halloweeny (s.21)
Der gesellschaftliche Wandel, der vor allem ein tiefgreifende Wertewandel ist, ist auch an den Frauen nicht vorbeigegangen. Männer und Frauen teilen sich die Aufgaben in der Regel nicht mehr nach klassischem Muster, d.h. er geht arbeiten, sie kümmert sich um den Haushalt. Heutzutage wissen auch Männer, wie Staubsauger, Waschmaschine und Herd funktionieren und Frauen sind beruflich erfolgreich und finanziell unabhängig. Daraus haben sich auch für Frauen Freiheiten ergeben. Auch für Frauen ist die Zeit vorbei, dass sie als Single ab 30 als schwer „vermittelbar“ galten. Und die finanzielle Unabhängigkeit sorgt dafür, dass Frauen sich eben nicht aus finanziellen Sorgen auf ein wohlhabendes Arschloch einlassen müssen, sondern wählerisch sein können.
Wenn da mal mit gleichem Maß gemessen würde...
Nach wie vor werden Frauen, die sich gegen Kinder oder für ein Singledasein entscheiden doch wesentlich eher scheel angeguckt als Männer.
Die alten Bilder vom Weibchen mit Nestbauinstinkt, dessen Leben ohne Mann und Kinder leer und verpfuscht ist, ist in den (auch jungen) Köpfen noch sehr präsent.
Während ein alleinstehender, beruflich erfolgreicher Mann von vielen bewundert wird, löst eine Frau in derselben Situation oft regelrecht Mitleid aus.
("Ja,
aber dafür hat sie auch keinen Mann/keine Kinder.")
robietoby (S.26)
Es scheint mir hoffnungslos naiv, zu glauben, dass man mit einem Partner alt werden könnte. Sowas kann man nicht planen. In den allermeisten Fällen, wo das versucht wird, stirbt einer viel früher, und der "Zurückgebliebene" ist dann sehr alleine.
Darum ist es viel besser (und fürs Leben ungleich bereichernder) sich grössere Freundesnetzwerke aufzubauen (am besten F+).
Es geht doch nicht um "lebenslänglich aneinandergeschweißt" und Planung bis ans Lebensende.
Es geht auch nicht darum, eine Partnerschaft als Ersatz für andere soziale Kontakte zu haben.
Es geht erst einmal um die grundsätzliche Bereitschaft, sich auf eine Partnerschaft einzulassen, was halt bedeutet, auch etwas zu geben und nicht sofort angewidert zurückzuweichen, wenn' man vom Anderen mal etwas mehr als die glänzende Oberfläche sieht.
Es geht darum, nicht immer nur denen einen Platz im eigenen Leben zuzugestehen, die sich gerade als optimale Hilfskräfte zur Befriedigung eigener Interessen anbieten.
Natürlich kann man sein Leben auch wie einen realen Facebook- oder Instagram-Account voller Fuckbuddies gestalten, die man "parkt" oder austauscht, wenn sie nicht unterhaltsam genug sind.
Man muss dann nur im Gegenzug auch immer damit rechnen, dass man unversehens selbst ausgemustert wird, denn auf dieser Unterhaltungsdienstleistungs-Ebene sind Kontakte sehr austauschbar. Wenn alle Beteiligten das so mögen, bitte. Meins wär's nicht.
GreenEyes love:
Was ist denn reif an der "Fähigkeit zu Kompromissen"? Der Mangel an Kreativität und Toleranz für Win-Win?
Ernst gemeinte Frage?
Ein Kompromiss
ist win/win. (Ansonsten ist es ja ein fauler Kompromiss.)
Zwei (oder mehr) Seiten bekommen etwas, womit sie zufrieden sind, anstatt dass nur einer sich durchsetzt und der Andere verliert. So eine Lösung zu finden, erfordert Kreativität.
Die erforderliche Reife besteht dabei in der Fähigkeit zum Perspektivwechsel und der Bereitschaft sich mit etwas weniger als dem (vermeintlichen) Optimum zufriedenzugeben, um so auch ein für den Kompromisspartner befriedigendes Ergebnis zu erreichen.