Klammern und Anhänglichkeit

Ehrlich gesagt zeugt die Fragestellung schon von Deinem inneren Widerwillen, ihm seinen Freiraum - und damit die Luft zum Atmen - zu geben.

Persönlicher Freiraum ist auch und gerade in einer Partnerschaft sehr wichtig. Und etwas Schönes. Vielleicht solltest Du mal das ganze so sehen, dass Du, anstatt Nägel kauend auf dem Sofa sitzt und seinen Freiraum "erträgst", Dir selbst Deine Freiräume suchst und findest. Und diese mal ohne IHN genießt. Ich bin ganz sicher, dass auch Dein Freund das gutfinden wird.

Gruß

Lord Soth

Super Antwort

ist , daß jeder von uns mal ohne den anderen sein darf und kann .

Ewig aufeinander hocken ist uns beiden ein Graus und führt zu Spannungen .

Weil ganz einfach plötzlich zuviel Nähe da ist .

Ich mag es , wenn er beispielsweise ein Erinnerungsabend mit Freunden macht und erst am nächsten Morgen bzw. Mittag vor der Tür steht . Oder wenn er hobbymässig unterwegs ist .

In der Zeit kann ich nämlich mal Dinge mit meinen Kids unternehmen oder Dinge machen , zu denen er keine Lust hat .

Oder mich mit Freunden treffen oder mit einem guten Buch in der wanne verschwinden oder, oder, oder .

Und , man freut sich wieder aufeinander ! Nach längeren Trennungen ist der Hauthunger auch wieder da .

Liebe Grüsse,
Birgit

Du kannst ihm keinen Freiraum geben. Den hat er schon. Du kannst ihm den bloß nicht wegnehmen.


Wir alle glauben etwas zu haben und wir haben alle nichts sicher. Am Ende verlieren wir sogar unseren Körper. Wir besitzen nichts und verwalten manchmal viel.
Die Erkenntnis, das nichts sicher ist mach fast allem Menschen Angst. Was gut ist und was schön ist wollen wir gern konservieren. Aber mit diesem Versuch erschaffen wir genau das Gegenteil, Konserven sind tot.
Du lernst an diesem Beispiel Dich dem Wandel zu stellen, das Leben ist immer neu und immer anders udn es nimmt Dir vielleicht alles was Du liebst morgen aus der Hand und übermorgen legt es Dir neues zwischen die Finger.
Ich glaube diese Erkenntnis ist für keinen Menschen leicht.

was Du lernen kannst ist das ganz bewusste loslassen und wieder annehmen.
Als ich damit begonnen habe das zu üben, den den ich liebe jedesmal vollständig loszulassen, war es immer ein bisschen wie sterben.
Und jedes Wiedersehen, wie ein neuer Anfang.
Und in zwischen war ich mit mir.
Das sind wir nicht gern, die meisten Menschen fliehen panisch davor!

Aber man kann das üben...Ich halte nicht viel von Ablenkung, das ist eine ungenutzte Chance...aber wenn es zu heftig ist kann man auch mit Freunden Zeit verbringen.

Eines der schlimmsten Dinge für einen selbstbestimmten Menschen ist es, auf eine Person zu treffen, die per Klammern oder anderen Taktiken versucht, diesen irgendwie im Zaum zu halten.

Das ist eine Art von Kontrolle und auch ein Zeugnis von Misstrauen - aber damit hat Dein Partner nichts zutun, sondern nur DU.

Ich kann schon verstehen, dass frau im Alter von 21 J. nicht so recht weiß, wie sie ihre Liebe bekommt und behält, aber durch Zwänge - direkte oder indirekte - wird nichts kommen, denn Liebe ist freiwillig und sie gehört nicht in Rahmenbedingungen, die eher an Maßregelungen oder hilflosem Verhalten erinnern.

Liebe ist wie das Gefühl, zuhause angekommen zu sein. Und das wird nicht kontrolliert oder sonstwie reguliert.

Liebe ist Vertrauen und wenn Du Dir selber nicht vertrauen kannst, wie willst Du dann jemand anderem vertrauen können?

LG, baba

.....ich habe am Anfang unserer Beziehung auch geklammert. Ich wollte ihn ungern Abend alleine weggehen lassen usw.

Ich habe aber irgendwann kapiert, dass man einen Menschen nicht nur an sich fesseln darf. Gerade ein Mann braucht auch seinen "Herrenabend". Quatschen wir nicht auch stundenlang mit unserer besten Freundin? Warum sollen wir dies nicht auch unserem Partner zugestehen?

Der Anfang war für mich auch sehr schwer. Ich habe Nachts wach im Bett gelegen und bin erst dann eingeschlafen, wenn ich seinen Schlüssel im Schloss gehört habe. Ich habe mir ausgemalt, was die Jungs wohl alles an so einem Abend unternehmen werden und glaubt mir, es waren nicht immer die schönsten Gedanken die mir da in den Kopf gekommen sind.

Mittlerweile kann ich damit sehr gut umgehen, denn ich habe an meinem Partner gemerkt, das er am nächsten Tag viel ausgeglichener war und sich darauf gefreut hat auch wieder etwas mit mir zu unternehmen.

LG,

S.

hatten bis vor einem Jahr auch eine "Fernbeziehung".
Für mich ( Sie) war es oft auch nicht leicht ihn "gehen zu lassen".
Vor allem da damals noch seine EX mit in der Wohnung lebte.
Ein zusammenziehen war aber auch nicht möglich , da beide Wohnungen zu klein gewesen wären.
Da er beruflich sehr eingespannt ist sehe ich es auch heute noch nicht so gern wenn er dann "allein loszieht" und die Kinder der "bequemlichkeithalber" bei mir "parkt" um Motorrad zu fahren gehen. Zu gerne würde ich doch auch mitgehen um mal was anderes zu sehen.
Deswegen hatten auch wir schon eine Meinungsverschiedenheit, da ich dann auch ohne Bescheid zu geben wo ich bin spazieren gegangen bin mit den kindern und einfach nicht erreichbar war.
Plötzlich hat er sich dann mal genauso Sorgen gemacht wie ich es sonst immer tue.
Auf diese " Trotzreaktion meinerseits" führten wir dann ein ausführliches Gespräch bei dem beide Seiten auch seine Gefühle erklärten und seine Wünsche äusserten.
Seither "fragt " er mich ob es für mich in Ordnung ist wenn er ein-zwei Stunden Motorrad fahren geht. Im Gegenzug habe ich angefangen den Auto und Motorradführerschein zu machen um auch mal ohne ihn aus dem Dörfchen zu kommen in welches wir vor einem Jahr gezogen sind.
Seither klappt es viel besser.

LG
Edelstein ( sie)

ich bin mit meinem freund jetzt 5.jahre zusammen und unsere beziehung klappt super. wir sind beide nicht eifersüchtig auf einander man sollte sich schon freihalten lassen und nicht so arg klammern das es dann die beziehung kaputt machen

Ich glaube, die von Dir beschriebene Situation unterscheidet sich ein wenig von der der TE.
"Nicht klammern" bedeutet, dass man dem anderen Freiräume lässt. Und natürlich, dass diese einem selbst gelassen werden.
In Deinem Fall klammerst Du ja nicht, wenn Du wenig Begeisterung davon zeigst, weil Dein Partner sich 'nen flotten Tag macht und Du mit den Kindern dasitzt. Du würdest ja auch gerne was machen, kannst es aber nicht.
Die TE will ihren Freund nicht ziehen lassen, weil sie ständig MIT IHM zusammen sein will. So was ist nervig, Deine Einwände dagegen kann zumindest ich nachvollziehen.

Gruß

Lord Soth

bei dem beschrieben Beispiel hätte ich sehr gut mitfahren können!
Wir waren bei der Mutter meines Partners, welche auf die Kinder auch aufgepasst hätte somit fällt das Argument : kein Babysitter an der Hand schon mal weg!
Und ich wäre verdammt gern dabei gewesen, da es die Abschlußfahrt unseres damaligen Motorrades gewesen ist, da wir uns eine neue und etwas langsamere Maschiene gekauft hatten.
Und von meinem Partner hatte ich in dieser Zeit damals sowiso herzlich wenig und war dementsprechend eifersüchtig.
Ja ja auf das Mororrad, was habe ich es verflucht!

dass man Phasenweise das Gefühl hat sich von dem Partner zu entfernen?
Daher sehe ich dein "Klammern" nicht wirklich als solches an:-)

Glaube auch dass das eher an deinem derzeitigen Gemütszustand liegen könnte. Manchmal ist man sich dessen gar nicht so bewusst.

Vielleicht würde es dir helfen die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Es kann auch mal gut sein wenn man den Partner nicht immer um sich herum hat:-) Versuche etwas für dich zu tun, irgendetwas das dir Spass macht und dich ablenken kann.

Wenn eure Beziehung funktioniert werdet ihr noch oft genug aufeinanderhocken;-)

Ich habe die Erfahrung gemacht dass Liebe eine gewisse Distanz braucht und zu viel Nähe, Vertrautheit auf Kosten der Leidenschaft geht...

Gruss Mel