Als Frau rausgehen

Über die Beiträge bin ich auch gespannt *schmunzel*.

Ich hab in Halle schon einige TV und TS gesehen, die ganz normal in der Stadt unterwegs sind. Ich kenn ein paar und so fällt es mir nicht schwer, sie zu erkennen. Ansonsten muss man schon genau hinsehen, um die Frau im Mann auf der Strasse zu erkennen. Kompliment für alle die sich trauen.

Ich kann mir Dein Schmunzeln bildlich vorstellen, Tassi.
Klar: Da ist doch ein Unterschied zwischen denen, die praktisch den Real life-Test machen und dann natürlich nur als Frau unterwegs sind und jenen, die nur gelegentlich in die Rolle der Frau schlüpfen.
Aber auch unter den Letzteren gibt es eine ganze Reihe, die auch tagsüber als Frau rausgehen, und einige, die vielleicht sogar ein gutes Passing dabei haben.
Obwohl die Grenzen manchmal fließend sind, zähle ich mich eher zu den Crossdressern. Und gehe, oft zusammen mit meiner Frau, desöfteren en-femme aus. Zum einen fahren wir häufiger mal zu irgendeinem Transgender-Event, zum anderen haben wir selber bei uns im Haus gern Besuch von Gleichgesinnten.
In einer anderen Stadt bin ich mutig: auch tagsüber als Frau unterwegs, zum bummeln, shoppen, Essen gehen, ins Theater oder Konzert. In der eigenen Stadt bin ich sehr vorsichtig, denn hier kennen mich zu viele. Und ein unerwünschtes Outing möchte ich vor allem mit Blick auf berufliche Konsequenzen gern vermeiden.

Wenn wir woanders unterwegs sind, auf einem Kurztrip in eine andere Stadt, anläßlich irgendeines Events oder auch mal einfach so, oder auch im Urlaub, dann ist es jedes Mal ein unglaublich befreiendes Gefühl, als Frau unterwegs zu sein. Eine Art Glücksgefühl, das sein zu dürfen, was man gern sein würde.
Vielleicht kann man es mit einem bekannten Liedtext sagen: "So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehn !"
Klar: wir müssen rausgehen ! Und auch Gespräche mit anderen, ganz normalen Leuten, sollten wir dabei nicht scheuen.

Liebe Grüße,
Monika

Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen!

Seit ich mich meiner Frau erklärt habe (es war kurz VOR unserer Hochzeit und bedurfte einer ganzen Anzahl von Gesprächen) gehen wir zu entsprechenden Anlässen als "feminines Paar".
Bei "unseren Stammtischtreffen" kennt man uns NUR als Paar und zu den "sehr wenigen Malen" zu denen ich ohne meine Frau erschienen bin, wurde sich auch sofort nach ihr erkundigt.
Die Überschrift habe ich bewusst so gewählt, weil die Entscheidung ob und wann "Reneé aus dem Schrank raus darf" ist eine gemeinsame, mit meiner Frau gemeinsam, und weil ich auch auf meine Frau Rücksicht nehme (weil ich der Überzeugung bin, daß es in einer Partnerschaft so sein sollte) und diese Entscheidung noch viel mehr Einflüssen unterliegt, kann sie sich auch "gegen Reneé richten" und Reneé "bleibt im Schrank".
Aber wenn Reneé raus darf dann habe ich von "Reneé´s Erscheinungsbild" eine ganz klare Vorstellung (an deren Entwicklung meine Frau entscheidend mitgewirkt und vorteilhaft beraten hat)!!!
Unser "vordringligstes Motto" dafür ist : "AUFFÄLLIG UNAUFFÄLLIG"
was bedeutet : "auf jeden Fall betont feminin- auf keinen Fall Showtime" eben wie FRAU !!!

Liebe Grüße, Reneé.

Renee,
"Auffällig Unauffällig" ist ein gutes Motto und ein Garant für streßfreie Ausflüge en-femme.
Ich gehe auch überall als Frau hin und reine TG-Veranstaltungen,wo nur TG`s unter sich sind,besuche ich so gut wie nie.Ob Shopping in der City , Besuch eines Trödelmarktes , oder der Discobesuch im Bad der Menge....,nichts,was ich nicht in beiden Rollen machen kann und gemacht habe. Ok...,in der Disco war ich noch nie als Mann...

Aber es ist ja nicht nur das "als Frau rausgehen"...,denn wir haben doch (zumindest die als TV leben ) auch eine männliche Seite,die wir leben.Und da kaönnen wir uns ja auch als Transgender zu erkennen geben und für Toleranz und Verständnis kämpfen.Das ist mindestens genauso wichtig für uns und ich habe dabei bis jetzt nur gute Erfahrungen gesammelt.

Liebe Grüße,
Gabi

Es ist schon schade, dass wir uns immer noch um Toleranz und Verständnis kümmern müssen. Schwule und Lesben können inzwischen heiraten und alle finden es relativ normal. Nur wir fangen jeden Tag bei null an.

ist für mich das Schönste in einer Stadt zu bummeln...die Seele baumeln lassen und immer wieder auf neue Reaktionen zu stoßen...und die sind zwar oft verwundert aber sehr selten böse oder gemein
viele Dinge wieder holen sich immer wieder..so wird der kurze abstecher in einen Laden zu einen Anprobiermaraton und ein nicht endendes gespräch mit der Verkäuferin...kaum zu glauben was die alles wissen wollen G
oder auch das: Ich bin mir sicher in einen größeren Lokal bis zum verlassen alle Kellner am Tisch gehabt zu haben....und wenn sie nur kurz nach dem "Rechtem schauen"...jeder will halt die Lady gesehen haben ..aus nächster Nähe..

Auffallen dabei...klar ein bischen, aber lieber durch Eleganz und Stil als durch nuttiges Outfit....

alles im allen immer wieder ein Erlebnis und die Mühe wert

Hallo Marion,dem kann ich nichts zufügen...,diese Erfahrungen kenne ich sehr gut. Es ist immer wieder belusutigend zu sehen,wie sich die neugierigen Mensche in unsere Nähe "wagen"... Oftmals kommen schöne Gespräche dabei heraus und wir können etwas zur Aufklärung in Sachen TG tun.
Liebe Grüße,
Gabi

Hallo,

in der Tat: Viele von uns machen positive Erfahrungen. Oft ist es das eigene Kopfkino, das uns hemmt. Die Art und Weise, wie wir auftreten, hat großen Einfluss auf das Verhalten unserer Umwelt. Dazu gehört die Körpersprache, aber auch unser Äußeres.

Allerdings sollten wir uns auch möglicher Gefahren bewusst sein. Pubertiernde Jugendliche mit Migrantenhintergrund (ich hoffe, dass ist politisch korrekt genug), können schon mal beleidigend reagieren. Und es gibt den Passanten, der uns mit einem "das hätte es bei Adolf nicht gegeben" Blick entgegen kommt. Mit solchen Idioten muss man rechnen, und gerade erfahrene Transgender sollten bei aller Ermutigung Anfängerinnen nicht in das offene Messer laufen lassen. Denn wenn man ein paar positive Erlebnisse hatte, kann man auch eine menschenverachtende Reaktion verkraften.

Liebe Grüße

Katharina

PS: Ich hoffe, diesem Rentner mit Dackel mal wieder zu begegnen. Dann werde ich aber die Hüften schwingen (was ich sonst en femme nicht tue).

Also bei den ersten 2 größeren Ausflügen raus in die Öffentlichkeit war ich ja auch nicht alleine.
Eine gute Freundin - auch TS - hat mich begleitet..oder soll ich sagen "geschoben"
Ohne ihr wärs wohl nie oder erst wesentlich später zu dem Outdoorerlebnis gekommen.
Und ich bin mir sicher, dass sie mir helfend/schützen beigestanden wäre wenn "Opa mit Dackel" oder eine Gruppe Jugendlicher (alleine sind sie ja eh meistens zu schüchtern/feig) beleidigend geworden wäre....

Daher auch mein Tipp - wenn irgendwie möglich in Begleitung, dann ist es einfacher und auch "sicherer"

@*******nne .... ja, das sehe ich auch so.

Nur ist es gerade für "Anfänger" ebenso wichtig, wenn sie Tipps erhalten und auch mal kritisiert werden. Denn Selbstbeweihräucherung bringt einem nicht wichklich weiter.
Wobei Schönheit ja eh immer vom Auge des Betrachters abhängt (dies war aber keine Kritik).

Hier eine Freundin aus der Nähe finden,oder bei einem Stammtisch eine Begleitung für die ersten Frauenschritte im Leben zu finden,ist schon vorteilhaft.Frau kommt sich dann vor,als wenn sie sich im "geschütztem Raum" aufhält.Das gibt Sicherheit und Mut. Bei ihrem ersten Outdoor-Gang gleich schlechte Erfahrungen zu sammeln,wünsche ich keiner hier.Aber das erste Outdoor-Erlebnis hat ein hohes "Sucht-Potential" und verlangt nach regelmäßigem Nachschub.Das kann jede hier bestätigen,die schon draußen war.Aber immer schön aufmerksam bleiben und auf Volksfesten die Alkoholstände meiden....:denn Allohohl macht Birne hohl..!
Liebe Grüße,
Gabi

@ gamo: es ist in der tat eine sucht, eine schöne sucht, dieser wunsch immer wieder raus zugehen, die grenze immer weiter in richtung frau zu schieben jedes mal ein bischen mehr en femme und weniger en homme. ich bin auch schon süchtig ^^seit der nacht, als ich im langen kleid einen spaziergang durch schwedt/oder gemacht hab. das ist jetzt fast vier jahre schon her, aber vergessen werd ich diese schöne anfangszeit wohl nie. schwedt ist für anfänger( ich nenn sie mal so, nicht abwertend) ideal, ich kann dir nicht mal sagen warum, es hat dieses besondere flair, diese aufgeschlossenheit die man irgendwie spürt und die einen ermutigt. es gibt wunderschöne wege zum spazierengehen am kanal entlang zum beispiel,wo kaum einer lang geht und man sich trotzdem nicht einsam fühlt. ich denke immer gern an die zeit zurück. es gab auch nie ein böses wort oder blick...*träum*
so mein pudding wartet lecker
und nebenbei hör ich auf deutschlandradio jetzt den vierten teil von jane eyre als hörspiel ^^
die SILKE

Danke für den Tipp!

Liebe Grüße

Katharina

Hallo Susanne,
Du machst es den Menschen aber auch schwer...,einfach sooo gut auszusehen,daß keiner mehr weiß,ob Du Männchen,oder Weibchen bist...
Solche Erlebnisse lassen einen wachsen und bauen das Selbstbewußtsein mächtig auf.Ich wünsche Dir noch viele solche Erlebnisse.
Lieben Gruß,
Gabi

...stand mir damals in Wiesbaden meine Partnerin zur Seite. Selbst hatte ich wenig Ahnung vom Schminken, was ich auch von ihr lernte. Beine wie Gummi hatte ich dabei als die Eingangstür hinter uns zufiel. Bis dahin übte ich das Laufen in Pumps nur auf dem Flur, Asphalt ist da völlig anders! Doch es klappte gut. Es kam uns ein junger Italiener o.ä. entgegen. Wie er an uns vorbei lief: "Tolle Frauen". Na gut, Südländer sind eh bissl anders drauf. Mir jedenfalls gab es Mut. Wir zogen nach Frankfurt, es kam zur Trennung und seitdem geht Andrea nur noch spätabends aus. Dumm ist obendrein das mancher Kollege, aus anderen Bereichen die mich aber kennen, im selben Stadtteil wohnen. Ncht auszudenken wenn das bekannt wird Deswegen VORSICHT! Klar möcht ich liebend gern den ultimativen Test machen, jedoch allein keineswegs. Zumal es auf dem Weg (finster wie im Bärenarsch) zur S-Bahn mehrmals Übergriffe gab. Sowas hält mich persönlich ab. Trotzdem geb ich die Hoffnung nicht auf es zu Tun. Dann heißts auch für mich -Augen zu und durch-! Möglicherweise treff ich bis dahin einen "TV-Gefährten" so das wir mindestens zu zweit sind auf dem Trip

Es grüßt Euch herzlichst
Andrea

Hallo Andrea,
in Frankfurt gibt es doch TG-Gruppen,in denen Du sicherlich Freundinnen finden kannst.Vielleicht ergibt sich dann auch für Dich die Möglichkeit,bei einer Freundin zu stylen und gemeinsam von dort aus loszuziehen.Dann ist es auch mit den in der Nähe wohnenden Kollegen kein Problem.
Ausgehen in Leder ist sicher kein Problem...,Lackklamotten sind da schon eher auffällig und Du willst ja nicht ( als Mann ) auffallen..,oder?
In Gummikleidung würde ich nicht auf die Straße gehen,das ist eher Fetischkleidung und Du könntest dann gleich ein Schild tragen,damit alle hinsehen.
Schau Dich mal um,wo sich TG-Gruppen,oder Stammtische treffen und schau mal hinein.Es gibt da doch die Transvestiten-Vereinigung Frankfurt..., ein paar Zeichen davor und dahinter eingeben und dann findest Du hoffentlich einige Transgender in Deiner Nähe,die Dich unterstützen.
Viel Glück wünscht Dir,
die Gabi

nun, das mit dem Rausgehen en-femme hat schon einen ganz eigenen Reiz. Ich verberge eigentlich meine zweite Seite vor der Öffentlichkeit, aber ich habe es zwei Mal geschafft, als Frau rauszugehen. Ein Mal in London und das zweite Mal in Kempten.

Beide Male hat mir sehr geholfen, dass ich wirklich perfekt geschminkt war und von einer Schwester begleitet wurde. Und beide Male war es im Ausland, was die Angst, von einem Bekannten erkannt zu werden ausreichend gemildert hat *smile.

Diese Ausflüge gehören zu den ganz besonderen Erlebnisse, kein einziges Mal gab es wirkliche Probleme, wenn man von einem Rudel Jugendlicher in Kempten absieht, die es nicht lassen konnten, den beiden Damen mit Abstand und unter ständigem Getuschel zu folgen. Selbst die Einkäufe haben gezeigt, dass es überall nette, ausgeschlossene und entgegenkommende Frauen gibt (die Beratung war perfekt).

Mein Resumee: ich werde es wieder tun und ganz sicher nicht allein.

@ Helga,
wenn ich mir Dein Bild so anschaue,weiß ich schon,warum die Jugendlichen tuschelderweise hinter Euch hergelaufen sind...: solche Klasse-Frauen sieht man nicht oft...!!! Du siehst toll aus und Du kannst sicher noch viel öfter raus gehen...,glaube mir.Auch ohne gleich ins Ausland flüchten zu müssen......
Lieben Gruß,
Gabi

Hallo Helga,

die normale Komplimentfunktion ist zu klein für dich. Also an dieser Stelle ein großes Kompliment! Du siehst wirklich toll aus.

Liebe Grüße

Katharina

Ich war früher öfter außer Haus und habe auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Man sollte aber nur dort hin gehen, wo man sich sicher fühlt. Die Frage, wo denn Frauen alleine hingehen, ist schon ein guter Anhalt. Eher unter Menschen, als nachts alleine ist man sicherer. Vielleicht erntet man mehr Blicke, aber das ist kein Problem.

Was das erkennen durch en femme Bekannte betrifft, kann man davon ausgehen, dass man nicht erkannt wird, vorausgesetzt frau ist ordentlich geschminkt und trägt eine Perücke. Ich war einmal ein Wochenende auf einem TG-Seminar en femme. Zum Abschlusstreffen habe ich mir den Spaß gemacht, mich "natürlich" zu zeigen. Meine Überraschung war perfekt, da mich niemand erkannt hat. Das berichten auch viele andere von ihren Nachbarn. Problematisch ist höchstens der Hund vom Nachbarn, denn den interessiert nicht, wie man herum läuft...

Grüße
Jürgen