Ist Liebe doch einfach?
Ich wende mich an die Community, dieses mal nicht der Fragen wegen, sondern eher dafür, um auf Gehör zu stossen. Ich bitte die Leser auch den Grund der Vorgehensweise nicht kläglich zu urteilen, da hinter dem Geschriebenen auch tatsächlich eine Persönlichkeit steckt, die ihre Züge und Bedenken hat. Die Geschichte wird also nicht per Zufall hierhin geschrieben. Ich freue mich jedoch auf konstruktive Anregungen!
Seit nunmehr zehn Jahren mit meiner Liebsten zusammen, einigen Jahren als verheiratetes Paar, durchlebten wir eine grandiose Beziehung. Den Anderen zu kennen, wie niemand sonst, einen grossen Part des Lebens mit ihr geteilt zu haben, gemeinsam gewachsen. In vielerlei Hinsicht werden wir von Dritten für unser Dasein als Paar beneidet und gelobt. Doch, eine Beziehung, wie ich mir sicher bin, die viele Leser auch kennen. Die Betroffenen erkennen sich sofort.
Aus Gründen die der Mehrheit als banal erscheinen, nämlich um meinen sexuellen Trieb auszuleben und neues zu Erfahren, ging ich ihr vor der Heirat fremd. Die Affäre dauerte einige Zeit, ging dann auf mein Verlangen auch wieder zu Ende. Meine bessere Hälfte bekam nichts davon mit.
Vor nicht allzu langer Zeit, ertappte ich sie beim verkehrten Schreiben mit meinem besten Freund. Daraus entstand, dass sie einmal mit ihm geschlafen habe. Sie waren beide stark angetrunken. Es blieb bei dem einen Akt. Doch schrieben sie noch einen halben Monat weiter miteinander, bis ich sie unterbrach. Ich sprach noch einmal mit meinem Freund zu Angesicht, bat ihn nie mehr mit mir in Kontakt zu treten.
Nach einiger Zeit schrieb ich ihm einen Brief der Anschuldigung, welchen ihn, wie ich durch einen Brief dann seinerseits erfuhr, nahezu zerstörte.
Meiner Frau erzählte ich von meinem Betrug. Eher nicht aus schlechtem Gewissen, sondern um mir die Last des nur Betrogenen etwas zu erleichtern. Trotzdem bin ich auch froh, dass wir nun eine ehrliche Basis erleben.
Unser Sexleben war vor der ganzen Geschichte toll. Beiderseits bestätigt. Was wahr ist, und was ich nur schwer eingestehe, ich habe sie völlig vernachlässigt. Sie wurde zur Selbstverständlichkeit. Sie hat es für kurze Zeit bei einem Anderen gefunden.
Ich mache mir diesbezüglich enorme Vorwürfe. Nun, seit dieser Geschichte, bin ich für sie da wie kaum je zuvor. Unsere Unternehmungslust ist auf höchstem Niveau. Beide kämpfen wir sehr für unsere Beziehung.
Sie ist sich ihrer Tat extrem reuig und hat keinen Zweifel für eine harmonische Zukunft für uns beide.
Ich für meinen Teil, erhoffe mir dies. Doch bin ich durch die Tatsache schwer getroffen, verliere einerseits einen Teil von ihr der irreparabel ist, und dann noch den besten Freund, dem ein Verzeihen aussichtslos ist.
Meine Frau litt schwer unter dem Druck der ersten Monate, da sie Angst vor meinen Entscheidungen und Konsequenzen hatte. Aktuell verarbeitet sie die Situation aber sehr gut.
Mein Freund, wie ich aus seinen Schreiben lass, ist mittlerweile in psychologischer Behandlung wegen dieser Geschichte. Er hat mir sein Leid über sein Brief mitgeteilt.
Ich denke täglich an diese zermürbende Situation. Habe Tage an denen es gut geht, und Tage an denen es keinen Sinn mehr ergibt. Obwohl die Tendenz sich dem Guten neigt. Insbesondere seit ich den reuevollen Brief des Anderen erhielt.
Als Paar durchleben wir eine schwierige Zeit. Doch erleben wir uns gerade auch neu. Ein quasi neue Beziehung, zu der selben Person, aber zu einer neuen Persönlichkeit. Unser Sexleben erlebt, obwohl zuvor bereits toll, einen mächtigen Aufschwung und machen Sachen, die uns beiden in der Fantasie horchten, die wir uns nicht auszusprechen wagten.
Die Zukunft ist noch immer ungewiss. Auch möchte ich sagen, dass in diesem Text unzählige wichtige Details zu Umfeld, Persönlichkeit, Vergangenheit und Emotionen fehlen. Vielleicht erkennt sich irgendwer in diesem Text wieder, erlebte dasselbe.
Manchmal tut es wohl, sich nicht als einziger der Geschichte zu fühlen.
Der Verfasser