"sich ins gemachte Nest setzen" 3,2,1 - alles deins?
Hallo zusammenUm eins ganz vorweg zu nehmen: Primär geht es nicht um mich selbst, in diesem Thread. Aber aus gegebenem Anlass und dem Vorkommnis in meinem Bekanntenkreis würde mich die allgemeine Meinung zu dem Thema interessieren.
Alleinerziehende von 2 Kindern (Neugeborenes + 4jähriges), geschieden, finanziell arg in der Krise, u.a. auch teilweise selbstverschuldet. Sie hat einen "neuen Partner" kennen- und liebengelernt (befindet sich meiner Meinung nach aber noch in der Anfangsphase, weil ist noch keine 2 Monate her), der aber in absehbarer Zeit "für immer" ins Ausland geht, bzw. in Flensburg wohnen und in Dänemark arbeiten wird. Trotz der kurzen Zeit, in der sie sich kennen, macht sie sich jetzt schon Gedanken darüber, hochzuziehen und haste nicht gesehen... Fragt sich, wie das wird, wenn sie hier "alles aufgibt", sich dort oben "ins gemachte Nest" bzw. in die voll eingerichtete Wohnung oder Haus setzt usw. Dieser Mann verdient meines Wissens nicht schlecht, ist in der Handwerksbranche tätig und sie müsste vorerst nicht arbeiten gehn, so weit ich das jetzt im Blick habe. In der kurzen Zeit haben die beiden schon mehr Tiefs als Hochs gehabt und generell scheint da vieles im Argen zu liegen. Dennoch denkt sie, u.a. auch wegen der finanz. Situation darüber nach, diesen Weg so weiterzugehn.
Ich selbst habe auch 2 kleine Kinder, bin auch auf dem Weg zur Scheidung und kann finanziell ebenfalls keine großen Sprünge machen. Klar habe ich "Zukunftsängste", wie ich was meinen Kindern in welchem Rahmen ermöglichen kann, ohne das etwas auf der Strecke bleibt usw.
Für mich stellt sich einfach die Frage, ob man einen solchen Schritt wirklich wagen sollte? Ich nehme hier vorweg, das ich selbst generell ein Mensch bin, der in solchen Dingen nur ungern seinen Sicherheitsbereich verlässt und ehe ich ein Risiko eingehe, sehr viel denken, planen und drüber reden muss.
Ich stelle die "große Liebe" keinesfalls ausser Frage, das maße ich mir nicht an - aber sollte man einen solchen Schritt nach so kurzer Zeit gehn? Und vor allem - wäre es nicht berechnend dies aus finanziellen Gründen zu tun?
Vor ein paar Wochen erhielt ich selbst auch ein sehr kurioses "Angebot" hier.. .mich schrieb ein Mann mittleren Alters an, Ende 40, der auf der Suche nach einer "starken Frau an seiner Seite" war... es wurde ein wenig hin und hergemailt, ich beschrieb meine Situation und das ich nicht wirklich auf der Suche nach einem neuem Partner bin, da ich momentan andere Prioriäten zu setzen habe. Außerdem gehört mein Herz eh längst einem anderen, aber das ist ein gänzlich anderes Thema. Nun, dieser User gab vor, einer diplomaten-ähnlichen Tätigkeit nachzugehn, er reise viel, lebe einen gewissen Standard und brauche den entsprechenden Ruhepol in Form einer Frau an seiner Seite. Abgesehen davon, das er mir vom Alter her (wie gesagt Ende 40) etwas zu alt war und auch sonst nicht mein Fall war und generell sowieso nicht in Frage kam, was ich ihm ja sagte, machte er mir doch tatsächlich aufgrund seiner ach so großen Bewunderung das Angebot, mich auf ihn einzulassen, damit er (ACHTUNG O-TON) "für mich und die Kinder sorgen könne........."
Hallo?! Ich glaub ich hab geschaut wie die Kuh wenns blitzt. Im Regelfall bin ich ein Mensch, der mit Worten um sich schlägt wie die Axt im Wald und mit dem Arsch, sorry, in nullkommanix an die Decke geht - aber da haben mir echt nur die Worte gefehlt.
Mal ganz nüchtern betrachtet: klar, wer würde seinen Kinder nicht auch gerne ein solches Leben bieten, mit viel Reisen, viel von der Welt sehen, finanziell ein wenig "unbesorgter" in die Zukunft schauen usw.
Wenn ich so einen Menschen kennen- und auch lieben lernen würde und er könnte mir sowas bieten, dann wäre es was anderes. Auch wenn ich selbst es komisch empfinden würde, mich auf dem Geld meines Partners auszuruhen, was gar nicht meine Art ist.
Aber ganz ehrlich: WER würde sowas aus berechnung machen? Wer würde sowas auf dem Silbertablett präsentiert entgegennehmen, wo man genau weiss, da is überhaupt kein Funken Liebe im Spiel? Keine Aussicht auf eine tatsächliche Partnerschaft?
Da mir das ganze schon Seifenoper-like vorkam, tat ich das eh nur als Scherz ab und bin da gar nicht weiter drauf eingegangen.
Aber ehrlich gesagt, beschäftigt hat mich das ganze schon.. .nach dem Motto "Ein unmoralisches Angebot"... 3,2,1 - alles deins.
Ich weiss gar nicht wie mir geschah, ich empfand es als dreist, unverschämt, berechnend und was weiss ich.
Ich habe mein ganzes Leben selbst bestimmt, meine Frau gestanden und bin nicht der Typ Mensch, das ich mit einem Menschen eine Partnerschaft eingehen wollen würde, nur aufgrund des Geldes wegen.
Es is was anderes, wenn man zusammenzieht, in die Wohnung des Partners und sich somit auch auf eine Art quasi "ins gemachte Nest setzt" - aber dies tut man ja, weil man die Absicht auf eine gemeinsame Zukunft aus Gründen der LIEBE hat.. und nicht aus Berechnung.
Zweckgemeinschaft würde mir da einfallen.... da es das Profil des beschriebenen Users allerdings n icht mehr gibt, konnte ich nicht mal mehr nachfragen, welchen Zweck er sich davon erhofft.
Aber nun.... zumindest erheitert hat mich diese Sache.
Wie seht ihr das? Könnte es euch so "dreckig" gehen, das ihr auf sowas eingehen würdet?
Würdet ihr rein des Geldes wegen so etwas ins Auge fassen?
Kennt ihr Menschen, die sich ihre Partner vorrangig nur in den sog. "oberen 10.000" suchen?
Viele Grüße
eine immernoch nachdenklich grinsende
Zwergin