Ist nicht ganz falsch...
"nun es ging offensichtlich darum, dass kindheitstraumata der beteiligten auslöser wären und dominante männer krank/schwach wären."
Krank oder schwach ist eine nicht ganz richtige Bezeichnung. Durch den Verweis auf die Kindheitstraumata glaube ich zu wissen, woher diese Einschätzung kommt: In dem psychologischen Standardwerk "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann geht es um die vier Grundformen der Angst. Denen zugrunde liegen vier Grundtypen, die jeder Mensch in sich hat: die schizoide, die depressive, die zwanghafte und die hysterische Persönlichkeit.
ACHTUNG AN DIESER STELLE: Diese vier Begriffe sind NICHT gleichzusetzen mit den landläufigen Bedeutungen, die man diesen Worten im Alltag gegeben hat. Riemann definiert dahinter liegende Verhaltensweisen, die z.T. nicht identisch sind.
Sind diese vier Persönlichkeitstypen, die jeder in uns trägt, relativ ausgeglichen, ist der jeweilige Mensch auch "normal" im Sinne von psychisch ausgeglichen und psychisch "gesund". Durch Kindheitstraumata (hier reicht schon mangelnde Zuwendung der Eltern) können jedoch Störungen in diesen Persönlichkeitstypen ausgelöst werden.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kann eine stärkere schizoide Persönlichkeitsstörung dazu führen, dass die Person sadistische Handlungsweisen entwickelt. Dies resultiert daraus, dass der Schizoide unterbewusst und unbewusst eine extreme Angst davor hat, sich emotional zu öffnen und zuzulassen, dass seine Liebe enttäuscht wird, dass seine Gefühle verletzt werden. Er hat Angst vor Hingabe und dem Verlust seines "Ichs", hat Angst, sich abhängig von einer anderen Person zu machen, wenn er eine völlig unbefangene Liebe zulässt. Dies führt dazu, dass er sein Gegenüber im wahrsten Sinne des Wortes objektiviert, also zu einem Objekt macht, das kein Subjekt mehr ist. Diese Verdinglichung eines Menschen wiederum führt zu dominanten und schließlich sadistischen Handlungsweisen. Die schizoide Persönlichkeitsstörung korrelliert durchaus auch mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Je nach "Schweregrad" dieser Persönlichkeitsstörung ist dann auch die Dominanz unterschiedlich ausgeprägt. So gibt es ja Abstufungen bis hin zu den auch hier aktiven sadistischen Doms.
Wenn man das alles nun auf dominante Menschen anwendet, dann kann man zwar sagen, dass Dominanz eine Form von Schwäche ist - aber nur, wenn damit eben eine dahinter stehende Persönlichkeitsstörung gemeint ist und benannt wird. Der Begriff Schwäche wäre demnach nicht ganz passend und irreführend. Zumal Riemann ganz klar und eindeutig festlegt, dass eine Persönlichkeitsstörung eben keine Krankheit ist, sondern eine Störung, die eben bereits in der Kindheit entstanden ist und die ggf. noch therapeutisch behandelt werden kann. Dominante Personen sind also nicht im landläufigen Sinne der Wort-Bedeutungen "schwach" oder "krank", sie haben jedoch möglicherweise eben eine Persönlichkeitsstörung, die nie erkannt und/oder nie behandelt wurde.
Wen das interessiert, der sollte das Buch lesen oder mal googlen. Gibt super viel zu diesen Bereich.