Eine erfüllende, befriedigende Liebesbeziehung durchläuft, frei nach John Gottman, einem amerikanischen Paartherapeuten, in den meisten Fällen drei grundsätzliche Phasen:
1. Verliebtheit
2. Vertrauen aufbauen
3. Hingabe und Loyalität aufbauen
Ob Gottman das genauso beschreibt und definiert, weiß ich nicht. Ich kenne ihn nicht.
Meiner Ansicht nach führen genau diese drei Phasen, die die Meisten Paare ja handhaben zu unbefriedigende und zerrütte Partnerschften. Anders gesagt, diese drei Phasen sind meiner Meinung nach nichts anderes als eine "Anleitung zum Unglücklichsein".
Verliebheit beruht auf Projektion. Projektion bedeutet in dem Kontext, den anderen für jemanden zu halten, der er in Wirklichkeit nicht ist und auch niemals wird.
Vertrauen aufbauen bedeutet, dass von Anfang an kein Vertrauen vorhanden ist und Dieses erst über Beweisführung einer längeren Zeit erreicht werden könnte, wenn ...
Hingabe und Loyalität, welche erst aufgebaut werden muss, ist nicht intrensisch und damit keine innere Haltung, sondern lediglich Verhalten.
Sogesehen, bleibt beiden nichts anderes übrig, als über die Gesamtdauer der Partnerschaft, den jeweils anderen nach seinen eigenen Vorstellungen und Erwartungen anpassen zu wollen/zu müssen und sich selber im Gegenzug anzupassen. Somit blebt keiner der Beiden, der, der er in Wirklichkeit ist, sondern muss den Kompromiss eingehen, so zu werden wie sich jeweils der andere einen Partner vorstellt und erwartet. Die stetige Beweisführung um beim Parner vertrauensvoll zu wirken ist oft sehr zermürbend und kräftezehrend. Zudem mit Angst besetzt, weil niemand weiß, wissen kann, ob alle Bweisführungen zum nötigen Vertauensaufbau führen wird und wenn doch, dann hoffentlich nicht wieder verliert. Wobei ich mich frage, warum sich jemand partnerschaftlich auf einen anderen einlässt, dem er von Anfang an nicht traut.
Wie könnte ich mich jemals einem Menschen hingeben, ihm gegenüber loyal sein und trauen, wenn er nicht der ist, der er ist bzw. er nicht der ist, den ich mir wünsche weil er mir gut tut, sondern ihn erst über Jahre so umerziehen muss, er sich natürlich auch umerziehen lässt, damit eines Tages bei mir das Gefühl auffkommt, eine erfülte und befriedigende Partnerschaft zu leben. Mit einbem Partner, der sich zum dem, was und wer er heute ist von mir über Jahre hat machen lassen.