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Mal quergefragt: Macht Heiraten heute noch Sinn??

Ich trau mich mal: aus Liebe geheiratet, fair und freundschaftlich getrennt und geschieden.
Ich muss nicht nochmal heiraten, aber ich würde es wieder tun....und dabei ist mir die Steuerklasse ziemlich egal. Es soll tatsächlich noch andere Gründe geben, warum man auch heute noch im "mittleren" Alter heiratet und dann denke ich sicher nicht an hohe Scheidungskosten.
**C Mann
12.067 Beiträge
...es gibt eine Menge berechtigter Gründe, nicht zu heiraten und sei es nur der Satz: "Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob er nicht was Besseres findet..." Heiraten ist nun mal ein Spiel mit einer 50:50 Chance. Entweder es funktioniert, oder eben nicht. Der Wunsch zu heiraten, sollte aber nicht nur aus reinen Vernunftsgründen realisiert werden, etwas Romantik gehört doch auch noch dazu....
*****lnd Mann
27.796 Beiträge
Ich denke nicht an Scheidungskosten,
sondern finde den Wahnsinn, den viele Brautpaare treiben um die Hochzeit herum, schlimm. Nicht wenige verschulden sich dafür auf Jahre und belasten so die Ehe von vornherein mit einer schlimmen Hypothek. Meine Standesamthochzeit bedurfte eines weiteren Paares als Zeugen. Danach zogen wir uns um und gingen einkaufen, Abends gingen wir mit dem Paar und meinen Eltern zum Essen, 5 Monate auf den Tag später feierten wir kirchliche Hochzeit, weil uns klar war, dass wir uns nicht mehr trennen würden. Da waren wir 20 bei der Feier. 6 Monate später zogen wir in eine Einzimmerwohnung zusammen. Das war vor 46 Jahren und hält noch immer.
*****ess Frau
18.698 Beiträge
**C:
....wer vor einer Heirat schon an die Scheidungskosten denkt, sollte lieber gleich die Finger davon lassen....

Ja, und deswegen habe ich ja auch nie geheiratet.
Für meine Partner war das auch nie ein Thema.
Er hat auch nie um meine Hand angehalten und hätte es auch nie getan.
Aus denselben Gründen: der Aufwand und die Kosten einer möglichen Scheidung.
Wir konnten uns auch ohne Trauschein lieben und eine Familie gründen.
**C Mann
12.067 Beiträge
...für manche braucht es eben eine besondere Symbolik. Wie die Tausenden von Schlössern, die an den Brückengittern hängen...
*****ess Frau
18.698 Beiträge
**C:
FTC 31. Mär...für manche braucht es eben eine besondere Symbolik. Wie die Tausenden von Schlössern, die an den Brückengittern hängen...

Das ist eine Symbolik, die mir durchaus gefallen könnte. *g*
Frage erlaubt, aber Mehrwert fraglich
wenn wir nur noch das tun würden, was Sinn macht...
Wobei, wer würde denn festlegen, was Sinn macht?!
Und genau hier liegt die Schwierigkeit, die Definition Sinn, ist nicht eindeutig und daher wenig hilfreich...
Sinn "macht" gar nichts - Sinn ergibt sich höchstens!
Für mich nicht
Rechtlich betrachtet ist es ein bequem geschnürtes Organisationspaket, das romantisch verpackt, schon manch verklärten Verliebten böse hat erwachen lassen, denn es öffnet Tor und Tür für Missbrauch.

Für mich sind finanziell und organisatorisch relevant mein Freiheits- wie mein Sicherheitsbedürfnis unter einen Hut zu bekommen und Missbrauch so gut es geht auszuschließen. Daher wäre im Hinblick auf diesen Aspekt ein Gang zum Notar deutlich romantischer als ein Gang zum Standesamt.

Eine andere Geschichte ist das Ritual. Das öffentliche sich zueinander Bekennen und sich auf einen gemeinsamen Weg zu begeben. Auch das kann ich frei von Standesamt und Kirche in einer Intensität meiner Wahl.

Ich persönlich würde mich da ohnehin stimmiger fühlen mit einem Ritual ohne Publikum. Eines für meinen Partner und mich, nicht für andere.

Ich glaube der Gesellschaft dienen Ehen immer noch. Ich vermute da wird einiges abgefangen, was ansonsten die große Gruppe tragen müsste. Sei es das liebevolle füreinander Einstehen in einer Krise (was man auch freiwillig tun würde, solange der Faktor Liebe trägt). Sei es, und das schlägt möglicherweise mehr zu Buche, das Tragen eines nicht so leistungsfähigen /-willigen Partners, durchaus auch über die Ehe hinaus.

Mich schreckt definitiv der rechtliche Nährboden für Missbrauch, ebenso wie der Emotionale.

Ich habe Klienten, die sind richtig unglücklich, hätten gute Gründe zu gehen, sind aber zum einen erpressbar und stecken zum anderen in einem Konstrukt aus Ängsten und Kraftlosigkeit, was nicht ihrer ureigenen Natur entspricht, sondern diesem Manifest einer künstlichen Idee geschuldet ist.

Natürlich gibt es schöne Beispiele für Ehen. Das sind aber schlicht gute Paare mit Potential, die es auch ohne das geschafft hätten.

Ich bin hoch allergisch auf jede Form von Missbrauch, und da Ehe das begünstigt, für mich keine Option.

Liebe ist ohnehin meins und Partnerschaft für mich muss frei sein, getragen von Aufrichtigkeit und nicht von Zwang.
Kommt drauf an
Was man möchte. Und hier scheiden sich die Geister. Was für A Sinn macht, ist für B undenkbar. Ergo, gibt es keine allgemeingültige Antwort.
Die Diskussion sehe ich daher eher als Sammlung von Argumenten.
******_73 Mann
1.550 Beiträge
Ich schweife mal etwas ab.
Eigentlich sollte sich jedes Paar mal ein bisschen informieren, wie und wo es steht, bei Trennung und bein Ausfall / Tod eines Partners.

Einkommen:
Das Harz IV erst bei Eheschließung entfällt (was zwischendurch Anklang), ist Blödsinn. Bei einer verfestigten Lebensgemeinschaft hört das Amt auf zu zahlen. Da gibt es bei einem Zusammenzug eine Übergangsphase zum ausprobieren, dann ist Schluss. Dieser "Zwangsunterhalt" kann steuerlich geltend gemacht werden. Läuft analog "Unterstützung Bedürftiger Angehöriger", wenn ich nicht irre.

Ehepartner können für ein andere handeln, wenn einer ausfällt:
So ein Schmarn. Wenn keine Vollmachten erteilt wurden, darf der Ehepartner gar nichts. Vielfach werden alle Augen zu gedrückt. Aber eigentlich dürften die Ärzte nicht mal eine Auskunft erteilen wie es um den anderen steht. Das Gesetz, das zu ändern, ist (zum Glück) nicht zu stande gekommen. Denn nur, weil man nicht geschieden ist, soll der andere im Fall einer Krankheit plötzlich Kontovollmachten und so haben?
---- Vorsorgevollmacht ----
ist da das richtige Stichwort. Sollte sich jeder mal Gedanken machen, der über die Nasenspitze hinaus schaut. Wenn es keine gibt, oder sie nicht ausreicht (weil stümperhalft, oder notarielle Form erforderlich, z.B. für Immobilien), dann geht das eben über das Gericht, dann wird ein Betreuer bestellt. Wer das mal erlebt hat, was man da als Betreuer alles mit dem Gericht abkaspern muss, der weiß, warum ich grade Falten auf der Stirn habe.

Kinder (Sorgerecht, Aufenthalt)
He, das gemeinsame Sorgerecht für nichteheliche Kinder kann auch beim Jugendamt durch eine einfache Erklärung begründet werden. Wenn man zusammen lebt, und die gemeinsamen Kinder bei sich hat, dann sollte das eigentlich Standart sein, dass ein gemeinsames Sorgerecht besteht. Wenn man dem Partner und Vater (die Mutter hat durch die Geburt ja das Sorgerecht, der Vater muss es erst bekommen) nicht traut, dann sollte man die Beziehung hinterfragen. Und wenn sich die Eltern trennen, wo ist dann noch ein Unterschied ob Eltern mit oder ohne Trauschein?

Vererberei:
Jau. Apell an alle: ---- Informiert Euch bitte mal über die gesetzliche Erbfolge ----
Wenn ein Ehepaar keine Kinder hat, erbt nicht allein der Ehepartner, sondern auch die Eltern des Erblassers (Verstorbenen). Ups. Wie viele kommen grade ins Grübeln?
Testament. Ist einfach. Handschriftlich, einfaches Deutsch, und nicht nur verteilen, sondern sagen, wer Erbe sein soll. Ort, Datum, Unterschrift, fertig. Abzugeben beim örtlichen Amtsgericht, damit es gefunden wird.
--- Achtung --- Ehegattentestamente setzen die Ehe voraus. Bei unverheirateten muss eben jeder selbst schreiben.
Wer sich paar mehr Gedanken macht, ab zum Notar. Das ist bezahlbar, wenn man wenig vererbt. Wird teurer, wenn man mehr hat. Ist aber Preiswerter, als ein Erbschaftsstreit vor Gericht. Und bei einem notariellen Testament sparen die Erben später meist Gebühren für einen Erbschein.
Erbschaftsteuerfreibeträge:
Wer gemeinsames Immobilieneigentum hat, und nicht verheiratet ist, der mache sich bitte mal einen Kopf über die Erbschaftssteuer, wenn man den Partner als Erben einsetzt. (Freibetrag "Fremder: 20.000,00 €, Ehepartner ein paar hunderttausend, Familienheim steuerfrei. Ups.) Das ist ein Grund zum heiraten, wenn man sowieso zusammen bleiben will, und eine gemeinsame Immobilie hat.

Eheverträge:
Geht nicht mehr so viel mit, wie vor 20 Jahren. Der BGH hatte da ein paar witzige Ideen. Ist trotzdem etwas, worüber man sich informieren sollte. Aber, wie mit einem Testament, einer Vorsorgevollmacht und einer Patientenverfügung, sollte man auch einen Ehevertrag von Zeit zu Zeit noch mal durchlesen, ob der zum aktuellen Leben noch passt.

Und wirklich, denkt mal über Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen nach. Es ist eine Versicherung, bei der es gut ist, wenn man sie hat, aber besser, wenn man sie nicht braucht. Nur, auf letzteres haben wir keinen Einfluss.

Und, wie es schon einmal geschrieben wurde, die Ehe stammt aus einer Zeit, als nur wenige überhaupt 50 Jahre alt wurden. Diese Ehedauer schaffen heute tatsächlich eben auch noch viele.
*****ing Paar
2.133 Beiträge
Ehe! Institution, Zwang, Muss, oder notwendiges Übel?
Das gängige Beziehungsmodell zweier Partner in unserer Gesellschaft ist die Ehe. Ich persönlich sehe es als Auslaufmodell. Die Scheidungsrate sprechen hier eine eindeutige Sprache, sie haben seit 1900 beständig zugenommen, von ca. 2% 1950 bis fast 52% 2005 mit einem leichten Rückgang bis 2017 auf ca. 38%. Eine durchschnittliche, gescheiterte Ehe wird nach etwa 15 Jahren geschieden.

Quellen:

http://www.theologische-link … dungen_eheschliessungen.html
https://de.statista.com/stat … ungsquote-von-1960-bis-2008/

Wer eine Ehe eingeht, der bindet sich in der Regel, aber nicht nur, emotional freiwillig an einen Partner. Eine solch emotionale Bindung ist nur möglich, wenn man bereit ist, Kompromisse zulasten der eigenen, persönlichen Freiheit einzugehen. Ich zähle im Folgenden mal ein paar Punkte auf, die diesen Bereich betreffen.

  • Monogamie
  • Treue
  • Bedürfniseinschränkungen ganz allgemein


Hinzu kommt, dass die Institution Ehe einen besonderen rechtlichen, kulturellen, sozialen, fiskalischen und auch religiösen Charakter mit sich bringt. Das sind äußere Einflüsse, die teils staatlich gewollt, aber auch, wie beispielsweise in Bezug auf die Religion, indoktriniert sind. Insbesondere aus Sicht der Institution Religion wird eine gescheiterte Ehe stigmatisiert und leider gibt es immer noch zu viele Menschen, die das Scheitern einer Ehe als persönliches Versagen ansehen oder anschulden.

Anmerkung: Wer sich einmal Hermann Hesse antut, hier insbesondere Pictors Verwandlung, wird seinem Leben möglicherweise einen anderen Inhalt geben.

Verweis: http://www.freiheitistselbst … it_Piktors_Verwandlungen.pdf

Es liegt in der Natur des Menschen, Freiheit zu leben. Wer eine Beziehung eingeht und diese Beziehung als Institution Ehe führt, der gibt weite Bereiche seiner Freiheit zugunsten des Partners in dem Maße zu eigenen Lasten auf. Das mag über Jahre funktionieren, aber sobald dies in Monotonie ausläuft, wird sich die Beziehungsqualität verschlechtern und der Wunsch, die über Jahre vernachlässigte Freiheit, die zurückgestellten Bedürfnisse auszuleben, wird Oberhand gewinnen und der Institution Ehe wechselt von der Freiwilligkeit hin zum Zwang. Maßgebliche Triebfeder für das Ausbrechen dürfte insbesondere bei Männern die Libido sein. Der mensch ist halt von Natur aus bigam und Monogamie ist schlichtweg widernatürlich.

Statistische Angabe lassen in der Regel nur Aussagen über Quantitäten und deren Relationen zu, und so gut wie gar nichts über Qualität. Somit lässt sich leider keine Aussage darüber treffen, warum Paare länger als 15 Jahre bis hin zum Tod eines Partners zusammen bleiben. Ich sehe es einmal positiv und gehe von Liebe und Zuneigung aus.

Welche alternativen Modelle wären denkbar?

Ich persönlich würde das Modell Ehe in zwei Bereiche splitten:

  • Kinderlose Ehen
  • Ehen mit Kindern


Kinderlose Ehen sollten einfacher gelöst werden können, bei Ehen mit Kindern sollte eine bedingte Bindung bis zum erreichen der Volljährigkeit des jüngsten Sprösslings angestrebt werden.
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