Unsicher - Warum hat man Lust auf fremde Haut?

...Kick mehr für Dich? Es ist doch spannend, "fremde Haut" zu spüren und den Körper einer bisher unbekannten Partnerin kennenzulernen. Mir gibt das immer wieder einen Kick .

dann probier doch genau das Gegenteil
einen Menschen genau erkunden, über eine längere Zeit, mit den Händen, mit den Lippen
jeder Tag, jede Stunde, kann da dir etwas anderes zeigen, die Haut ist ein ganz besonderer Reiz zum Miteinander

Und wieso machst du dir überhaupt solche Gedanken? Es gibt schlimmeres, zb wenn du gar keine Lust auf Sex hättest!
Du bist 41, in der Blüte deines Lebens. Wer weiß was in 5 Jahren ist, vielleicht wirst du monogam, bekommst keinen Ständer mehr, wer weiß das schon....

Genieße dein Leben so lange es dich nicht einschränkt und du diese Lust auf fremde Haut nicht auf der Arbeit, beim einkaufen, auf der Straße ausleben musst.

Wir freuen uns auch immer wieder auf fremde Haut. Ist abwechslungsreich und keiner muss fremd gehen um diese Lust auszuleben.

Oder anders gesagt:
Was spricht dagegen das du diese Lust hast?

liest sich aber eher "bedrückt"
scheint keinen Gefallen an der Fremdhaut

Naja, anscheinend ja doch, sonst hättest du ja nicht das Bedürfnis oder?
Kommt drauf an wie sehr dieser Trieb bei dir ausgeprägt ist.
Und vielleicht noch nicht die richtige Haut gefunden?

Was sagt denn deine Partnerin dazu? Vielleicht lebt ihr das ja auch (mal) zusammen aus.

Nee, Super (würde der Tankwart sagen).

Das Phänomen ist so weit verbreitet, dass es ein Wort dafür gibt: Neophilie

Das Einzige, was besser ist als eine perfekte Frau ... ist eine neue Frau.

Will damit sagen: Es geht mir ganz ähnlich. Und meist ist der Reiz eigentlich nur die Verführung, die Frage, ob man sie rum kriegt. Der eigentliche Akt wird dann oftmals schon langweilig, selbst wenn sie noch so gut aussieht und mit turnt.

Unfassbar, wie hier über Menschen hergezogen wird.

War noch nicht richtig da, aber schon wieder raus

Der Kommentar von DerMitDemSeil mag vielleicht nicht nett klingen
Aber da ist echt was dran!
Oft geht es nur um den Weg das Ziel zu erreichen.
So in der Art habe ich es jeden Falls schon den öfteren gehört, wenn es um so ein Thema geht und auch wenn ich nicht den Drang nach wechselnden Partnern habe, ich finde diese Aussage durchaus nachvollziehbar

Mag in den Augen vieler lyrisch verbrämt sein - ist aber genau das Thema - vielleicht lässt sich die eine, der andere trotzdem darauf ein:

Neptun und die Nymphen - eine Annäherung

Ich bin nicht mehr ich
Quatsch! Natürlich bin ich immer noch ich
Aber es spielt keine Rolle mehr
Denn ich bin die Rolle
Der Mythos selbst
Etwas geht durch mich hindurch
Die Natur
Ein Programm
Ein Verhaltensrepertoire
Ein geschlechtsspezifisches Stereotyp
Oder in poetischem Gewand:
Alles Endliche, alles Zeitliche ist vergessen
Nur die Ewigkeit ist, bleibt
Das ist die Macht der Liebe
Ihre Sehnsucht, ihre Seligkeit
Aber hey - was soll das Geschwafel!?
Es geht ums Ficken
Um nichts Poetisches, um nicht Ästhetisches
Und dennoch:
Warum kann dieser Moment, die Nacht, der Akt nicht länger währen?
Aber nichts ist bekanntlich von Dauer
Es ist vorbei, ich hatte sie, ich war in ihr
Sie hatte mich, sie nahm auf
Es hat uns beiden Spaß gemacht
Aber ich will sie nicht mehr wiedersehen
Nie mehr sehen
Ich habe sie begehrt
Aber nicht geliebt
Liebe - dieser das Begehren beschönigende Begriff
Natur, Biologie, Evolution lachen sich kaputt
Interessant war sie, ja
So lange sie mir Widerstand entgegensetzte
So lange sie eine Herausforderung war
Jetzt ist ihr Körper nur noch schal, abgestanden
Sie ist eine Frau wie jede andere auch
Eine Gewohnheit
Kein Traum mehr
Ein Albtraum
An den nichts mehr erinnern soll
Trotzdem oder gerade deswegen:
Ich habe sie geliebt!
Bis zu meinem Samenerguss
Aber meine Seele fühlt sich jetzt bloß noch von ihr belastet
Denn sie will mein Leben, meine Lebendigkeit
Nehmen
Und mir wird plötzlich klar
Warum Neptun die Nymphen
Die er einmal hatte
In Männer verwandelte ...

Noch einmal weniger kryptisch zu dem interessanten Thema:

Nur weil allenthalben Monogamie, Treue und lebenslänglich gepredigt wird, ist das noch lange kein Grund "Normalität" mitzumachen und der Herde ungeprüft hinterher zu tapsen.
Zumal wenn man sich vergegenwärtigt, wie viel Besitzdenken und Aufzucht des Nachwuchses hinter dieser Normalität faktisch als Bedingung steht.

Also TE, bloß kein schlechtes Gewissen bei der Lust auf fremde Haut und der Freude an der Entdeckung, am Erkunden, am Loslassen-Können, am Neu-anfangen-Können, an der Veränderung - zieh´ dein Ding durch, es ist dein Leben!

Es wäre fair, wenn du potentielle Partnerinnen zeitig auf deine Neigung hinweisen würdest. Eventuell hast du es dann zwar schwerer zum Zug zu kommen, hinterlässt dann aber weniger gebrochene Herzen.

LG
‚Sie‘ von den Nordlichtern

wird eines tages nicht gut enden

Immer wieder putzig, wie sich einzelne Personen aufgrund einer nüchternen Beschreibung eigener Wahrnehmungen angegriffen fühlen.

Dabei ist es doch gerade die Arroganz bestimmter Damen, die genau das von mir beschriebene Erleben erst triggern.
Wenn Eine so tut, als hätte sie irgendwelche Kronjuwelen zu versteigern und als sei sie für "einen wie mich" unerreichbar, dann fordert das einen wie mich geradezu dazu heraus, es darauf ankommen zu lassen. Das ist wie beim Pokern: Mit bieten und dann sehen wollen, was der Andere für ein Blatt hat.
Und dann kommt eben nur zu oft die große Offenbarung: Sie hat doch nur geblufft.

Es gibt Menschen, für die das völlig normal ist...

Genau diesen Effekt haben wir beide, völlig unabhängig voneinander, vor vielen Jahren bereits kennen gelernt, und irgendwann damit aufgehört, oberflächliche Beziehungen (egal ob kurze oder lange) einzugehen. Diese langweilige Leere ist für uns alles andere als befriedigend und/oder erfüllend.

Es gibt da noch einen ganz anderen Hintergrund, Monogamie zu geniessen: Liebe. Zutiefst erfüllende und befriedigende Sexualität haben wir beide genau dann kennen gelernt, als wir diese mit Herz und Seele verknüpft haben, und dadurch auf allen Ebenen eine Verbindung geniessen, die mit Worten kaum zu beschreiben ist. Das "Fremde-Haut-Syndrom" hat in unseren Augen eine derart unfassbar kurze Halbwertzeit, dass wir unsere Lebenszeit damit nicht mehr verschwenden woll(t)en.

Ich nannte das immer "Adrenalineffekt", weil die Vorstellung des eigentlichen Aktes viel reizvoller war, als der Akt selbst. Vorher war man da immer berauscht und mit Adrenalin geladen, dass man es tut, mit einem Fremden, so verrucht, bis die Klamotten runtergefallen sind und es diese langweilige Standardnummer geworden ist. Langweilige Leere trifft es ganz gut



Das ist aber eine ziemlich eingeschränkte Sichtweise, dass es im Leben nur die Wahl zwischen "Rumvögeln" und "Monogamie" gibt.
Ich als Single hatte ab der Halbzeit überhaupt kein Interesse an fremder Haut und auch keinerlei Verlangen nach irgendwelchen sexuellen Eroberungsabenteuern. Ich habe meine Mitte gefunden, durch meine Erfahrungen erkannt, wer ich bin und wußte ganz genau, was ich will und was nicht. Ich und meine Gefühlswelt waren mir da absolut genug. Und einen festen Partner habe ich da auch nicht gebraucht.

Ständiger Gebrauch von anderen hat teils weder etwas mit wirklicher Sexualität zu tun, noch mit Liebe. Viele Menschen können einfach nicht allein mit sich selbst sein und suchen sich daher Beschäftigungen: sei es ständiges Aufreißen sexueller Partner, damit die Wochenenden nicht so einsam sind oder ein schnelles Zusammenkommen mit nur einem, Hauptsache man hat da jemanden. Leider sind die wenigstens überhaupt in der Lage ihre Handlung zu reflektieren und nachzuvollziehen, was der Grund für ihr Verhalten sein könnte. Aber die vermeintliche Lust auf fremde Haut ist ein sehr verbreitetes Betäubungsmittel für andere Baustellen des Lebens.

Daher ist die Frage des TEs an dieser Stelle nicht eindeutig beantwortbar, fehlendes Hintergrundwissen. Lust auf fremde Haut kann verschiedene Gründe aufweisen und es muss nichts mit Monogamie, Liebe oder wirklicher Lust zu tun haben.