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Russian Milf oder der Ernst des Lebens

Russian Milf oder der Ernst des Lebens
Nikita erwacht auf der Wiese, auf dem kühlen Tau, gleichermaßen durchgefroren wie erstaunt. Die leere Wodkaflasche liegt ein paar Meter entfernt von ihm.
Der Himmel erscheint ihm mit Blick den seichten Hang hinauf einfach nur groß und auf seltsame Weise neu.
"Ich bin verloren", denkt er nicht nur, sondern sagt es laut.

Kälte gibt es nur noch nachts. Freudig spielt der Sommer mit den Elementen tagsüber ... und mit Nikita. Leichtes Zitronengelb überhaucht die Rapsfelder. Bereits abgeerntete Äcker dunkeln violett bis schwarz in den Dämmerungen. Tagsüber brennt die Sonne. An den Himmelsrändern flimmert geschmolzenes Glas. Lerchen singen fröhlich aufgeregt. Und bei Nikita sprießt das Verlangen nach Liebe, zielungerichtet, vom Sommer, der Natur oder, wie es ihm vorkommt, von Dämonen getrieben.

Wenn Nikita Geld hat, ist er glücklich, kauft sich Wodka, trinkt, bis ihm der Kopf schwindelt und die Stürme in ihm nicht mehr toben. Dann zittert die Sonne leise am Horizont im Süden in der grauen Ebene. Und dünner, schwach bläulicher Dunst steigt überall aus der Erde. Wie der Atem von etwas Übermächtigem, dem sich der Junge oder soll man sagen: der junge Mann schutzlos ausgeliefert fühlt. Aber mit Wodka ist es nicht mehr so bedrohlich.
Nikita spürt, dass er wartet - aber er weiß verdammt noch mal nicht, auf was eigentlich ...
Hilflos, verzweifelt kann er die Tränen nicht mehr zurückhalten. Gerade so als könnte sich seine unbestimmte Sehnsucht an ihnen satt trinken und endlich verstummen, für immer, so seine Hoffnung und er heult wie ein Schlosshund.

Dort wo sich das Birkenwäldchen mit wilden Mohnblumen auf einer sonnigen Lichtung schmückt, erblickt Nikita eines Morgens beim Umherstreichen in trübsinniger Langeweile Mila, die Witwe aus dem Nachbardorf, wie sie dasitzt auf dem Moos mit leicht geöffnetem Mund und Augen, die sie nicht mehr von ihm abwendet.
Mit unterdrücktem, sinnlichen Lachen lässt sie sich nach hinten fallen, als er sich ihr verschämt nähert. Sie zieht ihre Knie an und scharrt mit den Füßen auf dem Gras, als sie ihren Rock hochzieht - ohne Höschen - Nikita glaubt, der Eingang zum Paradies glänze nur für ihn zwischen ihren weißen Schenkeln ...

Sie treffen sich jeden Tag. Nikita schafft es nicht, Mila zu bezwingen, sie ganz und gar zu entdecken, damit sei Hunger ein für alle mal gestillt ist, ein Hunger aber, der mit jedem Sattsein auf nur unheimliche Weise von neuem geweckt wird ...
Gemeinsam saufen sie den von ihm mitgebrachten Wodka, anschließend, so wie andere rauchen.
Aber Mila zeigt sich immer öfter verneinend, böse, fordernd - längst trinken sie nur noch von seinem Geld, von dem schon bald nichts mehr da ist. Die Rechnung ist denkbar einfach: Wenn Nikita keinen Wodka hat, versagt sich ihm Mila. Dabei kümmert Mila Nikitas ungeschicktes Schluchzen nicht.

Und statt an Liebe denkt Nikita nur noch daran, wie er irgendwie Geld für Wodka auftreiben kann ...
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