Grundsätzliche Fragen

Der hauptsächliche Unterschied liegt im fehlenden Machtgefälle in der Stinobeziehung.

LG,
Vinciens

Hallo Musi,

eine sehr tiefgründige Frage.

Meiner Meinung nach gibt es im Kern keinen Unterschied zwischen den unterschiedlichen Ausprägungen von Beziehungen. Es geht immer in erster Linie um die beteiligten Menschen, deren Bedürfnisse, Neigungen und Wünsche, sowie den gegenseitigen Respekt.

Nur über ein gemeinsames Verständnis füreinander kann überhaupt eine gute Beziehung aufgebaut werden.


LG
Rascal

Ich denke, in einer "Stino"-Beziehung besteht bei weitem nicht so viel Bedarf daran, Dinge zu regeln. Was darf er, was darf sie, was sind Tabus, welches Stopwort, wann spielen wir wo, gibt es Alltagsregelungen... Die Nicht-SMler leben einfach drauflos und raufen sich zusammen. Insofern sind ihre Beziehungen einerseits einfacher als die SMler, weil sie sich nicht so einen Kopf machen; andererseits aber potentiell oberflächlicher, weil sie den anderen Partner möglicherweise nicht so tiefgründig kennenlernen, wie es über Tabus (und die Gespräche darüber), die Neigung und deren Ausleben möglich ist.

P.S. Bevor ein Aufschrei kommt von wegen verächtlich oder so: ich kann natürlich nur von mir und meinen Erfahrungen ausgehen. Und da sehe ich doch einen deutlichen Unterschied zwischen den "Stino"-Beziehungen und meiner leider bisher einzigen SM-Beziehung.

Wer sagt das es einen Unterschied gibt und wer will entscheiden ob D/S`ler normal leben und Stinos die "verrückten" sind?

Meine Meinung:

das leben der sexualität ist in einer D/S Beziehung genaustens bestrochen, das bedeutet, es ist auf die Neigungswünsche abgestimmt.

Es wirkt natürlich klar gegliedert indem einer das sagen hat und der andere sich unterwirft. Dieses wird aber genau geregelt. Das wann, wie und wo ist eine klare Vereinbarung der Partner. Jeder erhält genau das wonach seine dunkle Seele schreit.

Es kommt in einer D/S Beziehung nicht zu Streitigkeiten um sexuelle Wünsche weil jeder bestrebt ist immer weiter zu lernen.

In der Stinobeziehung verschweigt der Mann schon mal gerne seine Wünsche wenn er die Antwort schon kennt: "Nein, Strapse sind nuttig und die ziehe ich nicht an".
Bub, aus und vorbei. Das Thema wird er nie wieder anschneiden.

Ergebnis: fremdgehen mit demjenigen der es macht!

Fazit:

D/S ist das gemeinsame erforschen der Sinne. Wer es nicht erlebt hat, der kann es nur schwer verstehen.
Ganz einfach ausgedrückt. Der Unterwürfige will geführt werden und findet in der Rolle seine Erfüllung genau wie der "Herrscher" im umgekehrten Verhältnis.
Sie haben sich gefunden!

da muß ich dir leider widersprechen. das machtgefälle gibt es in jeder beziehung.nur wird es nicht bewusst eingesetzt um klare unterschiede der verantwortlichkeiten füreinander zwischen den partnern zu machen und die beziehung über dieses machtgefälle zu definieren.und ich glaube,genau das ist der unterschied zwischen vanilla- und SM-beziehungen: die machtverteilung ist hauptbestandteil der definition dieser beziehungen.andere beziehungen definieren sich z.b. über deren geschlechtliche beziehung (mann/frau,mann/mann,frau/frau). zu einer vanilla-beziehung gehören zwar genauso festgelegte aufgaben,deren nichterfüllung allerdings nicht mit sanktionen geahndet werden.erfüllt ein partner in einer vanilla-beziehung seine zuständigkeit nicht,dann gibts ärger zwischen den partnern,aber z.b. keine für die submissive partei vorher schon absehbaren bestrafungen oder sanktionen auch körperlicher art.

ich kenne zumindest keine vanilla-beziehung,in der es für den "submissiven" part in ordnung wäre,wenn er nach einer verfehlung gefesselt,eingesperrt,erniedrigt oder geschlagen würde (oder alles zusammen) oder andere bestrafungen hinehmen sollte

ein interessantes thema,das einem die verwirrungen zwischenmenschlicher beziehungen wieder einmal vor augen führt


freie bahn mit marzipan!

Angel

Sehe es grundsätzlich auch so wie @*******asca...Auch einen Unterschied in den Machtgefällen, kann ich nicht erkennen...Diese sind allgegenwärtig, wenn auch in Stino Beziehungen anders akzentuiert und weniger differenziert offen gelegt...

Für mich, stellt sich der wesentliche Unterschied, in der Möglichkeit bzw. in der ganz bewussten Intention, all seine Potentiale auszuschöpfen und zu Leben, dar. Allerdings ist dies in erster linie von einem selbst und vom Partner abhängig, nicht von der Beziehungsform...Letzteres, ergibt sich ja erst daraus...

Hmmm...gerade das, was in einer "Vanilla" Beziehungsform, verschleiert, unterdrückt, tabuisiert wird (so fern vorhanden), wird in einer "BDSM" Beziehung, ganz bewusst zur Entfaltung gebracht...