Gedankenperlenkettchen

Ich glänze nicht und
Ich schillere nicht
Bin nur etwas Graues, Staubiges, Trockenes
Gering geschätzt
Aber ich denke farbige Gedanken an die glitzernde Haut deines Dekolletees
Wo sie deinen Hals umrieseln wie Perlen
Wo sie sich kokett winden
Ihre Köpfe heben und tanzen im Sonnenlicht
Auf dem etwas sandigen Fleck deines Brustbeins
Aber sie rechnen nicht mit deiner Weisheit und deinem Wissen
Und deinem Sinn für Ordnung
Als du fragst:
Woher die Gedanken wissen sollen
Wenn du sie wie Perlen auffädeln möchtest
Welche zuerst kommt, welche als zweite, welche als dritte usw.
Welche zuletzt kommt?
Und dann bleiben die Gedanken plötzlich starr
Wie festgebannt, ohne noch ein Glied rühren zu können
Purzeln auf den Boden
Kugeln in die Ecken, unauffindbar hinter der Couch
Und je mehr die Gedanken darüber nachdenken
Desto weniger können sie sich entsinnen
Welcher als Perle als erste, welche als letzte kommen soll
Was passieren soll, wenn gar eine neue hinzukommt
Und sie bleiben verschwunden
Wenn auch weiter tanzend im Sonnenlicht
Aber nicht mehr an deinem Dekolletee.