Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Offene Beziehung
1508 Mitglieder
zur Gruppe
Liebe auf Augenhöhe
1182 Mitglieder
zum Thema
Liegt es an der Monogamie meiner Partnerin oder nur an mir?429
Selten war ich so ratlos wie bei diesem Thema. Deshalb hoffe ich auf…
zum Thema
Dem Partner „Fremdgehen“ wünschen ?273
Alle Moralisten genau hier bitte aufhören, zu lesen.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Wenn der Partner Sex mit anderen hat - Wie war das für euch?

******r35 Mann
759 Beiträge
@BICINUM Warum sollte das ein Widerspruch sein?
Sex ist etwas wunderschönes, etwas was ich sehr gerne mache und auch nicht missen möchte. Aber muss man Sex deshalb auch so überhöhen, etwas fast schon heiliges draus machen, was man nur mit dem
Partner machen darf? Ich verstehe ja, dass das etwas besonderes ist, wenn man Sex hat um ein Kind zu zeugen und das dann auch ein heiliger Akt ist. Aber wenn man nur Sex hat, der Lust wegen?

Natürlich akzeptiere ich, wenn das jemand so sieht, aber verstehen kann ich das nicht.
Weil Sex und Liebe zweierall Gefühle sind. Sex dient zum funfactor. Liebe und geliebt werden deutlich mehr! Deswegen haben wir für uns Sex anders definieren lassen, für uns ist es Spass! Ergo Fun Ergo nur Sex. Das wollt ich damit meinen *zwinker*
Ich habe Sex nicht überhöht und nicht abgewertet. Ich hatte lediglich kritisiert das es mal so und mal so bewertet wird, je nachdem wie man es braucht.

Wenn man Sex und Liebe trennt, auch dann wird oft Sex mit unterschiedlichen Maß gemessen wird. Wenn Liebe wichtig ist, dann dürfte ja fehlender Sex in der Beziehung und vorhandener Liebe nicht ins Gewicht fallen. Soweit die Logik.


Viele Probleme bei oder nach Sex mit anderen resultieren das man nicht offen über die Bedeutung von Sex spricht. Wenn der Partner mit einer anderen Frau aktiv ist zeigt sich ob man sich die Bedeutung vorher nur kleingeredet hat.

Auch das ist nicht so zu verstehen, das ich irgendwas glorifiziere.
******ind Mann
46 Beiträge
@****NUM:
Ich glaube, an der Stelle wird es sehr schwierig, weiter zu kommen, weil die Definitionen, was denn nun zu Sex zählt und was nicht.

"I had not sex with that woman"
- Bill Clinton (War ja "nur Oralverkehr")

Ich hab in einer Beziehung einige Male an meiner Freundin vorbei geredet, als wir klären wollten, ob wir Sex haben wollen oder nicht. Für mich war das bis dato penetrativer Sex. Teilweise war ich abends müde, hatte keine Lust auf die Anstrengung, und hab Nein gesagt. Auf Kuscheln und Fingern hätte ich wohl Lust gehabt, weil nicht so anstrengend. Als ich das dann endlich mal meiner Freundin so sagte, meinte sie: "Ach so, das ist doch Sex!". Hat ein paar Missverständnisse gedauert...

Wenn man sich da dann einig ist (zwischen zwei Leuten, will gar nicht über alle Leser dieses Threads reden), kommt die schwierige Sache mit der Konnotation, ob Sex und Liebe zwei Sachen sind, ob man das trennen kann oder nicht, was es noch alles für Aspekte geben mag.

Ich habe Sex nicht überhöht und nicht abgewertet. Ich hatte lediglich kritisiert das es mal so und mal so bewertet wird, je nachdem wie man es braucht.
Ich glaube, das geht dadurch nicht. Man bewertet *immer*. Und aus der eigenen Warte sieht die Meinung jemandes anderen auch nach Bewertung aus. Geht meiner Meinung nach gar nicht anders. Daran haben sich bestimmt schon lange vor unserer Zeit Philosophen und Psychologen den Kopf zerbrochen.

Obendrauf noch die Bewertung von außen durch exemplarisch Religion.

@******r35
[...]Ich verstehe ja, dass das etwas besonderes ist, wenn man Sex hat um ein Kind zu zeugen und das dann auch ein heiliger Akt ist. [...]
Das erinnert mich an alte katholische Kirche. Ne Menge Menschen sind mit dem Dogma aufgewachsen, dass das genau so zu sein hat, dass das "richtig" und "natürlich" und "gottgewollt" und was immer für Begründungen da kommen.
Ich habe ständiges Hinterfragen gelernt, und selber eine gute Portion davon hier in den Thread eingebracht. Die Grenze dazu, jemandem auf die Füße zu treten ist sehr schmal und wird unweigerlich passieren und zu Konflikten führen.
******r35 Mann
759 Beiträge
@BICINUM
Ich wollte eigentlich nur aussagen, dass das kein Widerspruch ist, weil man Sex auf unterschiedliche Weise erleben kann und dann natürlich auch unterschiedlich bewerten kann. Ich kann Sex haben mit meiner Partnerin, die ich über alles liebe und dabei trenne ich natürlich Sex nicht von Liebe. Das ist dann, für mich, eine ganz intensive Erfahrung, bei der natürlich auch die Emotionen wärend und nach dem Sex eine große Rolle spielen. Diesen Sex habe ich aber nur mit ihr.

Noch emotionaler ist es, wenn ich Sex habe, mit meiner geliebten Partnerin um ein Kind zu zeugen. Hab
ich zwei Mal erlebt und beide Male hat es beim ersten Versuch geklappt. Sie war sich damals auch, sofort in dem Moment, sicher, dass es geklappt hat. Das ist dann ein Moment, der an Nähe, Zärtlichkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl nicht zu überbieten ist.

Aber es gibt auch den geilen, verruchten, evtl. auch sündigen Sex, da geht es nur um Spass, Geilheit und körperliche Befriedigung. Diesen Sex kann ich natürlich mit meiner Partnerin haben, aber den kann ich auch mit anderen haben und da hat die Bewertung, es war doch nur Sex, seine Berechtigung.

Ich schreibe das alles in der Ichform, doch eigentlich ist es bei mir so, dass ich Sex mit anderen für mich gar nicht mehr anstrebe. Weil, das ist eben Sex, nur mit einer anderen Person, für mich nichts besonderes mehr, da ich in meinem langen Leben schon einige verschiedene Partnerinnen hatte. Viel interessanter für mich ist es, wenn meine geliebte Partnerin Sex mit anderen hat. Das ist für mich der Kick schlechthin. Doch leider ist meine Partnerin nicht dafür zu begeistern. Das akzeptiere ich natürlich, sie ist eben eine dieser Personen, die nicht trennen können zwischen Sex und Liebe.
ich (m)
sehe es gerne wenn SIE es mit anderen macht in meinem Beisein, ein 3er oder 4er so was von Super. Wenn sie dann noch Bläst einfach Geil. Aber auch wenn sich andere Männer nur anpirschen und so, macht mich an
Früher...
...war das für mich undenkbar, bis mein eigener Ausbruch aus der Partnerschaft kam. Heute sehe ich das entspannter. Wenn jemand das Bedürfnis auf fremde Haut hat, dann soll er es tun.
Kurioserweise ist jetzt bei uns, wo wir beide dem anderen das Ok gegeben haben, kein Bedarf mehr danach.
******r35 Mann
759 Beiträge
@BICINUM
Soso, verboten und dreckig. Spannend, das du gerade diese Wortwahl verwendest. Das ist nicht schlimm (für mich) aber dennoch spannend das man dies als verboten und dreckig einordnet- und es doch tut.
Ist es der Kick über Regeln (erlaubt/verboten) erhaben zu sein? Und warum kannst du nicht den gleichen Sex haben- ohne ihn als "dreckig" einzuordnen?

Wenn der gleiche Sex als gewöhnlich, vollkommen normal und "sauber" eingeordnet würde, hätte er dann noch die gleiche Anziehungskraft auf dich?

Hab jetzt noch einen früheren Beitrag von Dir gelesen und möchte auch da nochmal drauf eingehen.
Ja, natürlich ist es ein Kick sich über Regeln hinweg zu setzen. Tabubruch ist eine große Triebfeder für die Sexualität, das fängt schon mit der Nacktheit an. Angeblich hat Gott, als er die Menschen aus dem Paradies verbannte, ihnen auch die Scham gegeben, denn vorher waren sie ja nackt. Die Scham führt aber nicht nur dazu sich zu schämen, sondern sie verursacht auch den Reiz daran das andere Geschlecht nackt zu sehen, auch das ein Tabubruch, wie vieles andere in der Sexualität.
für mich gibt es da nur schwarz/weiss ... in einer beziehung haben wir - nach meinem verständnis - nur miteinander sex ... da bin ich für die klassische beziehung. die vorstellung von sex mit anderen findet für mich maximal im kopf statt ... liebe, sex, vertrauen, geborgenheit, nähe ... das gehört für mich untrennbar zusammen und sich einzelne stücke rauspicken geht leider nicht ... von wegen "es war nur sex" ... so ein unfug.
******r35 Mann
759 Beiträge
********3113:
liebe, sex, vertrauen, geborgenheit, nähe ... das gehört für mich untrennbar zusammen und sich einzelne stücke rauspicken geht leider nicht ... von wegen "es war nur sex" ... so ein unfug.

Für Dich gehört das zusammen und das will Dir auch niemand nehmen. Aber für andere ist das eben anders. Und nein, das ist kein Unfug.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Noch hatte keiner von uns beiden Sex mit jemand anderem.

Aber vor einer Weile hat mir mein Freund erzählt, dass er sich in der Zeit, in der wir noch eine monogame Beziehung geführt haben, hin und wieder mit anderen Frauen getroffen hat. Es wurde geküsst und gefummelt, aber Sex war, soweit ich weiß, nicht im Spiel.

Ehrlich gesagt hat es mir nichts ausgemacht, davon zu erfahren. Einerseits, weil ich weiß, dass diese Dinge zu einer Zeit passiert sind, in der er sehr unglücklich mit unserer Beziehung war, andererseits, weil ich "Fremdflirten" für halb so wild halte und selbst ein Seitensprung für mich ganz persönlich kein Weltzusammenbruch wäre (ich weiß, die Meinungen gehen da oft auseinander, aber ich finde, es gibt schlimmeres, was mir mein Partner antun könnte).

Wir hatten schon eine Weile über eine offene Beziehung geredet (NACHDEM wir unsere Probleme beseitigt hatten), als er damit begann, sich öfter mit einer Frau zu treffen, die einen Sohn im Alter unserer Tochter hatte. Sie haben auch einen dreitägigen Kurzurlaub gemacht und eigentlich habe ich fest damit gerechnet, dass er in dieser Zeit mit ihr schlafen würde. Der Gedanke hat mich nicht gestört, ich war höchstens neugierig. Es ist dennoch nicht passiert, das hat in mir aber keine Erleichterung oder so ausgelöst, eher ein "Na ja, dumm gelaufen. Schade." Er hat es nicht so weit kommen lassen, weil die Frau sich nach einer Weile als für ihn uninteressant herausgestellt hat.

Ich weiß, dass eine seiner Arbeitskolleginnen auf ihn steht und auch Sex mit ihm möchte. Sie ist zehn Jahre jünger als ich und sieht fantastisch aus. Er bekommt regelmäßig aufreizende Bilder von ihr. Ich weiß nicht, ob zwischen den beiden je etwas laufen wird (für mich sind Arbeitskollegen tabu, einfach weil ich keine Lust auf Stress habe, sollte mal was schiefgehen. Man kann sich da so schlecht aus dem Weg gehen. Aber was er macht, muss er wissen), aber momentan würde ich sagen, dass es mich nicht stört.
Stören würde es mich nur, wenn er keine Lust mehr auf mich hätte, weil ihm andere Frauen besser gefallen. Oder wenn eine Frau versucht, sich aggressiv zwischen uns zu stellen (eine frühere Arbeitskollegin von ihm war so verknallt in ihn, dass sie ihn angefleht hat, seine "zweite Frau" sein zu dürfen, das fand er dann aber doch etwas creepy).

Mir ist, als hätte sich meine Eifersucht extrem stark zurückentwickelt, seitdem wir dieses finstere Kapitel unserer Beziehung überwunden haben und ganz klar wissen, was wir in unserem Leben wollen - was wir versuchen, gemeinsam aufzubauen.
Natürlich wird man noch sehen müssen, was die Zukunft so bringt. Wir reden ständig und sehr offen miteinander und ich weiß, dass er weniger Interesse an Sex mit anderen hat, als ich, und dass bei ihm größere Bedenken sind, ich könnte mit anderen mehr Spaß haben, als mit ihm - einfach weil ich, im Gegensatz zu ihm, in meinem Leben noch nie einen anderen Partner hatte.

Zu "ist doch nur Sex" kann ich nur beitragen, dass ich nicht mit jemandem schlafen könnte, den ich nicht gern habe. Ich muss nicht verknallt sein, um mich zu jemandem hingezogen zu fühlen, aber der attraktivste Mensch der Welt würde mich nicht interessieren, wenn ich ihn charakterlich nicht mag. Das heißt nicht, dass ich jemanden sehr gut kennenlernen muss und Ewigkeiten vergehen, bis was läuft, aber "nur Sex" würde ich es so direkt nicht nennen, weil ich den Gedanken nicht mag, meine potenziellen Sexpartner wären komplette Neutren und austauschbar. Ich will sie gern haben können und will ebenfalls gemocht werden. Das ist aber MEIN "Problem" und damit komme ich gut zurecht. *g*
Sex mit anderen.
Kommt für mich ganz klar auf die Absprache an. Wenn ausgemacht war, das es keine fremden Sexpartner geben darf, ist es für mich ein ganz klarer Vertrauensbruch.
Ist es so das es zugelassen wird und zwar in beidseitigem einvernehmen, dann ist es ok.
Wobei man in einer Partnerschaft durchaus auch die Meinung ändern kann. Aber auch da nur im beidseitigen einvernehmen. Bricht einer eifach aus einer vorhandenen Absprache aus, ist es für mich auch Betrug.
Inzwischen für uns okay
...aber es gab früher auch andere Zeiten, in denen wir uns das beide absolut nicht vorstellen können.

Heute ist es so, dass wir es dem jeweils anderen gönnen, ja sogar genießen zu sehen, wie dieser seiner Lust freien Lauf lässt... weil wir glauben, zwischen Liebe und Sex unterscheiden zu können.

Vergangenes Silvester -auf einer privaten Party- war sie plötzlich zwischenzeitlich sogar "verschwunden", auf einer anderen Etage mit einem Typen mit dem sie Sex hatte. Als sie mir später davon erzählte hat es mich richtig angemacht und wir beide hatten heißen Sex.

Wie gesagt, früher undenkbar- es hätte sicher eine Szene gegeben, wenn nicht sogar die Trennung zur Folge gehabt. Heute können wir wunderbar damit umgehen und genießen es immer auf's Neue.

Schade nur das es recht schwierig ist, geeignete (dauerhafte?) Freundschaften zu finden, wo es bei allen "passt"...
*******dsee Paar
3.050 Beiträge
erst ungewohnt, befremdlich, doch dann
anregend, erregend, geil..., so ändert man sein verhalten und seine innere einstellung zu etwas...
****yn Frau
13.442 Beiträge
Jetzt muss ich tatsächlich einen Nachtrag zu meinem Post von gestern schreiben, weil sich überraschend herausgestellt hat, dass mein Partner doch Sex mit jemand anderem hatte - mit besagter Frau, die einen Sohn hat und mit der er einen Kurzurlaub gemacht hat.

Passiert ist es, als wir noch keine offene Beziehung hatten. Er hat sich ja hin und wieder mit ihr getroffen und auch zweimal bei ihr übernachtet. Er hatte dreimal Sex mit ihr (beide Male bei den Übernachtungen und da jede Nacht drei- bis viermal, und einmal in irgendeinem Park), aber als sie den Urlaub gemacht haben, hatte er bereits das Interesse an ihr verloren. Auch weil sie sich wohl in ihn verliebt hat, was ihm nicht gefallen hat.

Vor einigen Wochen, als wir unsere Beziehung geöffnet haben, habe ich ihn gefragt, ob er überhaupt jemals in unserer Beziehung etwas mit anderen Frauen hatte. Da hat er mir dann auch von jeder Frau erzählt, die er geküsst und mit den Fingern befriedigt hat, aber er hat mir damals versichert, dass er nie Sex mit einer von ihnen hatte.

Mich stört es gar nicht, dass er nun doch bereits Sex mit jemandem hatte. Auch nicht, dass es, genau genommen, eine Affäre war. Was solls. Es hat ihm Spaß gemacht, er hat sich geschützt und hatte tollen Sex, und für sie war es wohl der beste Sex, den sie je hatte. Alles okay und ich freue mich sogar, dass er so ein Kompliment bekommen hat.

Was ich ein bisschen schade finde ist, dass er sich, selbst bei nun offener Beziehung, vorher nicht getraut hat, mir davon zu erzählen, weil er dachte, mein Wunsch nach einer offenen Beziehung sei nur Geschwätz und am Ende würde ich dann doch ausrasten und eifersüchtig werden. Hm.

Vielleicht liegt es daran, dass ich kein Gesicht zu dieser Frau habe (ich habe sie nie kennengelernt). Aber dass er Sex hatte, macht mir wirklich nichts aus. Was mir etwas ausmacht ist, wenn er sich dafür schlecht fühlt und sich nicht traut, die Wahrheit zu sagen, wenn ich danach frage.
Aber das hat sich hoffentlich mit unserem Gespräch heute erledigt. Ich bin da ganz zuversichtlich. *g*

Jedenfalls: Mir geht es gut damit. Ich bin sogar froh, dass es bereits passiert ist, weil ich immer Angst davor hatte, welche Gefühle in mir hochkochen, sollte mein Freund dann doch tatsächlich mal Sex mit jemand anderem haben. Es liegt ja immer ein großer Unterschied zwischen gesagt und getan. Ich habe mich ein wenig davor gefürchtet, dass meine Gefühle und meine Einstellung nicht konform gehen. Aber zum Glück ist alles okay.
****_s Frau
275 Beiträge
Respekt
Erst betrogen wurden, dann ganz bewusst angelogen wurden und immer noch zu sagen " hey alles gut "
Sicher das er bezüglich des Schutzes die Wahrheit sagt?
Kann ja sein das er sich nur nicht traut Ehrlich zu sein *undwech*
****yn Frau
13.442 Beiträge
Ich fühle mich nicht betrogen. Selbst damals war mir der Gedanke eines Seitensprungs nicht besonders schlimm vorgekommen. Bei einem Seitensprung stört mich nicht der Sex mit anderen Leuten - es hätte mich gestört, wenn er gesagt hätte, er geht mit Kumpels einen netten Abend verbringen und kommt vielleicht erst am nächsten Tag nach Hause, aber in Wirklichkeit trifft er sich mit einer Frau.

Das hat er aber nicht gemacht. Ich habe gewusst, dass er sich mit ihr trifft und ich habe gewusst, dass er bei ihr übernachtet.

Als wir gestern miteinander geredet haben, habe ich ihm auch gesagt, dass mich einzig und allein stört, dass er davon nichts erzählt hat, als ich ihn danach gefragt habe. Und dafür hat er sich auch entschuldigt. Ich habe nur ehrlich gesagt keine Lust, da jetzt ein Drama draus zu machen. Er hat mich "betrogen" und für manche Leute ist das schlimm und ein absoluter Vertrauensbruch. Für mich nicht, denn auf die Gegenwart hatte das überhaupt keine Auswirkungen. Warum sollte ich mich darüber aufregen? Sexuelle Exklusivität in einer Beziehung ist mir einfach nicht so wichtig.
Er hatte Angst, es mir zu erzählen. Es ist zu einer Zeit passiert, als wir über eine offene Beziehung gesprochen haben, unsere Beziehung aber noch nicht offen war. Mein Freund gehört zu jener Sorte, dem es manchmal unangenehm ist, über seine Ängste zu sprechen. Er hat mir erzählt, dass er Angst davor hatte, ich könnte ihm "zuvorkommen" und es entstünde ein Ungleichgewicht - dass ich am Ende mehr Sexpartner hätte, als er (als ob, ich bin der schüchternste Mensch der Welt). Also hat er eine Gelegenheit genutzt, weil er glaubte, er könnte besser damit umgehen, wenn er der Erste von uns ist.

Wenn man mal darüber nachdenkt ist das total lächerlich und ich hätte fast darüber gelacht. Es ist über ein halbes Jahr her und seine Gefühle und seine Einstellung haben sich mittlerweile auch geändert. Aber damals, als die Gespräche über eine offene Beziehung im Raum standen, hat er sich unnötig viel Druck gemacht. Er hat gedacht, mir sei das superwichtig, mit anderen Menschen Sex zu haben und ich würde es einfach tun, egal wie es ihm damit geht. Er kennt mich jetzt schon so lange, er sollte wissen, welche Dinge mir im Leben wirklich wichtig sind und welche nicht. Wir haben so viel geredet und reden auch immer noch so viel darüber, dass alles nun viel entspannter ist. Aber verschwiegen hat er mir seine Affäre bis zuletzt, weil er glaubte, ich wäre eine von jenen Frauen, die behaupten, sie hätten keine Probleme damit, aber dann, wenn es passiert, doch eifersüchtig reagieren und ihm den Fremdgeh-Stempel aufdrücken.
Ist nicht passiert und da ist dann auch gestern bei ihm der letzte Damm gebrochen und er konnte mir alles erzählen und war am Ende richtig erleichtert (wir hatten tollen Sex diese Nacht *zwinker* ).

In einer Beziehung passiert manchmal Mist. Ich bin nicht bereit, diese langjährige Beziehung zu einem Menschen, mit dem ich mein Leben verbringen möchte, wegen einem dummen Fehler aufzugeben, der mir nichtmal was ausmacht. Es gibt durchaus Fehler, die ich nicht verzeihen würde, aber ich habe keine Lust, auf irgendwelchen Prinzipien herumzureiten, nur weil wir damals noch keine offene Beziehung hatten.
Ich hätte ihn nicht für jemanden gehalten, der in einer festen Beziehung mit anderen Frauen herumknutscht. Aber er hat es getan.
Ich hätte ihn nicht für jemanden gehalten, der in einer festen Beziehung anderen Frauen in die Hose fasst. Aber er hat es getan.
Es überrascht mich kein bisschen, dass er nun doch schon Sex mit jemand anderem hatte.

Aber ich will ihn dafür nicht fertigmachen. Vielleicht erscheint das dem ein oder anderen naiv - das ist mir egal. Mir erscheint es lächerlich, mich deswegen ein halbes Jahr später noch aufzuregen, wenn ich gar keine Wut verspüre.

Was den Schutz betrifft, bleibt mir ja erstmal nichts anderes übrig, als ihm zu glauben. Sollte sich das irgendwann als unwahr herausstellen, würde ich ihm selbst Jahre später noch eine Standpauke halten, denn kompromissloser Safer Sex ist wirklich die einzige Regel, über die ich nicht hinwegzusehen bereit bin. Da gäbe es wirklich Krach.
Also
In meinem Beisein oder mit meiner Zustimmung ist es ok. Heimlich geht gar nicht. Wer einmal betrügt betrügt meistens wieder
****yn:
Aber er hat es getan.

Kann es sein, das für dich dein Partner interressanter wird, wenn er dich überrascht das er etwas getan hat,was du nicht auf dem Schirm hattest?

Das ist übrigens nicht verallgemeinbar.Aber manchmal wird der Partner interessanter, wenn man Kontrolle hat (auf subtiler Ebene) und sich der Partner sich der Kontrolle entzieht.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Ich finde es interessant, eine neue Facette von ihm kennengelernt zu haben. Und das nicht im negativen Sinn.
Manchmal habe ich nämlich das Gefühl, dass er wenig Wahres von sich preisgibt, aus Angst vor einer Verurteilung. Sein Freundeskreis ist relativ "prüde" und stark fixiert auf gesellschaftliche Normen.

Es ist für mich persönlich aufregend, dass wir einen Status erreicht haben, in dem wir all die Fesseln, die uns immer dazu gezwungen haben, weniger wir selbst zu sein, allmählich sprengen und den echten Menschen darunter kennenlernen. Mit all seinen Makeln.

Ich lerne nicht nur ihn besser kennen, sondern vor allem auch mich selbst. Ich weiß, dass ich ihn vor einigen Jahren wegen einem Seitensprung ohne Wenn und Aber verlassen hätte. Heute muss ich über diesen Gedanken schmunzeln. Es ist beruhigend allmählich festzustellen, was ich von meinem Leben und mir selbst wirklich erwarte - und welche Erwartungen ich nur erfüllt habe, weil ich dachte, das gehöre sich so. Diesen Ballast will ich nicht mehr mit mir herumschleppen.
*******iam Paar
751 Beiträge
Kailyn
Schon mal was vor Achtung,Respekt,vertrauen gehört.deine Aussage klingt wie.....wenn er geht habe ich keine Geld mehr und muss arbeiten.soll kein persönlicher Angriff sein.ganz sicher wird er nie wieder ohne Ansage so etwas machen.stelle dich auf Ansagen von ihm ein,denke da so an 6-7 x die Woche.lg grisu
****yn Frau
13.442 Beiträge
Menschen gehen unterschiedlich mit den Fehlern ihrer Partner um. Ich habe absolutes Verständnis, wenn jemandem das Verhalten meines Partners nicht gefällt und er anders reagiert hätte. Aber ich stehe zu meiner Entscheidung. Ich habe keinen Bock, jede Dummheit auf die Goldwaage zu legen. Ich habe Prioritäten, die absolut unumstößlich sind. Ich habe Meinungen, für die es schon einiges an guten Argumenten bräuchte, um mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Und dann gibt es eben noch den Kram, den ich vielleicht nicht so dolle finde, über den man aber reden kann. Auch ich habe in unserer Beziehung schon Fehler gemacht. Einer davon hätte die Beziehung beinahe beendet.

Ich weiß nicht, was unsere Finanzen damit zu tun haben, aber ich arbeite nicht nur mehr als er, ich verdiene auch mehr als er. Wir wären auch getrennt finanziell unabhängig voneinander.
Ich bleibe nicht bei ihm, weil ich muss, sondern weil ich will.

Ich persönlich glaube auch nicht, dass Behauptungen wie "Einmal Fremdgänger, immer Fremdgänger" oder "Einmal lügen, immer lügen" stimmen, denn solche Argumente ignorieren grundsätzlich den jeweiligen Kontext und man macht es sich dabei ziemlich leicht. Es sind emotionale Argumente, keine rationalen. Verständlich, aber zur Problemlösung relativ ungeeignet.

Und selbst wenn sich meine Entscheidung als Fehler herausstellen sollte, bin ich doch erwachsen genug, um mit den Konsequenzen umgehen zu können. *g*
******t73 Paar
1.343 Beiträge
Du hast
Wirklich eine eigene Art mit bestimmten Situationen umzugehen.Ohne dich oder dein Partner verurteilen zu wollen, auf mich wirkt das alles sehr Emotionslos.
Aber hey das hier ist die Joy Welt und die ist Bunt und Vielfältig.
Hauptsache du fühlst dich gut.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Ich verstehe, wenn der Eindruck entsteht, man sei sich gegenseitig nicht so wichtig, wenn man, wie ich, auf all das mehr oder weniger nur mit einem Schulterzucken reagiert.

Aber ich kann versichern, dass zwischen mir und meinem Freund nichts emotionslos ist. *zwinker*

Ich liebe ihn sehr und habe genauso Ängste. Ich will mich nur nicht von meinen Ängsten beherrschen lassen. Konflikte will ich mit klarem Verstand lösen. Mein Freund ist mir zu wichtig, als dass ich mich Impulsen hingeben will, die am Ende zu unüberlegten und unfairen Entscheidungen führen.

Die andere Seite ist ja, dass niemand sonst sieht, wie wir jeden Tag miteinander auf dem Sofa kuscheln. Wie wir zusammen unsere Zukunft planen und dabei lachen und uns freuen. Wie wir uns jeden Tag Komplimente machen. Wie wir uns für den anderen freuen, wenn er im Job Fortschritte gemacht hat. Wie wir zusammen Serien gucken und über doofe Charaktere lästern. Wie wir zusammen im Bett liegen und unser Kind zwischen uns krabbelt. Wie wir stundenlang über Politik und Gesellschaft philosophieren und uns jedes Mal darin bestätigen, wie ähnlich wir uns sind. Wenn ich einen harten Tag hatte und er mir Sushi und Energy Drinks mitbringt, weil er weiß, dass mich das aufmuntert. Wenn ich ihn bei Mario Kart abschlachte und er mir ein High Five gibt.

Ich kann doch meine Beziehung nicht nur auf die Fehler reduzieren, die immer mal wieder vorkommen. Vor allem, wenn ich diese Fehler nicht als unverzeihlich betrachte.
Na ja, Probleme sind wo welche gemacht werden
Ich war genervt, denn das Wesentliche Problem was ich hatte als mein Partner mit einer anderen Sex hatte (und ich das wusste) war ganz einfach, dass er nicht zu Hause war und mir beim kochen helfen konnte. Der war schlecht zu erreichen der Einkauf musste auch gemacht werden / Auto zur Reparatur / die Schwiegermutter rief an / Kinder aus der KiTa - ihr kennt die Pobleme wenn man Haushalt und Leben organisieren muss. .. und sonst? Mh. Das meint ihr doch damit wie es für mich war, oder?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.