Im Club: Sex ja, Flirten nein?

Ich verstehe nicht so ganz inwiefern voriges Flirten den Sex besser machen soll. Könnte vllt daran liegen, dass ich das noch nie gemacht habe im Club (Gründe siehe Beiträge von Kunieee ). Aber generell entwickelt sich das doch BEIM Sex mit dem gegenseitig heiß machen und so. Und das Unterhalten nach dem Sex, finde ich ebenfalls viel entspannter als erst das aufbauen der Stimmung und heiß machen, um dann evtl. den Punkt zu verpassen, an dem es Frau schon wieder zu fad wird.

Wie schon erwähnt, glaube ich zunehmend auch immer mehr, dass junge Männer immer mehr verunsichert sind, was denn nun in Ordnung ist oder was schon als sexuelle Belästigung angesehen wird. Deshalb wird von Frauen dann wohl auch der dominante Typ, der sich dann als "Bad Boy" oder "Arschloch-Typ" herausstellt, bevorzugt, aber dann irgendwann doch wieder abgeschossen...eben weil Arschloch.

In einem anderen Thema (Alltagsflirts) ist für mich auch weiterhin unbegreiflich, wieso man im Alltag nonverbal oder verbal mit jeder x-beliebigen Person, die einem gefällt, flirten soll ohne dann evtl. mehr draus werden zu lassen (und sei es nur ein Käffchen oder eine lockere Bekanntschaft). Stattdessen scheint das Ziel einfach nur zu sein für ein paar Augenblicke den Tag der Beteiligten aufzuhellen. Und für mich als angehenden Zyniker klingt das schon sehr scheinheilig.

Ziel, falls ich mal einen Sohn haben sollte: dem eine gesunde Prise und Leichtigkeit beim Flirten beibringen ohne verbrannte Erde zu hinterlassen...irgendwie.

Vielleicht ist Flirten wie Vorspiel mit Worten.

Der eine kann sich heiss rammeln, rein körperlich, und es reicht.
Und anderen wird echt nichts feucht, soll gleich voll losgelegt werden.

Menschen sind verschieden.

Was Arschloch-Sein mit Dominanz zu tun haben soll, begreife ich auch nicht. Dominanz ist nichts lautes.

Und ja.
Es gibt Menschen, die empfinden etwas beim Flirten. Vielleicht, weil das Gehirn ein Sexualorgan ist.
Nicht jeder ist voll vergriesgramt, wenns nicht zur Horizontalen führt. Geht ja gar nicht ständig. Erst recht nicht im Alltag.
Da genießt vielleicht der eine oder andere eine angenehme Reaktion und kann sich freuen.
Und der nächste findet es voll blöd, weil er dann nicht weiss, wohin mit seinem Druck. Ist frustriert, angefressen. Findet das voll blöd, die doofen Flirter, deswegen.
Auch da: Menschen sind verschieden.
Der eine kommt langsam in Fahrt. Kann stückweise ansammeln.
Der nächste wird zum Ekelpaket, wenn er nicht in 5minuten kommen kann

Mag sein. Und wie macht das dann das eigentliche Vorspiel besser?


Naja, das ist dieses Bild, dass Männer nur Rein-raus bevorzugen. Aber es sind ja nicht alle so.


Das lernen die Frauen, die Arschloch-sein mit Dominanz verwechselt haben dann auch danach.


Bin ich nicht. Würde ich flirten, wäre meine Absicht nicht jedes Mal Frau so schnell wie möglich ins Bett zu kriegen. Vielmehr einen potentiellen neuen Kontakt knüpfen (welcher Art auch immer) oder ein interessantes Gespräch führen und das dann später mal fortführen.
Diese Unverbindlichkeit beim Alltags-Flirt kommt mir halt wie hier im joy vor: ich mache mein Gegenüber ein bisschen heiß, aber bloß nicht zu sehr, denn entweder es kommt bald schon was besseres oder ich finde doch einen Makel und dann schnell weg.

Bild: 5 Gänge Menü
Salat
Vorsuppe
dann erst Hauptgericht

Ganz interessanter Vergleich, denn da würde ich die Suppe und den Salat auch lieber weglassen und gleich zum eigentlichen, besten Teil übergehen.






Ich kriege den Eindruck, dass du "nicht flirten wollen" mit "sich nicht um die andere Person (oder deren Bedüfrnisse) scheren" gleichsetzt. Dem ist nicht so, das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
Ich genieße einen Flirt nicht, aus zuvor schon beschriebenen Gründen. Aber beim Sex will ich halt auch vor Allem Körperkontakt, Küsse, Streicheln, Stimmungsaufbau, sehen dass sie es genießt, etc. Ein bloßes Rein-Raus wäre mir da zu wenig.
Um das genießen zu können brauche ich aber vorher keinen Flirt. Und nur weil jemand flirten kann, heißt das noch lange nicht, dass er sich zwangsläufig im Nachhinein um seine Partnerin kümmert. Wie gesagt, zwei paar Schuhe.

Also ich hatte mittlerweile doch einige Mal Sex mit wechselnden Partnern. Ich bin die Jahre über auch immer spezieller geworden.
Einerseits fallen immer mehr Tabus, vieles wird moralisch anders bewertet, andererseits erregt mich vieles nicht mehr.
Die Gleichung "hübsche, nackte Frau = ich bin geil" geht seit ein paar Jahren bei mir nicht mehr auf.

Flirten hilft mir ein Begehren aufzubauen. Wenn ich mit Leidenschaft dabei bin, ist es sehr häufig die Dame gegenüber ebenfalls. Das verbessert den Sex ungemein.
Manchmal ist der Sex ohne Flirten richtig schlecht. Umgekehrt hatte ich dies noch nie. Vielleicht war dann die Erwartungshaltung auch nicht so hoch... Keine Ahnung...

Ich habe gerade diese Disskussion entdeckt. Danke dafür. Ich dachte, ich wäre alleine mit der traurigen Erkenntnis, dass kaum jemand im Club flirtet. 😔 Es ist so schade und mir nimmt es die Lust. Ich weiß dann doch gar nicht ob der Mann mich begehrt und will.😓 Ist den Herren die Quantität wichtiger als die Qualität? Manchmal habe ich so eine Art Zielorientiertes Verhalten- hauptsache Abspritzen- beobachtet. Statt einfach mal Spaß haben. Ich habe mir vorgenommen es selbst zu ändern. 💪 Beim nächsten Besuch werde ich einen Mann, der mir gefällt, anflirten. Bin gespannt wie der reagiert🙈 ist für mich auch eine Überwindung aber selbst ist die Frau, nicht wahr? 😉
LG

Ich wünsche viel Glück dabei.

Kann mir für mich nur nicht vorstellen, wie ich mich begehrt fühlen soll, wenn ich da einen Mann motivieren muss.
Aber ich kann halt eh nicht mit Passiven, da ist für mich weder Mann noch Kraft noch "ich will" zu spüren und ich hätte dann das Gefühl, macht es nur, weil ich ihn angeschoben habe. Genau das Gegenteil von "begehrt fühlen"

Ich meine, es liegt hauptsächlich daran, dass viele Männer zu schüchtern sind.
Einen „Korb“ zu bekommen, ist für viele Männer sehr unangenehm.
Und das wird in einem Club noch etwas schwieriger, weil es viele Arten von Paaren und Frauen gibt.
Ich beobachte seit einiger Zeit, dass es viele Grüppchen gibt, wo es sehr schwer ist, einzusteigen. Denn viele Paare sind gar nicht auf Sex aus, sondern machen Party oder vergnügen sich nur gemeinsam.
Mein Tip an die Männer ist recht einfach. Macht euch keinen Stress, „Absagen“ sind normal, denn wir haben alle einen eigenen Geschmack und Vorlieben.
Also locker bleiben und die Damen und Paare ansprechen. Man merkt dann recht schnell, ob diese aktiv sind und Interesse haben könnten.
Vermeiden sollen die unerfahrenen aber die Gruppen, hier ist es zäh und kann schnell frustig werden.
Und btw. auf der „Matte“ ist es für viele Männer einfacher, weil sie da einer von mehreren sind. Und wenn die Frau schon genügend Hormone im Kreislauf hat, dann ist die Chance, mitmachen zu können, etwas größer.

Wie ist es denn bei dir? Da du ja praktisch exakt das gleiche Verhalten an den Tag legst wie die Männer (den Flirt nicht anfängst) müsste dieser "Vorwurf" für dich ja genauso gelten oder nicht?


Auch hier wieder...wieso hast du denn keinen Spaß so wie es ist? Die Situation ist ja dann in etwa identisch mit der der Männer im Club.





Eben das sind die Gründe, warum Mann auch mal passiv sein will. Sich begehrt fühlen wollen ist eben kein Wunsch, der nur bei Frauen existiert.
Es scheint mir fast so, als würde sich hier viel beschwert, wenn ein Mann nur "Rein Raus und abspritzen" will, weitergehende Bedürfnisse beim Mann aber ebenfalls überhaupt nicht gerne gesehen werden sondern im Gegenteil schön alle Rollenklischees erfüllt werden sollen.

Interessante Sache. Was tut man in der freien Wildbahn um abzuchecken ob mein Gegenüber Interesse an mir hat? Augenkontakt herstellen, Blicke austauschen, subtile Flirtsignale aussenden. Weil vielleicht das Gegenüber genauso schüchtern ist. Und sogar Paare können viel zu schüchtern sein, um aktiv auf Männer und Frauen zuzugehen. Das darf aber doch nicht der Grund dafür sein, nicht mehr zu flirten.

G.(w)

Hier schreibt unsere "sie" , flirten ist für mich wichtig, genauso wie küssen der Einstieg für mehr. Ich liebe Wortspiele, ein Mann der mich da gut zu nehmen weiß bzw. mich herausfordert, der ist für mich sehr viel erotischer/interessanter, als einer der eher "mundfaul" und reserviert ist. Ich liebe diese erotischen, humorvollen, kribbeligen verbalen Spielchen, erste Berührungen abseits der Matte. Und genauso gestehe ich das natürlich auch meinem Mann und seiner Spielpartnerin zu. Leider können das nicht allzu viele Männer, was ich natürlich sehr schade finde.
Mir kommt es so vor, als ob es den Männern oftmals zu anstrengend ist, in dieser Form um eine Frau zu werben, oder sie zu schüchtern sind, oder sie Angst vor der Eifersucht ihrer eigenen Frau haben bzw. diese nicht verletzen wollen.
Lieben Gruß von Frau