Wie wenig Arschloch muss ich mindestens sein?
Eigentlich sollte das Thema wie folgt lauten: "Jammerthread, der x-te oder: Wie wenig Arschloch muß Mann mindestens sein, um trotzdem noch attraktiv zu sein?" Der Titel ist natürlich etwas plakativ, aber ich habe vor ein paar Tagen etwas von meinem Glauben an die Frauen verloren.Ich erzähle mal die gesamte Geschichte: Ich bin aus verschiedenen Gründen momentan nicht bereit für eine Beziehung mit (ich sag das jetzt mal etwas despektierlich) trallala und juppheidi. Auf Dauer bestimmt wieder, aber im Moment nicht. Im Moment suche ich eher etwas, wo eine tolle Frau und ich uns gegenseitig guttun und etwas Gutes tun, was weit über über „nur“ Sex hinausgeht.
Ich habe vor 9 Monaten über eine Singlebörse eine sehr nette Frau kennengelernt, der es ähnlich erging. Wir hatten einen wahnsinnnig tollen, lustigen Mail- und WhatsApp-Verlauf und haben uns dann irgendwann des öfteren getroffen und irgendwann auch geküsst und irgendwann auch etwas mehr geküsst (Holla die Waldfee, kann die küssen) und kurz vor dem gegenseitigen Ausziehen ist sie dann quasi abgebogen und wir haben dann eben nicht miteinander geschlafen. Nein heißt nein und der Grundsatz ist mir absolut heilig, also kein großes Problem für mich. Wir sind dann wirklich gute Freunde geworden auf platonischer Basis, bei ihr entwickelte sich etwas mit einem anderen Mann, eher in Richtung feste Beziehung, was dann leider nicht so geklappt hat, wie sie sich das vorstellte, schade für sie, ich gönne ihr nur das Beste. Sie sucht inzwischen etwas Festes und hat das auch in ihrem Profil angegeben.
Letztens waren wir mal wieder zusammen etwas sporteln und im Anschluss erzählte sie mir dann: (Ich verkürze das Ganze etwas sinngemäß) „Du, ich habe da jemanden kennengelernt, und das war auch gar nicht so lustig wie mit Dir, aber ich habe mich mit dem dann auch öfters getroffen, der ist auch ganz nett, aber eigentlich will er ja gar nicht so etwas Festes und er ist auch ein Typ, der ganz gerne mal erwähnt, mit wie vielen Frauen er schon geschlafen hat. Vorletztes Wochenende hat er dann mit einer Frau aus einer anderen Stadt verbracht und irgendwann habe ich dann ein Kondom auf den Tisch geknallt und gesagt, dann mach mal. Und irgendwie war das dann auch eher etwas langweilig, aber ich unternehme noch etwas mit dem, obwohl ich weiß, daß der alles vögelt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.“
Abgesehen davon, daß sie mich fürchterlich in meinem Stolz getroffen hat (Warum schläft sie mit einem Arschloch, von dem sie eigentlich genau weiß, daß er sie nur ausnutzt und nicht mit mir, der ehrlich ist), frage ich mich doch: Was geht in dieser Frau vor? Ist das so ein archaisches Ding nach dem Motto: „Ja, ich weiß, der Typ ist ein Arsch, aber wenn der Säbelzahntiger kommt, wird er mich retten!“? Da möchte ich dann nur sagen: „Hey, wenn der Säbelzahntiger kommt, wird dieser Typ gerade mit einer anderen Frau beschäftigt sein. Ich bin derjenige mit der Intelligenz, der dafür sorgt, daß das Scheißvieh erst gar nicht kommen wird!“ Aber das ist dann wieder intellektuell und argumentativ und bei Emotionen kommt man mit Intellekt und Argument nicht weit.
Ich versuche das Ganze erstmal intellektuell zu verstehen und zu verarbeiten und dann das Ganze auch emotional irgendwie hinzukriegen.
Vor allem stellt sich mir auch die Frage, ob und wenn ja, wie ich mich ändern muß. Soll ich jetzt auf einmal rumrennen, als hätte ich die dicksten Eier ever, soll ich auf die Kacke hauen bis zum Gehtnichtmehr?
Bislang habe ich das immer in die Proll-Ecke geschoben und habe gedacht, daß das bei Frauen mit einem ähnlichen gesellschaftlichen, sozialen, intelektuellen Hintergrund nicht ankommt aber im Moment bin ich Rudi Ratlos, aber so was von.