Wo fängt BDSM an?

Ich denke schon, dass manche Begrifflichkeiten geklärt sein sollten, ansonsten könnte man sich schnell bei dem "falschen" Gegenüber wiederfinden.

dom - sub

muss nicht zwangsläufig etwas mit sm zu tun haben.

sm findet zu meist zwischen d/s statt, braucht zum spiel ja meist ein machtgefälle.
deswegen müssen die spielpartner aber nicht zwingend dom und sub sein.

da gibts dann noch diese verleih - und fremd-wasauchimmer - geschichten.
von denen halte ich wenig, deswegen gibt es sie eben dennoch.

wichtig bei allem : erlaubt ist was beiden gefällt!

und weil beziehungen auf einzigartigen menschen basieren, sind diese ebenfalls einzigartig und somit für außenstehende nur schwer zu erfassen.

Ich würde BDSM als "einvernehmlich gelebtes Machtgefälle" bezeichnen.

Das Machtgefälle kann dabei sowohl psychischer als auch körperlicher Natur sein. Der psychische Aspekt wäre das D/s, also Dominanz und Unterwerfung/Hingabe/Dienstbarkeit. Körperlich hingegen wären Bondage bzw. Fesseln und Fixierung im weitesten Sinn, die zu Wehrlosigkeit und Ausgeliefertsein führen, sowie S/M, also das Spiel mit Leid und Schmerz (physisch wie psychisch), die Top ebenfalls Macht und Kontrolle über Bottoms Körper, Gefühle und Erleben verleihen.

Einvernehmlichkeit (zumindest im Metakonsens) ist dabei das entscheidende Kriterium, das BDSM von Missbrauch trennt. Sprich: Beide müssen es wollen, selbst wenn der Lustgewinn u. U. erst verzögert eintreten kann.

Wo es anfängt? Da sehe ich einen sehr großen Graubereich (in dem sich passenderweise z. B. "Shades of Grey" befindet; im Film dürften nur die wenigsten praktizierenden BDSMler echten BDSM erkennen … ), vom Kopfkino beim "normalen" Sex über wilden Sex mit Beißen und Kratzen hin zum braven Heimchen am Herd, das ihrem Mann nie widersprechen würde. Ich bin sicher, viele Paare praktizieren recht harten BDSM, ohne ihrem Sex jemals dieses "Schmuddeletikett" aufkleben zu wollen, während andere sich mit rosa Plüschhandschellen und Federpuschelgerte bereits total pervers SM-ig vorkommen.

Da sich bislang die Standardisierungsbemühungen gemäß der im Schwarzen Buch (Homepage "Das Schwarze Buch des BDSM" von Yolabruja) vorgeschriebenen DIN-Norm nicht durchsetzen konnten, bleibt jedoch die Definition, ob etwas BDSM sei oder nicht, in vielen Fällen Ansichtssache.

auch wenn ich mich jetzt als softy oute :

ich mag die rosa plüschhandschellen, weil sie eben keine spuren am spielpartner hinterlassen, selbst wenn viel daran gerissen wird.
natürlich sind manschetten schöner, aber auch diese haben eine belastungsgrenze und geben leider oft unvermittelt nach.

außerdem ist das geräusch wenn handschellen zuschnappen so schön

jetzt könnt ihr gerne alle lachen - denn das soll ja gesund sein.

In einen forum wo wir gleichgesinnte suchen um uns auszuleben, werden die Definitionen schon öfter in Frage gestellt...Der Kommunikation wegen, nicht als Bewertung oder irgendwas... Harter sex finde ich ist einen anderen Bereich wo es unterschiedlich eingeschätzt, den Sex. Oder dirtytalk.... Überall frage ich mich oft, wo geht die Grenze. Mehrmals habe ich gemerkt dass, das was anderen hart, dirty, versaut oder schmuzig nennen, für mich ganz 08/15 ist... Alles ist relativ. Und gut das wir uns hier austauschen können 😊

Das ist doch völlig egal wo es anfängt. Lebe aus was dir gefällt, solange du darauf achtest dass dein Sexpartner genauso viel Lust hat auf das Spiel wie du.

Das ist doch mal eine gute Aussage, finde ich.

Zudem Achte auf den Partner, habe Achtung vor ihm/ihr und Respekt und Liebe den Partner und die Handlungen. Wobei die Liebe zum Partner wichtiger ist, wie zur Handlung denn die Handlungen ergeben sich aus der Liebe, wenn es nicht ein reines sexuelles Spiel ist. Denke ich...

Warum erschreckt dich das?

Fasziniert, weil du festgestellt hast, dass du mit deinen Phantasien nicht alleine stehst?

Es kann einen natürlich schon erschrecken, wenn man plötzlich feststellt, dass man Neigungen entwickelt hat, die bis dato als "bäh" galten. Man kann es allerdings auch als Chance sehen etwas Neues zu entdecken, was einem Freude/Erfüllung bringt, anstatt Angst zu haben, plötzlich pervers zu sein.

Das Liebe wichtiger ist,als Handlungen ja wohl Unfug
Wenn zwei Händchenhalten weil sie sich Lieben,ist das kein BDSM
wenn nicht verliebte sich gegenseitig den Arsch versohlen weil es sie geil macht schon.

@ Herzweibchen: erschrocken über die Heftigkeit die einige ausleben und nein, nicht weil ich entdeckt habe , dass das als bäh gilt.
Ich habe mal als kleiner Junge ein Bild von der Inquisition gesehen, wo ein nackter Mann in einer sehr unbequemen Stellung gefesselt in einer Kiste lag.
Das Bild habe ich jetzt noch vor Augen und es hat mich wohl geprägt.
Trotzdem war ich wohl zu feige es auszuleben.
Jetzt würde ich mich gerne einmal fesseln lassen und mich ganz der Geilheit meines/meiner Dom hingeben

es ist egal, in welchem Alter wir uns befinden und wann wir den Weg gehen unsere geheimsten Wünsche auszuleben..
wichtiger ist in meinen Augen, das wir es tun...
ich selber bin auch erst mit Anfang 50 zum BDSM gekommen...
klar war es seit Kindheit in mir drin, doch ich habe immer das Leben der Anderen gelebt,
weil es eben "Bäh" war, ist BDSM zu leben... in den Augen der Anderen...
wir hatten damals auch nicht das www zur Verfügung, um uns zu informieren, Fragen zu stellen, Aufklärung zu erhalten...

Deine Frage ist ein erstes Eingestehen, das du es ausleben möchtest...
Deine Fantasie haben konkrete Formen angenommen...
auch ich empfehle dir die Gruppe BDSM für Anfänger hier im Joy, dort bekommst du (fast immer) Hilfe und gute Ratschläge, super Moderatoren und auch die ein oder andere Freundschaft, die die Zeiten überdauern wird...
zu vielem gibt es auch schon Foren, etliche Fragen und Antworten dazu...

und...
ich wünsche dir von Herzen Glück dein BDSM zu leben,
denn nur darauf kommt es in meinen Augen an...
und nicht wann BDSM beginnt oder wo es endet...
oder welche Praktiken dazu gehören..
in meinen Augen sind die Grenzen verwischend und was wir vll. als sehr normal empfinden, das finden andere abartig, weil sie es nicht kennen...
LG snow

HIER!

Ich gebe dir Recht, es kommt nicht auf das Alter an. Mein Eindruck in der Gesellschaft ist nur, und das ist sicher ein subjektives Empfinden, die jüngere Generation rücksichtsloser und weniger empathisch. Aber ich kann mich auch täuschen und bin nur von meiner Empörung ausgegangen als ich das von Jasmin gelesen habe.
Du hast nochmal Recht, meine Fantasien gehen definitiv in Richtung BDSM. Ich war auch schon in der Gruppe, habe sie aber wieder abgewählt weil es mir teilweise zu krass war (sorry, mein Empfinden) und weil die meisten Männer Frauen suchen. Ich suche aber Männer und bin deshalb in der entsprechenden Gruppe. Da sind aber die meisten bi Männer devot und da ich das auch bin und schon recht alt, habe ich da wenig Chancen.
In der Gruppe Bi Männer klappt das schon besser und da sind auch einige dominant und andere devot
LG Antonius