Keine Panik! :)
Also zunächst mal möchte ich klarstellen, dass ich (w, 29J.) hier natürlich nur von meinen eigenen höchst subjektiven Empfindungen schreibe und dass meine Aussagen bestimmt nicht ohne Weiteres auf alle Frauen übertragbar sind, denn zum Glück sind ja alle verschieden.
Ich denke, du solltest dir da keine allzu großen Sorgen machen.
Meinen ersten "richtigen" Orgasmus hatte ich auch erst, als ich bereits ca. 5 Jahre lang sexuell aktiv gewesen war. Also damit meine ich jetzt die Zeit, in der ich schon nen Partner hatte. Mit Selbstbefriedigung hatte ich noch weitaus früher angefangen. Genau wie du fand ich auch alles davor Geschehene durchaus sehr schön, geil, erregend und hatte ebenfalls keine Probleme mit dem Fallenlassen. Allerdings war mir damals gar nicht bewusst, dass das, was ich bis dahin gespürt hatte, noch gar keine kompletten Orgasmen waren und wenn es einfach so weitergegangen wäre, wäre ich vermutlich auch gar nie auf die Idee gekommen, dass es noch so viel besser geht. Aber dann passierte es eines Tages plötzlich und ich merkte, dass das, was ich vorher für unübertrefflich gehalten hatte, auf einmal ziemlich klein war, gegen das Gefühl, das ich dann kennenlernte.
Trotzdem glaube ich, dass mein Körper diese Zeit bis dahin wahrscheinlich einfach zum Lernen und Üben gebraucht hatte und ich es gar nicht schneller hätte erreichen können, denn nachdem ich es dann ein Mal geschafft hatte, dauerte es erst wieder längere Zeit, bis ich es erneut erleben konnte und auch danach blieb es noch eine ganze Weile etwas sehr Besonderes, doch ich bemerkte, wie die Abstände immer kürzer wurden. Ich lernte immer besser, was ich wie tun musste, um ans Ziel zu kommen. Es war ein bestimmter Punkt der Erregung, den zu überwinden ich erst üben musste. Früher empfand ich es an dieser "Schwelle" immer als sehr unangenehm, ein bisschen so, als müsste ich plötzlich ganz dringend aufs Klo und hab dann dort immer abgebrochen, wenn ich den Punkt erreicht hatte. Doch nachdem ich gelernt hatte, dass es genau diese fiese Schwelle war, die ich erreichen musste, dass es keine volle Blase war, die ich da spürte, sondern das Anspannen meiner Beckenmuskeln und dass ich dann nicht aufhören, sondern weitermachen und diese Grenze überwinden musste, da lief es dann immer besser und die "Schwelle" wurde auch von Mal zu Mal weniger unangenehm. Mittlerweile ist es schon eher die Ausnahme, wenn mir mein Orgasmus mal nicht gelingt und ich lerne sogar allmählich, mein Kommen regelrecht zu steuern und mit der Schwelle zu spielen.
Manchmal, wenn es mir doch mal etwas schwerer fällt, hilft es mir zB. wenn ich mich ganz fest auf einen winzigen Punkt an der Wand (meist ein einzelnes Körnchen in der Raufasertapete) fixiere, nur noch auf meinen eigenen Atem höre und mich mit allen Gedanken komplett auf meinen Unterleib konzentriere und meine Beckenbodenmuskulatur bewusst anspanne so fest es nur geht, bis es sich anfühlt, als würde in mir eine Damm-Mauer brechen. Dann gebe ich nach, lasse es passieren und der Orgasmus überrollt mich wie ein Tsunami. Dann fangen meine Beckenbodenmuskeln plötzlich an ganz von selbst zu "pumpen", also sich rhythmisch zusammen zu ziehen, ohne dass ich sie willentlich steuere. Danach entspannt sich alles wieder und ich fühle mich unglaublich befreit.
Ja, das klingt jetzt eher nach ner ganzen Menge Arbeit.
Und das ist es auch, wenn ich es so "erzwinge". Aber manchmal brauche ich einfach nur mal eine schnelle Erleichterung.
Es fühlt sich jedoch noch deutlich besser an, je unbusster das alles abläuft. Und glaub mir, der Orgasmus an sich ist was Tolles, aber wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat, wird es auch irgendwann ein bisschen zur Routine und plötzlich beginnt man, die vielfältigen und spannenden Wege dorthin wieder viel mehr zu schätzen.
Und wer weiß, vielleicht erreiche ich irgendwann ja sogar noch mal ein ganz neues Level?!? Man lernt doch bekanntlich nie aus...
Was ich dir mit alldem sagen will, ist: Mach dir am besten gar keinen Kopf um die ganze Sache! Genieß den Sex, so wie du ihn hast so intensiv wie nur möglich und probier rinfach hin und wieder mal Neues aus, wenn du Lust dazu hast. Das können alle Arten von "äußeren" Veränderungen wie zB. neue Stellungen, neue Techniken, andere Umgebung, Spielzeuge, etc. sein, oder auch "innerliche", indem du neue Gefühle suchst, oder eben bewusst mal an die Grenzen der dir bekannten guten Gefühle gehst und mal auslotest, wie es sich anfühlt, vllt noch mal einen kleinen Schritt weiter zu gehen. Hab Geduld, entspann dich, mach dich frei von Erwartungen und erforsche alles gründlich, was dir in den Sinn kommt!
Wenn du dich trotzdem unsicher fühlst, könntest du das Thema ja vllt auch mal bei nem Gynäkologen-Termin ansprechen? Möglicherweise kann man dir dort ja noch viel mehr oder viel Hilfreicheres erzählen? Fragen schadet bestimmt nicht.
Puh, das war ja ne riesen Menge Text!
Hoffentlich konnte ich dir damit wenigstens ein klein wenig helfen....
Glg