@*******_bw
Über die Qualität der Beziehungen von @*******icht können sich wohl nur die Beteiligten eine Meinung bilden. Da er mehrere innige langjährige Beziehungen führt, in denen jeder jederzeit auch gehen könnte, dennoch aber bleibt, wage ich die steile These, dass diese Menschen happy sind.
Wer abhängig ist, ist nicht frei. Was soll daran positiv sein, dass das eigene Schicksal in der Hand eines anderen liegt? Das hat mit Liebe nichts zu tun. Ich kann sehr intensiv lieben, ohne abhängig zu sein, sogar tiefer, fairer und aufrichtiger als in Abhängigkeit. Ich arbeite auch besser in Freiheit als in Abhängigkeit. Es braucht keine Abhhängikeit, um zu lieben.
Ist das am Ende eines Tages nicht völlig egal, ob jemand ein Versprechen bricht oder gar nicht erst eins gegeben hat? "Fott is fott". Ach ne ... bei letzterem muss ich mich nicht darüber aufregen, dass derjenige auch noch das Versprechen gebrochen hat. Ich kann mich mit dem Thema befassen, um das es wirklich geht. Wenn Menschen, die sich mal geliebt haben, auseinander gehen, dann hab ich echt andere Gedanken, die ich mir mache, als dass mir jemand was versprochen hat. Wie kann man sowas auch versprechen? Das ist doch illusorisch.
Außerdem lebt man nicht ständig in Angst. Gerade weil diese Beziehungen nicht oberflächlich sind, ist man miteinander im Kontakt, hat eine Gefühl füreinander, ist miteinander in Resonanz. Man spürt jede Veränderung von Nähe und Distanz und man vertraut einfach darin, dass die Dinge, so wie sie sind, okay sind.
Vertrauen ist ein Vorschuss, kein Tausch. Es ist meine Entscheidung zu Vertrauen oder nicht. Meistens fahre ich gut damit und wenn mal nicht, was habe ich dann gelernt? Dass dieser Mensch und ich offensichtlich nicht auf einem gemeinsamen Weg sind. Ich verpass doch nichts. Was lass ich denn da gehen, ausser meine Illusion der Mensch könnte sein, was ich mir gewünscht habe. Stattdessen ist er einfach "nur" wer er ist. Ja passiert.
Ich kann mich doch mit jemandem zum Essen verabreden und meine Verabredung auch einhalten, ohne, dass ich etwas versprechen muss? Und weißt Du, was darin das positive Beziehungserleben ist? Ich mache das, weil ich will und der andere auch. Nicht, weil man mal wieder müsste oder sich schuldig fühlt oder es macht, weil man das irgendwann mal versprochen hat. Ne - wir sitzen uns im Restaurant gegenüber, weil wir diesen Abend miteinander verbringen möchten. Und wenn jemand kurzfristig nicht möchte, dann darf der sogar Bescheid sagen und absagen. Weil zu unserem positiven Beziehungserleben auch gehört, einen anderen nicht dafür zu verurteilen, dass er vielleicht ganz unverhofft einfach etwas anderes braucht. Es ist einfach okay. Das hat nichts mit Unzuverlässigkeit zu tun.
Was versäume ich denn? Was schliesse ich denn aus? Selbstverständlich kann man unglaublich viele Wünsche unter einen Hut bekommen. Das nennt man Win-Win. Das geht total gut. Ich lebe das so.
Weil Du daran glaubst, Du könntest über ein Versprechen und ein Untermauern des Versprechens mit Abhängigkeiten, das Leben einfrieren. Und ich glaube das nicht. Ich glaube das ist eine Illusion und wie oft diese Seifenblase platzt kannst Du im Forum ausreichend nachlesen, im Umfeld ausgiebig beobachten.
Leben ist immer dynamisch. Menschen entwickeln sich, auch auseinander. Menschen können durch ein traumatisches Erlebnis oder eine Erkrankung eine Veränderung der Persönlichkeit erfahren. Menschen können sterben. Menschen können auch ganz banal neue Wünsche entwickeln. Wer bin denn ich dann zu sagen - Du hast mir mal was versprochen und jetzt darfst Du keine neuen Wünsche mehr entwickeln bis Du stirbst.
Ich habe doch keinen Anspruch auf das Leben eines anderen? Ich habe ein eigenes Leben geschenkt bekommen, darüber kann ich verfügen, nicht über das eines anderen.
Liebe bedeutet ich bleibe, weil ich will, nicht, weil ich muss. Jemand der nicht bei mir bleiben muss, der ist bei mir, weil er will. DAS ist ein tolles Gefühl. Aufrichtig. Wahrhaft.
Kinder sind zwangsläufig viele Jahre abhängig. Sie sind abhängig von Erwachsenen, die gut mit ihnen umgehen. Und? Funktioniert das automatisch im konventionellen Setting? Nein. Es gibt sehr viele, sehr unglückliche Kinder in nach außen konventionellen Familien, in denen die Erwachsenen leider nicht erwachsen, sondern einfach nur alt sind und auch alles andere als liebevoll und verantwortungsvoll mit diesen Kindern umgehen. Verkrachte Existenzen, die im außen einen auf heile Welt und moralisch machen, während die Kinder wirklich massiv leiden.
Davon ab, nur weil ein Kind abhängig ist, ist ein gesunder Erwachsener das noch lange nicht. Entsprechend verhalte ich mich zu einem Kind anders als zu einem Erwachsenen.
Es gibt diesen Automatismus aus konventioneller Lebensweise und heile Welt nicht. Das ist eine Illusion.
Wer nicht bleiben möchte, findet IMMER einen Ausweg. Versprechen hin oder her, Abhängigkeit hin oder her. Was glaubst Du, was Suchterkrankungen sind, wenn nicht eine Realitätsflucht? Oder andere psychosomatische Erkrankungen.
Das sind schlicht und ergreifend tiefenpsychologische Mechanismen, die greifen oder eben nicht. Aber interessant, ein Bewusstsein dafür oberflächlich zu finden. Nice try, aber ich weiß, dass ich alles andere als oberflächlich bin und lebe.
Was soll denn unser Problem sein? Das ist ein Disussionsforum und wir diskutieren kontrovers. Dreißig Seiten eine Meinung ohne unterschiedliche Meinungen, Aspekte und Perspektiven wäre wohl ein bisschen öde.
Nein hast Du nicht. Du wiederholst das konsequent.
Ich kann damit überhaupt nichts anfangen. Das macht für mich überhaupt keinen Sinn. Ich kann mich sehr wohl jemandem sogar innigst verbunden fühlen, ohne dass ich mich ansatzweise verpflichtet fühle.
Verbindlich bin ich in meinem Wesen, in meinen Werten, in einem recht beständigen Charakter. Das gehört doch alles zu mir, zu dem, was ich in den Raum stelle.
Wem nutzt es denn, wenn ich die tollsten Versprechen mache, was ich für jemanden sein oder tun möchte, dafür alle zwei Stunden eine andere Laune an den Tag lege und es die halbe Zeit nicht tue oder bin?
Worauf basieren denn die ganzen Beziehungskrisen, die Menschen miteinander haben? Probleme mit denen sich die Leute selbst und gegenseitig das Leben schwer machen? Die nähren sich alle von geplatzten Träumen, gebrochenen Versprechen, Erwachen in Realitäten, die man so nicht hat kommen sehen.
Und dann? Statt akzeptieren zu können, dass eine Situation nun einmal ist, wie sie ist und ein Mensch nun einmal ist, wie er ist oder gerade braucht, was er braucht, was meines Erachtens die sinnvollste Sache wäre. Nein da werden Ansprüche gestellt, Schuldzuweisungen gemacht und sich tierisch mit Fiktion abgelenkt statt Fakten zu akzeptieren.
Wenn jemand, den ich liebe, mich nicht liebt. Was soll ich denn da machen? Mich auf den Kopf stellen, dass er bleibt, obwohl ich weiß, er liebt mich nicht, hält nur ein Versprechen ein? Bin ich dann glücklich? echt? Ich glaube nicht.
Wenn mich jemand nicht liebt, dann muss ich das respektieren. Ich kann darüber traurig sein, so traurig es sich auch immer anfühlt, aber ich habe kein Recht diesen Menschen in seinem Gefühl nicht zu respektieren.
Bin ich weniger traurig, wenn ich ihn beschimpfe, dass er sein "Versprechen" gebrochen hat? Das ist doch Blödsinn. Ich möchte jemanden, den ich liebe, nicht rückwirkend schlecht machen, nur, weil er meine Wünsche nicht erfüllt. Ich möchte ihn in guter Erinnerung behalten.
Ich habe mal bei einer Lesung eine sehr schöne Geschichte gehört. Ein Mann von ca. 60 Jahren hat sie erzählt. Sein Vater war Soldat im zweiten Weltkrieg. Er war in Belgien stationiert. Nachdem der Krieg zu Ende war, kehrte er zurück zu seiner Eherfrau und seinem Sohn. Der Mann, mittlerweile eben 60 Jahre alt, beschreibt seinen Vater als abwesend, schweigsam, desinteressiert und zurückgezogen. Finanziell mangelte es der Familie an nichts. Der Junge hat sehr darunter gelitten, dass er nie ein richtiges Verhältnis zu seinem Vater hat aufbauen können. Er hat sich mit diesem Mann immer sehr unwohl gefühlt, obwohl er nie gemein oder gewalttätig war. Der Vater war korrekt, aber eben für ihn nicht nahbar. Als er verstarb und man hat seine persönlichen Sachen aufgelöst, fand der Sohn einen kleine Blechdose mit einem Foto darin. Darauf war eine zweite Familie zu sehen. Er hatte sich während seines Kriegsdienstes in Belgien verliebt und er hatte diese Liebe gelebt. Nicht ungewöhnlich angesichts eines möglichen / wahrscheinlichen Todes. Es entstand ein Kind. Er hat diese Frau und dieses Kind verlassen, weil er in Deutschland ein Versprechen gegeben hatte, was er auch eingelöst hat. Er hat die Liebe seines Lebens verlassen, um zu seinem Versprechen zu stehen. Niemand wurde glücklich. Er nicht, die Frauen nicht, die Kinder nicht. Niemand. Der Mann sagte, ich musste 60 Jahre werden, um meinem Vater zu verstehen und als ich den jungen Mann auf dem Foto gesehen habe, hat er mir unendlich leid getan. Er hat sein Leben gegeben, erst für den Krieg und dann für ein Versprechen. Er selbst hatte nie die Chance in Frieden und in Liebe glücklich zu werden.
So wie @*******icht und auch ich durch's Leben gehen, wäre das nicht passiert. Es hätte besprochen werden können. Man hätte eine Lösung gefunden. Man hätte sich auseinandergesetzt, wer was braucht und geschaut, dass alle gut zurecht kommen.
Ich bin ja nicht derjenige hier, der meint, es könne etwas nicht geben, was man sich nicht vorstellen kann. Umgekehrt ist es doch Sonne_Licht, die sich offenbar keine positive Form von Verpflichtung vorstellen kann:
Über die Qualität der Beziehungen von @*******icht können sich wohl nur die Beteiligten eine Meinung bilden. Da er mehrere innige langjährige Beziehungen führt, in denen jeder jederzeit auch gehen könnte, dennoch aber bleibt, wage ich die steile These, dass diese Menschen happy sind.
Und warum sollte die emotionale Abhängigkeit des Partners an einen selbst nicht als positiv empfunden werden können. Es gibt Menschen, die nennen das Liebe. Und ja, natürlich kann das auch angstbehaftet und negativ sein, muss es aber nicht.
Und ich kann mich ja schlecht hinstellen und behaupten, es MÜSSE als negativ angesehen werden, wenn ich's (und viele andere auch) anders erleben.
Und ich kann mich ja schlecht hinstellen und behaupten, es MÜSSE als negativ angesehen werden, wenn ich's (und viele andere auch) anders erleben.
Wer abhängig ist, ist nicht frei. Was soll daran positiv sein, dass das eigene Schicksal in der Hand eines anderen liegt? Das hat mit Liebe nichts zu tun. Ich kann sehr intensiv lieben, ohne abhängig zu sein, sogar tiefer, fairer und aufrichtiger als in Abhängigkeit. Ich arbeite auch besser in Freiheit als in Abhängigkeit. Es braucht keine Abhhängikeit, um zu lieben.
Das klingt grad nach "Zwangsehe" oder so. Versprechen abgegeben, also habe ich kein "Recht" mehr, mein Versprechen nicht zu brechen.
Umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus: Was ist so positiv daran, wenn ich in der ständigen Angst lebe, der Partner könne mich von heut auf morgen verlassen, weil ihm halt gerade danach ist und er sich darauf hinausreden kann, dass er ja kein Versprechen gemacht habe.
Umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus: Was ist so positiv daran, wenn ich in der ständigen Angst lebe, der Partner könne mich von heut auf morgen verlassen, weil ihm halt gerade danach ist und er sich darauf hinausreden kann, dass er ja kein Versprechen gemacht habe.
Ist das am Ende eines Tages nicht völlig egal, ob jemand ein Versprechen bricht oder gar nicht erst eins gegeben hat? "Fott is fott". Ach ne ... bei letzterem muss ich mich nicht darüber aufregen, dass derjenige auch noch das Versprechen gebrochen hat. Ich kann mich mit dem Thema befassen, um das es wirklich geht. Wenn Menschen, die sich mal geliebt haben, auseinander gehen, dann hab ich echt andere Gedanken, die ich mir mache, als dass mir jemand was versprochen hat. Wie kann man sowas auch versprechen? Das ist doch illusorisch.
Außerdem lebt man nicht ständig in Angst. Gerade weil diese Beziehungen nicht oberflächlich sind, ist man miteinander im Kontakt, hat eine Gefühl füreinander, ist miteinander in Resonanz. Man spürt jede Veränderung von Nähe und Distanz und man vertraut einfach darin, dass die Dinge, so wie sie sind, okay sind.
Vertrauen ist ein Vorschuss, kein Tausch. Es ist meine Entscheidung zu Vertrauen oder nicht. Meistens fahre ich gut damit und wenn mal nicht, was habe ich dann gelernt? Dass dieser Mensch und ich offensichtlich nicht auf einem gemeinsamen Weg sind. Ich verpass doch nichts. Was lass ich denn da gehen, ausser meine Illusion der Mensch könnte sein, was ich mir gewünscht habe. Stattdessen ist er einfach "nur" wer er ist. Ja passiert.
Wie absurd eine Welt, in der es keine Versprechen und Verpflichungen mehr gibt. Da verabrede ich mich mit jemandem zum Essen, aber der kann sich nicht darauf verlassen, dass ich auftauche, weil ich ja nichts versprochen habe, ihm nicht verpflichtet bin und stattdessen ganz spontan eben lieber in's Kino gehe.
Ich kann mich doch mit jemandem zum Essen verabreden und meine Verabredung auch einhalten, ohne, dass ich etwas versprechen muss? Und weißt Du, was darin das positive Beziehungserleben ist? Ich mache das, weil ich will und der andere auch. Nicht, weil man mal wieder müsste oder sich schuldig fühlt oder es macht, weil man das irgendwann mal versprochen hat. Ne - wir sitzen uns im Restaurant gegenüber, weil wir diesen Abend miteinander verbringen möchten. Und wenn jemand kurzfristig nicht möchte, dann darf der sogar Bescheid sagen und absagen. Weil zu unserem positiven Beziehungserleben auch gehört, einen anderen nicht dafür zu verurteilen, dass er vielleicht ganz unverhofft einfach etwas anderes braucht. Es ist einfach okay. Das hat nichts mit Unzuverlässigkeit zu tun.
So kann man leben, klar. Aber dann versäumt man eben andere Dinge.
Und "getriggert" werden Menschen, die diese einfache Tatsache nicht akzeptieren wollen, dass ich, wenn ich mich für eine Option entscheide, andere damit ausschließe, und ich eben nie alles haben kann, was ich gerade so will.
Und "getriggert" werden Menschen, die diese einfache Tatsache nicht akzeptieren wollen, dass ich, wenn ich mich für eine Option entscheide, andere damit ausschließe, und ich eben nie alles haben kann, was ich gerade so will.
Was versäume ich denn? Was schliesse ich denn aus? Selbstverständlich kann man unglaublich viele Wünsche unter einen Hut bekommen. Das nennt man Win-Win. Das geht total gut. Ich lebe das so.
Wenn ich mich nie festlege, kann ich vielleicht die Illusion aufrecht erhalten, ich würde mir alle Optionen offen halten, aber wenn ich Pech habe, bleibe ich dann eben mit der Unverbindlichkeit auch in einer Art Oberflächlichkeit hängen.
Ich versteh nur nicht, wieso das nicht zu verstehen ist.
Weil Du daran glaubst, Du könntest über ein Versprechen und ein Untermauern des Versprechens mit Abhängigkeiten, das Leben einfrieren. Und ich glaube das nicht. Ich glaube das ist eine Illusion und wie oft diese Seifenblase platzt kannst Du im Forum ausreichend nachlesen, im Umfeld ausgiebig beobachten.
Leben ist immer dynamisch. Menschen entwickeln sich, auch auseinander. Menschen können durch ein traumatisches Erlebnis oder eine Erkrankung eine Veränderung der Persönlichkeit erfahren. Menschen können sterben. Menschen können auch ganz banal neue Wünsche entwickeln. Wer bin denn ich dann zu sagen - Du hast mir mal was versprochen und jetzt darfst Du keine neuen Wünsche mehr entwickeln bis Du stirbst.
Ich habe doch keinen Anspruch auf das Leben eines anderen? Ich habe ein eigenes Leben geschenkt bekommen, darüber kann ich verfügen, nicht über das eines anderen.
Liebe bedeutet ich bleibe, weil ich will, nicht, weil ich muss. Jemand der nicht bei mir bleiben muss, der ist bei mir, weil er will. DAS ist ein tolles Gefühl. Aufrichtig. Wahrhaft.
Wenn ich mich beispielsweise für Kinder entscheide, nehme ich mir dadurch andere Optionen und ich kann eben Dinge nicht mehr so einfach tun, die Leute ohne Kinder tun können. So what? Und wenn ich mich auf einen Partner in einer Beziehung einlasse, dann nehme ich mir damit eben auch andere Optionen.
Klar kann ich dann "frei" und "ungebunden" zum Beispiel auch sonstwo in der Gegend rumvögeln (man hat ja nie ein Versprechen abgegeben), aber dass ich den anderen damit unter Umständen dann doch verletze, das muss ich dann eben in Kauf nehmen.
Klar kann ich dann "frei" und "ungebunden" zum Beispiel auch sonstwo in der Gegend rumvögeln (man hat ja nie ein Versprechen abgegeben), aber dass ich den anderen damit unter Umständen dann doch verletze, das muss ich dann eben in Kauf nehmen.
Kinder sind zwangsläufig viele Jahre abhängig. Sie sind abhängig von Erwachsenen, die gut mit ihnen umgehen. Und? Funktioniert das automatisch im konventionellen Setting? Nein. Es gibt sehr viele, sehr unglückliche Kinder in nach außen konventionellen Familien, in denen die Erwachsenen leider nicht erwachsen, sondern einfach nur alt sind und auch alles andere als liebevoll und verantwortungsvoll mit diesen Kindern umgehen. Verkrachte Existenzen, die im außen einen auf heile Welt und moralisch machen, während die Kinder wirklich massiv leiden.
Davon ab, nur weil ein Kind abhängig ist, ist ein gesunder Erwachsener das noch lange nicht. Entsprechend verhalte ich mich zu einem Kind anders als zu einem Erwachsenen.
Es gibt diesen Automatismus aus konventioneller Lebensweise und heile Welt nicht. Das ist eine Illusion.
Wer nicht bleiben möchte, findet IMMER einen Ausweg. Versprechen hin oder her, Abhängigkeit hin oder her. Was glaubst Du, was Suchterkrankungen sind, wenn nicht eine Realitätsflucht? Oder andere psychosomatische Erkrankungen.
Das sind schlicht und ergreifend tiefenpsychologische Mechanismen, die greifen oder eben nicht. Aber interessant, ein Bewusstsein dafür oberflächlich zu finden. Nice try, aber ich weiß, dass ich alles andere als oberflächlich bin und lebe.
Aber wie ich bereits sagte: Vielleicht reden wir hier völlig aneinander vorbei. Nur bin offenbar nicht ich es, der dann immer weiter macht.
Überlegt euch also bitte, worüber ihr überhaupt reden wollt und was genau euer Problem ist.
Überlegt euch also bitte, worüber ihr überhaupt reden wollt und was genau euer Problem ist.
Was soll denn unser Problem sein? Das ist ein Disussionsforum und wir diskutieren kontrovers. Dreißig Seiten eine Meinung ohne unterschiedliche Meinungen, Aspekte und Perspektiven wäre wohl ein bisschen öde.
Habe ich je was anderes geschrieben als dass es keine VÖLLIGE Unverbindlichkeit bei gleichzeitiger Bindung geben kann?
Ich frage mich echt, was du glaubst, dass ich mit Bindung meine und wogegen du anargumentierst.
Ich frage mich echt, was du glaubst, dass ich mit Bindung meine und wogegen du anargumentierst.
Nein hast Du nicht. Du wiederholst das konsequent.
Ich kann damit überhaupt nichts anfangen. Das macht für mich überhaupt keinen Sinn. Ich kann mich sehr wohl jemandem sogar innigst verbunden fühlen, ohne dass ich mich ansatzweise verpflichtet fühle.
Verbindlich bin ich in meinem Wesen, in meinen Werten, in einem recht beständigen Charakter. Das gehört doch alles zu mir, zu dem, was ich in den Raum stelle.
Wem nutzt es denn, wenn ich die tollsten Versprechen mache, was ich für jemanden sein oder tun möchte, dafür alle zwei Stunden eine andere Laune an den Tag lege und es die halbe Zeit nicht tue oder bin?
Worauf basieren denn die ganzen Beziehungskrisen, die Menschen miteinander haben? Probleme mit denen sich die Leute selbst und gegenseitig das Leben schwer machen? Die nähren sich alle von geplatzten Träumen, gebrochenen Versprechen, Erwachen in Realitäten, die man so nicht hat kommen sehen.
Und dann? Statt akzeptieren zu können, dass eine Situation nun einmal ist, wie sie ist und ein Mensch nun einmal ist, wie er ist oder gerade braucht, was er braucht, was meines Erachtens die sinnvollste Sache wäre. Nein da werden Ansprüche gestellt, Schuldzuweisungen gemacht und sich tierisch mit Fiktion abgelenkt statt Fakten zu akzeptieren.
Wenn jemand, den ich liebe, mich nicht liebt. Was soll ich denn da machen? Mich auf den Kopf stellen, dass er bleibt, obwohl ich weiß, er liebt mich nicht, hält nur ein Versprechen ein? Bin ich dann glücklich? echt? Ich glaube nicht.
Wenn mich jemand nicht liebt, dann muss ich das respektieren. Ich kann darüber traurig sein, so traurig es sich auch immer anfühlt, aber ich habe kein Recht diesen Menschen in seinem Gefühl nicht zu respektieren.
Bin ich weniger traurig, wenn ich ihn beschimpfe, dass er sein "Versprechen" gebrochen hat? Das ist doch Blödsinn. Ich möchte jemanden, den ich liebe, nicht rückwirkend schlecht machen, nur, weil er meine Wünsche nicht erfüllt. Ich möchte ihn in guter Erinnerung behalten.
Ich habe mal bei einer Lesung eine sehr schöne Geschichte gehört. Ein Mann von ca. 60 Jahren hat sie erzählt. Sein Vater war Soldat im zweiten Weltkrieg. Er war in Belgien stationiert. Nachdem der Krieg zu Ende war, kehrte er zurück zu seiner Eherfrau und seinem Sohn. Der Mann, mittlerweile eben 60 Jahre alt, beschreibt seinen Vater als abwesend, schweigsam, desinteressiert und zurückgezogen. Finanziell mangelte es der Familie an nichts. Der Junge hat sehr darunter gelitten, dass er nie ein richtiges Verhältnis zu seinem Vater hat aufbauen können. Er hat sich mit diesem Mann immer sehr unwohl gefühlt, obwohl er nie gemein oder gewalttätig war. Der Vater war korrekt, aber eben für ihn nicht nahbar. Als er verstarb und man hat seine persönlichen Sachen aufgelöst, fand der Sohn einen kleine Blechdose mit einem Foto darin. Darauf war eine zweite Familie zu sehen. Er hatte sich während seines Kriegsdienstes in Belgien verliebt und er hatte diese Liebe gelebt. Nicht ungewöhnlich angesichts eines möglichen / wahrscheinlichen Todes. Es entstand ein Kind. Er hat diese Frau und dieses Kind verlassen, weil er in Deutschland ein Versprechen gegeben hatte, was er auch eingelöst hat. Er hat die Liebe seines Lebens verlassen, um zu seinem Versprechen zu stehen. Niemand wurde glücklich. Er nicht, die Frauen nicht, die Kinder nicht. Niemand. Der Mann sagte, ich musste 60 Jahre werden, um meinem Vater zu verstehen und als ich den jungen Mann auf dem Foto gesehen habe, hat er mir unendlich leid getan. Er hat sein Leben gegeben, erst für den Krieg und dann für ein Versprechen. Er selbst hatte nie die Chance in Frieden und in Liebe glücklich zu werden.
So wie @*******icht und auch ich durch's Leben gehen, wäre das nicht passiert. Es hätte besprochen werden können. Man hätte eine Lösung gefunden. Man hätte sich auseinandergesetzt, wer was braucht und geschaut, dass alle gut zurecht kommen.