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Wie über Sex reden bzw. "gekonnt provozieren"?

*****dyx Mann
18 Beiträge
Themenersteller 
Wie über Sex reden bzw. "gekonnt provozieren"?
Liebes Forum,

ich bin 28 Jahre junger Single, schon länger hier Mitglied aber erst seit kurzer Zeit wieder verstärkt aktiv. Meine Frage lässt sich leider nicht so ganz einfach in Worte fassen, ich versuche mein Bestes *zwinker* Sicherlich hätte ich sie auch im Unterforum "Leben mit Behinderung" stellen können, aber ich möchte die Thematik gar nicht mal unbedingt ausschließlich darauf reduzieren und bin auch an Meinungen und Erfahrungen von anderen interessiert.

Fühltet ihr euch schon mal von der Gesellschaft in einem gewissen Maße "asexualisiert"? Wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen? Ich habe leider seit mehreren Jahren das Gefühl, dass die Menschen in meinem Umfeld etwas peinlich berührt sind, wenn ich mich mal in ein (auch ziemlich harmloses) Gespräch einmische, in dem es um Themen wie Beziehung oder Sex geht und dann auch ziemlich bald das Thema wechseln. Ich hatte selber, leider, noch nie eine wirkliche Beziehung und auch wenn ich ihnen dabei keinen Vorwurf mache, habe ich ein bisschen das Gefühl, dass viele in Freundeskreis und Familie mich in dieser Hinsicht ein bisschen aufgegeben haben. Allerdings möchte ich nicht immer das Gefühl haben, mein Sexleben und meine Bedürfnisse von allen anderen Menschen fernhalten zu müssen.

Wie in der Einleitung schon angedeutet, ich bin körperbehindert (Muskelschwund, keine Lähmung). Natürlich spielt das bei den obigen Ausführungen schon eine wesentliche Rolle. Allerdings bin ich auch davon abgesehen ziemlich schüchtern leider.
Und ja, sicherlich spielte das auch bei der Wahl der Überschrift eine Rolle, denn leider wird es in beachtlichen Teil der Gesellschaft noch immer als "Provokation" wahrgenommen, wenn ein Mensch mit Behinderung sich in welcher Weise auch immer über Sex oder auch nur ein verwandtes Thema äußern möchte.

Bin auf eure Antworten und eigenen Erfahrungen, auch ohne vergleichbare Behinderung, gespannt!
ich kann es nur aus meinen Erlebnissen als Nichtbetroffene erzählen
ja, diese Beobachtungen habe ich auch schon gemacht, das Menschen mit Einschränkungen sexuelle Lust nicht zugestanden wird
im Nachfolgegespräch kam dann oft eine Form der Scham zum Vorschein
als wäre Sexualität etwas zum verstecken, doch so ist es auch wirklich sehr oft grad das Problem, die eigenen sexuellen Wünsche werden selten beachtet oder gegen die Gesellschaft öffentlich wahr genommen
in dieser Hinsicht sind wir noch unendlich weit entfernt von eine Zugewandtheit, anderen und uns selbst gegenüber
**********rnity Paar
4.273 Beiträge
Erstmal...
...ein dickes Lob von uns, dass Du Dich (zumindest hier) trotz Deiner Schüchternheit so offen dazu äußerst! *top*

Wir haben selber schon erlebt, dass Menschen mit Einschränkungen schnell die Sexualität abgesprochen wird und/oder andere peinlich berührt sind.
Dabei wird schnell vergessen, dass eine körperliche Einschränkung nicht gleichbedeutend mit Asexualität ist. Natürlich gibt es auch unter den Umstzänden Wünsche und Bedürfnisse! Wenn z.B. ein "normaler" (Was ist schon normal?) durch einen Unfall einen Arm verliert, ist er dann automatisch von jetzt auf gleich für immer asexuell? Nein, natürlich nicht! *zwinker*
Unsere Erfahrung ist, dass offene Gespräche tatsächlich für beide Seiten sehr interessant werden können. Lade die Leute von denen Du möchtest (insbesondere bei der Familie möchte man das ja nicht immer unbedingt) in Gesprächen mal direkt zu einem Gespräch über Themen ein, die Dich interessieren und über die Du sprechen möchtest! Trau Dich, das kann sehr spannend werden und Freundschaften durchaus vertiefen und gegenseitiges Verständnis fördern! *zwinker*
Aber: Erwarte bitte nicht, dass Dir jeder gleich eigene intime Dinge verrät, denn insbesondere bei ersten Gesprächen wahren die meisten halt gern ihre Privatspähre. Das kann sich zwar später ändern, muss aber nicht. Ganz allgemein kann man aber über viele Themen sprechen, ohne dass eigene private Dinge dabei sein müssen. Auch ist es so, dass nicht alle generell gern über Sex sprechen, da gibt es auch viele Andere, als z.B. hier im Joyclub.

Trotzdem bleibt unterm Strich: wahrscheinlich kommst Du in der Sache nur weiter, wenn Du von Dir aus die Initiative zum Gespräch ergreifst. *zwinker*

Wir wünschen Dir viel Erfolg! *dafuer*

Liebe Grüße,
Joanna & Lars!
*****a72 Mann
13 Beiträge
Gespräche über Sexualität
Es mag daran liegen, dass ich zur Zeit etwas weit weg von Deutschland bin, aber auch bei meinen längeren Aufenthalten in der Heimat war es zumindest in meinem Bekannten/Freundeskreis eher nicht üblich, öffentlich über die eigene Sexualität zu reden.

Unter engen Freunden, im privaten Rahmen schon eher.

Ich kann daher eher nicht der "Provikation" zustimmen, dass "Menschen mit Behinderung" besonders asexuell behandelt oder ausgegrenzt werden.

Sicherlich abwehrend wäre ich gewesen, wenn sich ein Fremder/Dritter in ein solches Gespräch eingemischt hätte.

Das mag aber an mir und meiner Umgebung liegen. Ich bin nicht sonderlich scheu, was diese Themen angeht, aber ich finde die Dauerberieselung mit Sex jeder Art eher wenig angenehm.

Sorry, falls ich das Thema mißverstanden haben sollte.
*****ann Mann
837 Beiträge
Meiner (Lebens-)Erfahrung nach gibt es diverse Themen, bei denen sich immer noch recht viele Menschen unwohl, gar peinlich berührt, fühlen. Unter anderem wäre dies:

• der Umgang mit körperlich u/o geistig behinderten Mitmenschen
• über (die eigene) Sexualität zu reden; egal, ob öffentlich oder privat

Der erste Punkt liegt m.E. dahingehend begründet, dass Behinderte oftmals in separaten Einrichtungen aus- und abgegrenzt u/o als „mangelhaft“ angesehen werden. Alles, was nicht der Norm entspricht, wird leider oftmals erst einmal abgelehnt, anstatt sich damit auseinanderzusetzen und zu beschäftigen.

Auch im 21. Jahrhundert wird das Thema Sex immer noch taburisiert und wenn, dann wird nur hinter der sprichwörtlich vorgehaltenen Hand darüber geredet. Darüber täuscht auch nicht die Mitgliedschaft in einem Forum für Erwachsene u/o der Besuch von Stammis & Co. hinweg. Jeder ist nunmal das Produkt seiner Erziehung und seiner Erlebnisse.
(ebenfalls in diversen Threads hier nachzulesen!)

Treffen beide „Umstände“ nun aufeinander, sprich ein behinderter Mensch möchte sich (in der Öffentlichkeit) über Sex(ualität) unterhalten, austauschen bzw. mitreden, so wie von Euclidyx angesprochen, dann verhält es sich ähnlich, als ob eine kalte Luftmasse auf eine warme Luftmasse trifft... es kommt zum Sturm!

Im Grunde kann man noch nicht einmal einen Vorwurf konstruieren, da es oftmals ganz einfach an Erfahrung im Umgang mit behinderten Menschen und am Verständnis für deren Problematik mangelt; gerade in Punkto Sex.


Wie sich dies nun in der Realität bewerkstelligen lässt und wie man sich in ein süffisantes Thema verbal einbringen kann, ist eine sehr gute Frage, die ich ehrlich gesagt nicht imstande bin zu beantworten.
Wenn ich, z.B. auf einem Stammi, über Sex philosophiere, dann darf und kann sich jeder konstruktiv einbringen; da spielt für mich weder Geschlecht, Alter, Herkunft, noch Behinderung eine Rolle!
Ich habe leider seit mehreren Jahren das Gefühl, dass die Menschen in meinem Umfeld etwas peinlich berührt sind, wenn ich mich mal in ein (auch ziemlich harmloses) Gespräch einmische, in dem es um Themen wie Beziehung oder Sex geht und dann auch ziemlich bald das Thema wechseln.

Die Erklärung hierfür ist leider simpel.
Du wirst als unbeteiligt/unerfahren betrachtet und Sex & Beziehungen sind Themen, bei denen sich die meisten Menschen lieber mit anderen austauschen, die ebenfalls (möglichst gleiche) Erfahrung haben.

Sobald du dich beteiligst, wird den anderen klar, dass du ja in dem Bereich wenig mitreden kannst (weil wenig bis keine Erfahrung). Dann ist man schnell mal peinlich berührt ("der Arme würde ja auch gern, kann aber nicht...") und dann wechselt man lieber das Thema.

Damit jemand auch mit dir über diese Themen reden kann, muss zuerst eine Hemmschwelle überwunden werden.
Als Bsp: Obwohl ich ziemlich unbefangen über Sexualität reden kann, kostet es mich immer etwas Überwindung mit meinem Sohn darüber zu reden.

Als Ratschlag kann ich dir nur mitgeben, lieber ein Einzelgespräch zu suchen.
In der Gruppe ist die Hemmschwelle für den einzelnen größer, man schielt hilfesuchend zu den anderen, in der Hoffnung dass sie die richtigen Worte finden. Und dann wird oft nonverbal vereinbart lieber das Thema zu wechseln.

Im 4-Augen Gespräch erkennst du auch schneller wie sich dein Gegenüber fühlt und kannst besser entgegensteuern.
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