Klitorisvorhaut-OP - Endlich unglaubliche Höhepunkte!

Wie bist du denn überhaupt darauf gekommen, dass dir eine freiliegende Klitoris bessere Orgasmen verschaffen müsste? Und was bedeutet denn "Verwachsungen"? Konnte man die Vorhaut vor der OP gar nicht zurückschieben?

Es gibt in der Medizin eine einfache Regel: häufige Diagnosen soll man häufig stellen, seltene selten. Diese plumpe Tautologie erklärt vielleicht, warum die kontaktierten Gynäkologen sich an das Thema nicht heranwagen wollten. Es war ihnen im Berufsleben noch nie begegnet.

Ansosnten wird mir nicht klar, was bei der Operation gemacht wurde. Wurde wie im zweiten Satz beschrieben die Klitorisvorhaut entfernt? Oder wie im dritten Absatz beschrieben, an drei Stellen Verwachsungen gelöst? Dann bliebe die Vorhaut als solche erhalten, nur verschieblich und nicht einengend.

Zumindest beim Letzteren kann ich mir vorstellen, dass in deinem Vorleben mal eine Entzündung über diesen Bereich gelaufen ist, z.B. ein "banaler" Harnwegsinfekt. Wenn der dann eine offene Wunde reißt, die - wie Mediziner gerne sagen - sekundär oder granulierend abheilt, bilden sich dann die Narben, die dir jegliche Lust vergällt haben.

So unterschiedlich Frau und Mann in diesem Bereich auch sind, so ähnlich oftmals auch die Verläufe. Ich habe es am eigenen Leib erlebt, dass ein hartnäckiger fieberhafter Infekt irgendwann den Einsatz eines Antibiotikums erforderte, woraus es auch besser wurde. Da war jedoch dieser neu aufgetretene Schmerz beim Wasserlassen. Ich ging dem nach, zog meine Vorhaut zurück und sah dann diese schwärende Wunde. Woher die kam? Keine Ahnung. Eine mechanische Verletzung kann es nicht gewesen sein. Schädigung durch ein Virus? Möglioch, aber nicht sicher. Aber diese Wunde von ca. 1 cm Durchmesser war da. Es erforderte intensive Pflege, Polyvidon-Jod-Salbe und auch "Dehnungsübungen" selbst zu einer Zeit, als die Atemwege wieder ok. und das Antibiotikum längst abgesetzt war. Meine Angst war, dass diese schwärende Wunde zu einer Narbe wird, die sich dann zusammenzieht. Dann kommt es beim Mann zur Phimose, wo die Urologen nur eines kennen: Abschneiden. Das wollte ich vermeiden. Daher meine Idee, das es bei Dir ähnlich abgelaufen sein könnte.

Frauen, mit einem frei liegenden Kitzler,
darf man am Anfang nur gaaaaaaaaanz vorsichtig berühren.
Da reicht manchmal schon pusten
und die gehen ab wie Schmidts Katze,
wenn man die nötige Vorsicht walten läßt.

Naja aber unter versteht man im allgemeinen sprachgebrauch auch das, was korrekt Genitalferstümmelung heißt. Zwar subsumiert der Begriff weibliche Beschneidung adiverse Formen und darunter auch tatsächlich Klitorisvorhautreduktion, aber verboten ist nicht alles davon soweit ich weiß. Das sollten Frauenärzte eigentlcih wissen...

aus der Fachsicht gesehen, ja, es gibt auch zu enge Klitorishäutchen, ist weniger bekannt und dir, liebe TE kann ich nur sagen, es ist toll, dass du endlich einen Arzt gefunden hast, der dir helfen konnte
leider ist es wohl manchen Gyn nicht bewußt, fehlen die Infowege, leider nicht nur zu dieser Problematik
das es bei dir auch Auswirkung zu deiner Orgasmusempfindung hatte, ist nochmals ein Zeichen, wie unterschiedlich jede Frau ist
denn nicht jede bekommt klitorale Orgasmen, es aber mit in jede Gedankenwelt zu bringen
find ich absolut klasse
und wünsche dir und auch anderen Frauen, jeweils aufmerksame Ärzte, die eben auch mal anderes beachten

...und vor allem wird eine freiliegende Klitoris längst nicht für jede ein Vorteil sein. Bei manchen Frauen darf man die Vorhaut gar nicht zurückziehen, sondern muss die Klitoris bedeckt lassen, weil sie blank so empfindlich ist, dass sie bei Stimulation nur schmerzhaft überreizt würde.

Denkbar ist auch, dass bei einigen Frauen nach einer OP die freiliegende Klitoris auf Dauer immer unempfindlicher wird, so wie oft die Eichel bei beschnittenen Männern.
Auch Klitorisvorhautpiercings sollen häufig bewirken, dass die Klitoris durch die Dauerstimulation mit der Zeit abstumpft.

ja, absolut klar
darum schrieb ich ja auch
und dazu noch der Satz meines Gyn
es gibt Dinge, die werd ich nie verstehen, doch soe sond so unterschiedlich, wie es auch unterschiedliche Frauen gibt
darum bin ich auch immer wieder froh, mit den Ärzten zusammen eine gute Kommunikation zu haben, mit denen ich zu tun habe

Es gibt eine Reihe von Ärzten/Kliniken in D die derartige Operationen an der Klitorisvorhaut relativ offensiv bewerben - es ist eine Operation die durchaus im "Trend" liegt und unter den heutigen Lifestyleoperationen zunehmend mehr Anteil zu bekommen scheint.
Juristisch ist es eine Grauzone - aber eher ein leicht angegrautes Weiß

Operativ ist deutlich zu unterscheiden zwischen dem Lösen einer zu fest sitzenden Vorhaut und der Entfernung der Vorhaut - zweiteres kann tatsächlich langfristig zu einer enormen Abstumpfung führen - ähnlich wie bei beschnittenen Männern auch....

Eine Abstumpfung durch ein Klitorisvorhautpiercing ist üblicherweise durch unpassenden Schmuck bedingt und mit passendem Schmuck einfach reversibel

also....soweit ich das sehe, verstehen das einige falsch..
dabei wird nix verstümmelt!

die klit kann, genau wie eine eichel, an der kleinen vorhaut verwachsen sein.

da schaut aber nie jemand hin...ich glaube das ist hierzulande eher unbekannt.
so etwas kann aber halt auch mit einer operation gerichtet werden.

aber es gibt auch viele männer die eine phimose haben und es nicht wissen!
manche bekommen die vorhaut nicht zurück, dh. die eichel liegt nie frei,
bei anderen ist die eichel beim erigierten penis völlig abgeschnürt.......

wie soll, wenn man das bei männern nicht merkt...das denn bei einer vielfach kleineren
klitoris bemerkt werden?

Ob das eine Verstümmelung ist, entscheidet im Zweifelsfall ein Richter - und daher weiß man vorher nie so ganz genau ob oder ob nicht...

In England gibt es diverse Richter und Politiker, die sogar ein Intimpiercing als Verstümmelung (FGM = Felame Genital Mutilation) betrachten - und denen das Selbstbestimmungsrecht der Frau dabei völlig egal ist.
Auch in der WHO gibt es diverse Funktionäre, die das Recht der Frau auf körperliche Selbstbestimmung offensichtlich als nicht wichtig ansehen und daher über die Genitalien erwachsener Frauen bestimmen wollen...

Ich kann mir das im Alltag irgendwie nicht so vorstellen, müsste Frau dann durch die Ständige Reibung (Unterwäsche, Jeans, Bewegung) nicht irgendwann völlig überreizt und wund sein? Ich hatte beim Sex mit einem Mann noch keinen Orgasmus, aber mir deshalb die Klitorisvorhaut entfernen zu lassen käme mich nicht ohne Weiteres in den Sinn. Hast du vorher auch bei Selbstbefriedigung keine Orgasmen bekommen, liebe Threaderstellerin?
Und du hast den Eingriff dann selbst bezahlt, wird das einfach lokal betäubt? Allein da stellen sich meine Nackenhaare auf, uh...

Richtig so, RoxyMoon! Bitte nicht eine OP in Betracht ziehen!

Hoffentlich denkt jetzt nicht jede Frau, die bisher keine Orgasmen hatte, dass eine Klitorisvorhautentfernung die Lösung ihrer Probleme wäre! Das mag bei der TE zutreffen - also wirklich nur in äußerst seltenen Ausnahmefällen -, aber für einen fehlenden Orgasmus kann es hundert andere Gründe geben.

Meine beste Freundin hat nach ihren natürlichen Geburten ihre (geradezu "zerfetzten") inneren Schamlippen operieren lassen, dabei wurde gleichzeitig die Klitorisvorhaut fast ganz entfernt. Da die äusseren Schamlippen jedoch alles deutlich "verschliessen", liegt letzlich gar nichts frei, nichts wird überreizt.

Andererseits ist der Effekt nicht der gleiche wie bei der TE, denn um an den Kitzler heran zu kommen, müssen die äusseren Schamlippen gespreizt werden. Das grundsätzliche Empfinden während dem Geschlechtsverkehr hat sich gemäss ihren Worten wohl verbessert, aber nicht in der Art, dass jetzt Orgasmen ohne Ende zustande kommen würden - die rein mechanische Stimultion genügt ihr nicht, und wenn, dann kommt nach wie vor oft ein Hilfsmittel wie ein Finger dazu...

schon öfter davon gehört und hatte auch einmal eine Freundin mit ganz ähnlichen Problemen (Vorhaut war sehr lang, Klit war sehr kurz = Klit kam nie zum Vorschein). Ich frage mich allerdings, ob man das nicht evtl. auch geringer invasiv behandeln kann, etwa durch Lösen einer evtl. vorhandenen Verklebung oder auch durch Teilbeschneidung. Macht man bei Jungen ja auch meist als Erstversuch.

Ja klar geht das auch mit einer Teilbeschneidung oder dem Lösen von Verklebungen, komplettes Freilegen kann ja langfristig auch zu einer Abstumpfung führen....

Liebe Myplatypus, danke fürs Teilen deiner Erfahrung. Es freut mich sehr, dass es deine persönliche L(i)ebensqualität so enorm verbessert hast. Schwiergig finde ich allderings die folgenden Stellen deines Posts:

"Klitorisvorhaut-OP - Endlich unglaubliche Höhepunkte"

"Ich kann jeder Frau, die Probleme mit dem Orgasmus hat nur empfehlen, sich nicht von Ärzten erzählen zu lassen, dass es psychischer Natur ist."

Der Titel kommt reisserisch daher, die Empfehlung wirkt undifferenziert. Jeder chirurgische Eingriff stellt ein Risiko dar. Der Eingriff selbst (Narkose, Kunstfehler etc.) sowie Folgekomplikationen (Infektionen, Narbengewebe etc.) können wiederum zu Funktionsstörungen führen. In deinem Falle (Klitorisvorhautverengung) scheint es sich gelohnt zu haben, dieses Risiko einzugehen. Wir erleben aber gerade einen Trend hin zu intimchirurgischen Eingriffen zum Zwecke der ästhetischen Selbstoptimierung. Sowohl Frauen als auch Männer stehen punkto Sexualität unter enormen Leistungsdruck. Für viele stellt eine Intim-OP (z.B. Labien Korrektur) ein "probates" Mittel dar, sexuell besser zu funktionieren, indem sie mit den durch die Pornografie vermittelten Schönheitsidealen konform werden. *1

"Probleme" mit dem Orgasmus haben ihren Ursprung weit öfter in einem Informationsdefizit (Wahrnehmung eigener körperlicher Bedürfnisse und Kommunikation derer) und der Psyche (Stress/Streit) als in anatomischen Strukturen .*2 Deshalb ist es sinnvoll da erst gut hinzuschauen und alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben bevor man sich nach eingehender Abwägung von Risiken und Nutzen für einen chirurgischen Eingriff entschließt.

Danke an alle Vorpostenden, welche sich mit unterschiedlichen Erfahrungen in diese differenzierte Diskussion eingebracht haben!


Herzlich,

Daniel (Autor für amakido Berührungskunst)


Referenzen:
*1 https://goo.gl/s3gGHV
*2 https://goo.gl/MUeb2Z

Überschriften von Threads und Schreibstil im Eröffnungspost werden hier im Joyclub nicht selten von den Moderatoren geändert.
Es muss also nicht unbedingt genauso von der TE verfasst worden sein.

Aus dem Kontext gerissen wirkt jeder Satz undifferenziert... Im Eingangsposting ist schließlich keine Rede davon, dass nach 5 Minuten Leidensgeschichte schnell was weggeschnippelt wurde. Aus dem Kontext dagegen ist klar ersichtlich, dass eine längere Leidensgeschichte der Autorin mit diversen Arztbesuchen dahinter steht. Der Satz bzgl. "psychischer Natur" ist also unter dem Gesichtspunkt zu betrachten, dass nicht alle Mittel der klassischen Medizin ausgeschöpft wurden. "Gut hinschauen und alle Möglichkeiten ausschöpfen" gilt nämlich für jede Therapieform (auch Psychotherapie) - nicht nur chirurgische Eingriffe haben ihre Risiken. Zu welchem Risiko man bereit ist, ist letztendlich jederfraus eigene Entscheidung.

So wichtig es ist psychosomatische Wirkungen nicht auszuschließen, so wichtig ist es diese Diagnose auch nicht verfrüht zu stellen, nur weil das eigene Wissen oder ein Dogma nichts Weiteres erlaubt.

Aus dem Eingangsposting eine Verbindung zu medizinisch nicht notwendigen (Intim-) OPs zu ziehen wirkt abenteuerlich, gab es hier doch eindeutig einen medizinischen Grund.


Selbstverständlich ist es richtig, die Entscheidung für einen solchen Eingriff sehr gut abzuwägen. Sicherlich ist es richtig auf die Risiken hinzuweisen. Sicherlich ist es richtig auf die Problematik von Intim-OPs und Beschneidung bei Frauen hinzuweisen und die Nähe zu diesem Thema.

Aber bei beim besten Willen: Eine Frau beschreibt im Jahr 2017 einen operativen Eingriff, die bei gleicher medizinischer Indikation seit Jahrzehnten bei jedem kleinen Jungen gemacht wird. Sie beschreibt ihr Glück danach. Und dann wird vor allem kritisiert, belehrt, bevormundet. Als würde einer Frau nicht ihr Körper gehören sondern der Geselschaft, als wäre das Leiden nur eingebildet. DAS ist NICHT richtig.