Tierliebe ... ist ein Wort, dem ich reichlich skeptisch gegenüber stehe.
Ist jemand, der zuhause Heimtiere hält, dies häufig noch nicht mal artgerecht, tierlieb?
Wenn man seinen Hund, seine Katze wie ein Familienmitglied liebt, aber trotzdem Massentierhaltung in Kauf nimmt, um Billigfleisch auf den Grill zu hauen, man also einen Unterschied zwischen "guten" und "den anderen" Tieren macht, ist man dann noch "tierlieb"... ich bin da ehrlich nicht sicher.
Ich glaube, "tierlieb" ist da nicht richtig gewählt.
Aber das ist wohl der Widerspruch der Tierhaltung an sich - warum haben sich manche Tiere als "Heimtiere" etabliert, andere gelten als Schädlinge oder schlicht als nutzbare Ressource.
Ich finde also das Wort "tierlieb" irgendwie kurios ... man ist ja auch nicht "menschlieb" ... da ist es aber doch ebenso, dass man manche Menschen mag, andere absolut gar nicht und manche sind einem einfach egal.
Trotzdem benimmt man sich allen gegenüber normal und man toleriert keine Verbrechen gegen Menschen und verurteilt Gewalt und Misshandlungen generell.
Einen höheren Maßstab als an solche "Menschliebe" habe ich an "Tierliebe" auch nicht. ...
Mir ist also eher Respekt ALLEN Lebewesen gegenüber wichtig.
Das man dabei einzelne Arten hat, die einem näher sind, halte ich für ebenso normal wie das dies im besonderen Maße auf die einem nahestehenden Individuen dieser Spezies gilt...
Insofern:
Ich mag Tiere, aber ich vermenschliche sie nicht.
Meine Tiere waren mir immer und sind mir noch lieb, aber es sind Tiere.
Und ich habe soviel Respekt vor ihnen, dass ich nicht MEINEN Maßstab zu denken und zu fühlen, versuche auf sie zu übertragen.
Und ja, eine solche Denkweise wünsche ich mir auch von anderen, mit jemandem, der gar nichts mit Tieren anfangen kann oder der grundsätzlich Tiere ablehnt, werde ich wohl eher nicht warm werden.
Allerdings auch nicht mit jemandem, der seine Tiere verhätschelt und als Partner- oder Kinderersatz braucht.