Zur Aufklärung von Beziehungsmodellen bei Kindern & Teens

irgendwie hab ich meine Kinder schon vor meiner JoyZeit aufgeklärt
somit fällt dieses für mich raus, bin aber sehr an weiteren Informationen interessiert und vielleicht gibt es dazu noch weiteres, anderes, was ich meinen Beiden weiter geben mag, wenn sie es nicht schon selbst entdeckten

....meine "Aufklärung" bestand aus einem "Männergespräch" zwischen meinem Vater und mir, Dauer ca. 5 Minuten... Kinder und Jugendliche bekommen heute derart viel über Medien, Werbung, Schule, Umgang mit, dass ein Aufklärungsgespräch im alten Stil überhaupt nicht mehr notwendig ist und man sich der Gefahr aussetzt, vom Sprößling gefragt zu werden, was man denn gerne wissen möchte.
Meine Kinder sind mit spezifischen Fragen zu mir oder meiner Frau gekommen und diese wurden dann nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Ich finde es wichtig, dass man in diesem Moment absolut ehrlich ist, dass der Fragende das Gefühl hat, ernstgenommen zu werden. Ich halte aber nichts davon, Dinge aufs Tablett zu bringen, nach denen nicht gefragt wurde.... Und mit den heutigen Beziehungsmodellen sollte man sich zusammen auseinander setzten, wenn der Fall eingetreten ist...

BDSM ist ja noch mal ein neuer Aspekt, danke @****te Seele.

Wie reagieren wenn die Kinder eben aus Versehen etwas mitbekommen und dann fragen?

Wenn mein Sohn fragt, bekommt er eine ehrliche Antwort.

Ansonsten bin ich mit ihm die Benutzung von Kondomen durch. Der Rest soll und darf sich gern selbst entwickeln.

Für meine Tochter, heute Mitte 20, hätte und würde ich mich nie verstellen oder etwas von mir ausklammern. Wenn sie fragt bekommt sie eine ehrliche Antwort.
Diese Nähe, dieses wir zwei, Vater und Tochter gehen durch Dick und Dünn hat uns sehr verbunden.
Und ich fand es schön wie sie damit umgegangen ist, trotz kritischer Fragen, als es zwei Frauen in meinem Leben fest gab.
Danach kam der starke Wunsch in mir auf Tochter zu adoptieren (formal bis dahin Stieftochter).
Heute ist das Adoptionsverfahren fast abgeschlossen.
Tochter ist wichtig, dass es ihrer Mama bei mir gut geht.

Ich bin stolz und glücklich solch eine tolle Tochter zu haben.

In dem Alter, in dem Kinder aufgeklärt werden sollten, also spätestens zu Beginn der Pubertät, ist es totaler Quatsch mit den Kindern über Polyamorie, Monogamie und Swinger zu reden. Das kann ein Kind in dem Alter noch nicht nachvollziehen. Diese Dinge lernen sie mit der Zeit von ganz alleine.

Was viel wichtiger bei der Aufklärung ist und das vergessen viele Eltern leider, ist die Aufklärung darüber, dass es auch Schwule, Lesben, Bi und Transgender gibt und diese genau so "normal" sind, wie die Heteros.
Aber wenn die Eltern natürlich selbst homophob sind ...

Komme aus einem maximal konservativen Elternhaus. Meine Eltern haben schon Probleme mit der Tatsache, dass der Bruder meines Mannes schwul ist. Die Tatsache, dass ich ein halbes Jahr eine parallele Beziehung zu meiner Ehe geführt habe war für sie Unbegreifbar - darum werde ich mich diesbezüglich anders verhalten bei meinen Kindern.

Meine großen Jungs sind aktuell sechs. Sie sind aufgeklärt, also ich meine jetzt medizinisch. Die Tatsache, dass ein Mann seinen Penis in die Scheide einer Frau steckt zum Babymachen ist für sie iiiiiiiiihih.
Also völlig altesentsprechend. Einer weiß was wichsen ist, hat Spaß dran, verbindet das aber nicht mit Mädchen. Der andere kennt da keinen Grund für.
Sie haben völlig allein, ohne Hinweise unsererseits verstanden, dass ihr Onkel und sein Freund ein paar sind, nicht verheiratet, keine Kinder kriegen können.
Sie haben eine gemeinsame weibliche beste Freundin, die offenbar mit ihrer Mutter schon diskutiert hat, dass es doof ist, weil sie eben beide Jungs so gern hat. Was sagt mein großer dazu? Ist doch o. k. Ein Mädchen kann zwei Jungs Lieben. Wir dürfen uns nur nicht streiten.
Niemals habe ich bewusst über Polyamorie Ansätze gesprochen. Aber offenbar ist eine Grundeinstellung unsererseits bereits in die Erziehung eingeflossen.

...ich würde in die Aussage eines sechsjährigen nicht zuviel hineininterpretieren. Wenn er dann 10 Jahre älter ist, er die erste Liebe und den ersten Liebeskummer hinter sich gebracht hat und dann immer noch dieser Ansicht ist, dann kannst Du Dir Hoffnungen machen....

Und wenn er streng Mono ist wärs auch ok ... aber zu wissen, dass es sowas überhaupt gibt ist ja schon mal was ...

...sicher ist das schon mal was. Nur wird Dein Sohn in seinem Alter mit dieser Information nicht viel anfangen können. Er wird die Bedeutung eventuell erst als Teenager wirklich begreifen und sich diese Option dann vielleicht zu Eigen machen, oder einen völlig anderen Weg einschlagen. Seinen Weg....

Genau ... seinen Weg ... ich hoffe er (und die anderen beiden) finden einen Weg glücklich zu werden. Sich zu finden ... dass die Welt ihm offen steht.

Ich hatte die Option nicht ... ich hatte nur einen Weg ... und musste selber raus finden ... das will ich versuchen zu vermeiden.

Hast du Kinder? Weißt du wieviele 3 jährige am eigenen Penis rumspielen? Merken, dass es lustig kribbelt?
Also wenn ich meinem Bekanntenkreis (alle mit Kids im Kindergarten- und Grundschulalter) glaube dann so etwa 50% ... das hat mit Sex nichts zu tun. Die untersuchen nur ihren Körper!

Übrigens wissen meine Kinder nichts davon, dass ich einen weitern Mann liebe (mit dem keine bezieheung oder gar eine sexuelle Beziehung existiert) ..- aber sie wissen, dass man mehr als einen Menschen lieben kann ... das können Vorschulkinder durchaus wahrnehmen. Verinnerlichen. Sich daran erinnern, wenn sie 22 sind und versuchen zu verstehen was Eifersucht ist etc ....

Also ich nenn es wichsen (nicht vor den Kids) und setze es keineswegs mit Sex in Zusammenhang- das hab glaub ich betont!
Können wir das abschließen?



Sex hat für mich nichts mit Eifersucht??homosexuell oder Polyamorie etc. Zu tun. Es geht um das intuitive akzeptieren von freier Entfaltungsmöglichkeiten von Beziehungsmodellen. Wiederum nicht sexbezogen. Das als Kind zu erleben - wow.
Das lernen die wenigsten Menschen, schon gar nicht als Kind... darum geht es doch gerade - wie klärt man Beziehungsdinge mit Kindern und Jugendlichen... es geht nicht um Aufklärung oder Sex.