenn du nach einiger zeit beschliesst,das das doch nicht so dein ding ist-dann lass es einfach.
bleib locker und geh nicht so verkrampft an die ganze sache.
Vorschag:
nehmt euch doch beide mal eine woche urlaub von kindern,freunden,arbeit und was sonst noch so euer leben beeinflusst und sucht gemeinsam mal eure grenzen und stimmungen!

Dem ist nur noch eins hinzuzufügen. Deine Aufgabe wird es sein zu lernen für gewisse Zeiten Deinen Kopf abzuschalten und Dich wirklich hinzugeben.
Das wird Deine Aufgabe sein.
Du musst ihm Vertrauen schenken. Er kann Dir nichts beweisen wenn Du ihm nicht die Chance dazu gibst. Er weiss wie wichtig Dir die Verantwortung ist und dass Du sie nicht immer abgeben willst.
Wenn ihr gespielt habt, gibt es hinterher innige Zeiten, in denen ihr über alles reden könnt und je offener ihr da seid, desto schöner kann alles wachsen. Es ist nicht alles von Anfang an so und bleibt so. Es wächst, und zwar mit euch und euren Wünschen und Erlebnissen.

lotusjohn, sprichst du hier allen Ernstes von Genitalverstümmelung?

Wie geschmacklos ist das denn????

Holla, das ist in Deutschland verboten und ein totales NoGo!

Ich stelle mir gerade die Frage "Muss Frau um Sub zu sein nicht wirklich ein sehr starker, in sich gefestigter Mensch sein"?
Ich denke schon, immerhin gebe ich alles FREIWILLIG. Für mich wäre es ein NoGo würde mein Herr versuchen meinen Willen zu brechen, damit würde er sein liebstes (Subbie)Spielzeug kaputt machen...

Ich lebe um meinem Herrn zu dienen, bin trotzdem ein Mensch mit Verstand und Gefühlen.
Ich lebe ein ganz "normales" Leben, halt mit bestimmten kleinen Unterschieden, die der normale Aussenstehende nicht erkennen kann. Mein Alltag ist wie der vieler Menschen -- ich habe einen Beruf (einen mit ganz viel Verantwortung), kaufe ein, putze, koche, mache
Wäsche, usw.
Der einzige Unterschied ist nur, das ich halt keine Hosen trage sondern schöne Röcke und Kleider, sowie (Ausnahmen bestätigen die Regel) keine Unterwäsche. Andere Frauen tragen halt Baumwollsocken ich halterlose Feinstrümpfe.
Wenn ich mal mit meinem Eheherrn unterwegs bin, versuche ich aufrecht zu gehen, beim sitzen nicht ständig die Beine übereinander zuschlagen, beim Stehen meine Handlächen nach vorne zu haben, usw.
Es sind ganz viele Kleinigkeiten, die meine Devotheit/Unterwürfigkeit und Demut zeigen.
Ich renne nicht halbnackt wie eine Hure durch die Gegend und falle ständig und überall vor meinem Mann auf die Knie.
Wenn er es wünscht tue ich das, aber ich würde ja sonst nicht mit ihm zusammen sein, wenn er kein Einfühlungsvermögen besitzen würde.
Wir gehen auch mal ganz normal spazieren, ins Kino oder was Trinken wie alle anderen Menschen auch.

Soviel von mir zum Thema Unterdrückung und Emanzipation

die Kratzbuerste
(sie von M_UT)

ich glaube an das gute im menschen....und hoffe lotusjohn wollte nur provozieren....

Dein Wort in Gottes Gehörgang !!!

ich gehe übrings absolut konform mit eurem standpunkt

das hast du sehr schön beschrieben. ich finde mich in ziemlich vielen punkten in deiner beschreibung eurer beziehung wieder.
kleine gesten der demut, die niemand versteht/mitbekommt, ausser dem (ehe)dom

ich lebe nach der "w-w-w- devise" (wann er will, er will und wo er will
und dabei kann ich auch ganz sicher auf sein einfühlungsvermögen vertrauen

lg
pearls(w)