Lass es uns langsam angehen!

Wer Karl Liebknecht nicht kennt, der hat wohl im Geschichts- / Politik- und im Sozialkundeunterricht unseres bewährten deutschen Schulsystems hehe quer durch die Klassenstufen tief und fest geschlafen...

... allerdings: was er mit dem hiesigen immanenten wegwerfgesellschaftlichen Habitus zu tun haben soll, oder konkret mit dem von Lustgewinner kommentierten gängigen Beziehungszyklus, erschließt sich mir nicht... ist aber auch am Thema vorbei.


UND: Ein Land lernt man ebensowenig durch Stippvisiten kennen wie einen Menschen... man muss Zeit verbringen mit dem, wozu man sich hingezogen fühlt, um zu erfahren, ob er/sie/es nur eine nach eklektischen Prinzipien wunschgeträumte Schimäre ist oder wirklich zu einem passt... als gelegentlicher 'Besucher' (ob nun im Hotel oder in sonstigen Betten) hat man zwangsläufig eine andere Wahrnehmung als im fremden Land bzw. mit einem/r weitestgehend Fremden de facto zu leben, mit allen pros and cons...



beinahe topic...

Gewissheit ist ein so begehrtes wie fragiles Gut: jedem sein Tempo, und jedem sein degree an Reflektiertheit... und g e n a u_d a liegt die Krux... auch wenn ich kein Fan von Verzögerungstaktiken bin, und das Wort 'langsam' beinahe schon Allergien in mir auslöst... taktlos mit der Tür ins Haus zu fallen, den anderen und dessen Gegebenheiten respektlos oder auch nur kopflos zu übergehen, sowie sein eigenes wishful thinking auf den anderen zu projizieren, sind Kardinalfehler die sich rächen: immer!



BTW: Wenn du so die Keule schwingst, und überdies noch "Millitanz und Rabatz" (Zitat) in deine mögen-Liste schreibst... dann wärst du wohl besser bei der
→ INLA aufgehoben?

Nix für ungut und Shalom!

nanana, zwischen militanz und gezielten Anschlägen ist aber schon ein Unterschied... aber ich wäre lieber Mitglied der INLA als der FDP!
Sorry, alles OT, aber ich kann Dir keine CM schreiben...Nix für ungut!


(mit sozialistischem) gruß,

Liest man die ganzen Beitraege, wird klar, dass man eigentlich ueberhaupt nicht sagen kann, was die beiden Frauen eigentlich meinten, da jeder aus seiner eigenen Erfahrung usw. heraus agiert und demnach jeder etwas anderes darunter versteht und meint und wahrscheinlich auch ganz unterschieliche Dinge damit bewirken mag...
Man begibt sich dabei in Mutmassungen darueber, wie die Wahrheit ist und vergisst dabei allzu oft die eigene...
Vielmehr wichtig ist doch dabei, bei mir selbst zu bleiben und welche Bedeutung das Ganze fuer mich hat. Die Eigenen Gefuehle, Gedanken, (Reaktions-)Muster dabei zu entdecken, macht es mich aggressiv, gehe ich in die Defensive, ziehe ich mich zurueck oder werde ih eher offensiv... Nichts um uns herum geschieht schliesslich abgetrennt von uns. Damit kommen wir wenigstens unserer eigenen Wahrheit etwas naeher, anstatt zu versuchen, die Wahrheit anderer zu erkunden, die wir ohnehin niemals in Gaenze erfassen koennen...
Fuer den Ganzen Rest braucht man etwas Geduld, hier verstanden als aktiv empfaenlichen Zustand (nicht warten, dass etwas geschieht)
Den ganzen Rest wird die Zeit zeigen:-)

Lg, tides

Diesen Satz hört man sowohl von Männern, als auch Frauen. Beide können das Gleiche meinen oder das absolute Gegenteil. Die Frage ist, wie der Empfangende dies für sich interpretiert. Nimmt er/sie es negativ auf, steckt gleich den Kopf in den Sand - wird´s schwierig. Nimmt er/sie es als versteckte Anspielung gemäß :"Eigentlich will ich ja mehr, aber ich trau mich nicht..!" auf und überrennt den Anderen ist das auch doof.

In einigen Beiträgen laß ich was von "Wegwerfgesellschaft". Ich weiß nicht, ob man das auf dem zwischenmenschlichen Bereich schon so nennen kann - aber Fakt ist, dass das mögliche Maß an Perfektion von vielen Leuten auch auf Menschen übertragen wird und diesem Anspruch kann fast niemand gerecht werden. Da reicht manchmal ein unbedachter Satz, eine Geste oder eine Handlung und der Andere ist von jetzt auf gleich "raus". Das ist oft sehr schade, denn manchmal muß man einfach nur genauer hinsehen, nachfragen, kommunizieren.
Jemand sagte auch was über "Stipvisiten" - das ist richtig. Portioniert kommt jeder von uns anders rüber....je nach Situation besser oder schlechter. Auch das kann sehr schade sein..

Ich finde, "Laß es uns langsam angehen" kann man ja erstmal so hinnehmen, wie es die Worte suggerieren. Ohne sich groß den Kopf darüber zu zerbrechen. Denn wenn man anfängt, eine Sache zu zerdenken, wird es schwierig. Das das oft eine Wanderung auf einem sehr schmalen Grat ist...ist klar und würde Stoff für ein ganz eigenes Thread geben.

Lg,
Betti

Was passiert, das passiert so oder so.

Worte sind das eine Taten das andere, was spricht dagegen wenn es jemand sagt und es in bester Absicht für beide auch so meint. Ich finde an dem Satz nichts negatives, erst wenn aus dem Langsam ein Stillstand wird, verliert er sein eigentlich gut gemeintes.

narciss

Ich denke, so einen Satz muss man im Kontext sehen, in dem er gesagt wird. "Lass es uns langsam angehen" habe ich vor nicht allzu langer Zeit auch wiederholt von derselben Person gehört aber ich käme jetzt nie auf die Idee zu denken, dass besagte Person auf was besseres wartet. Es war eine Reaktion auf den vorherigen Gesprächsverlauf und für mich bedeutet das
• nichts überstürzen
• kleine Schrittchen machen
• mal gucken, wie sich die Gefühlswelt so entwickelt, ob mehr draus wird
und in dem Zusammenhang, in dem der Satz gefallen ist auch
• ich bekomme die Zeit, die ich brauche
• es nimmt den Druck, dass alles möglichst gestern schon perfekt sein musste

Für mich impliziert der Satz vor allem die Angst, zu schnell vorzugehen und dabei in einen Fehler zu rennen. Sex ist das eine, Gefühle das andere. Und die Angst, dass meine Gefühle verletzt werden, wenn ich zu schnell Sex habe, mich auf etwas einstelle um dann schließlich umso mehr enttäuscht werde.

Vor allem bei der Frauenwelt kann ich diese vorsichtige Haltung (leider) verstehen, wenn ich sehe, wie rücksichtslos manche Männer - nur auf die eigene Lust-Befriedigung bedacht - gefühlsmäßig über Leichen gehen...

Sonnige Grüße vom
glanz

Ich habe da jetzt mal ein Weilchen drüber nachgedacht und lese da nun doch ein "ich will etwas, ohne dich einzubeziehen" heraus.


Mich stört einfach ganz derbe dieses "uns" ...

Im Bezug auf Beziehungsgedöns, gleich Schwiegereltern kennen lernen etc. - da könnte ich so etwas Ähnliches durchaus auch sagen, habe ich auch mal. Denn: Wenn Liebe (oder Verliebtheit) da ist, dann muss nicht gleich alles angesprochen werden, vor allem was große Zukunftspläne angeht! Wozu gleich Urlaub oder Zusammenziehen planen? Da würde ich sagen "hey, wir haben alle Zeit der Welt! Guck doch nicht gleich nach übermorgen und träume hier nicht gleich von Hochzeit und Kindern, sondern genieße doch erstmal das hier und jetzt!"

Aber dieses "lass es uns langsam angehen" ist einfach so von oben herab. "duzi-duzi (über den Kopf streichel), lass es uns langsam angehen, jaaa?" - Das hat etwas von "wollen wir wieder die Spritze kriegen heute, ja?" von der Krankenschwester.
Oja, jetzt hab ichs! Ähnlich wie die Krankenschwester sind nicht beide gemeint. "DU sollst es langsam angehen lassen, was ICH tue, überlege ich mir nochmal."

Wenn jetzt jemand beispielsweise sexuell gehemmt ist und solche Überfallkommandos ihn/sie überfordern - gut, kann passieren. ABER dann sage ich doch nicht "lass es uns langsam angehen", sondern "du, ich bin da sehr unerfahren und etwas gehemmt" oder "ich habe so einige Trauma erlebt und kann nicht so von 0 auf 100 - sorry. Hab etwas Geduld mit mir." Das sagt vor allem klar und deutlich dass man will, aber eben da oben so eine Sperre hat die man nicht so eben einrennen kann, sondern wo eine gewisse Geduld vonnöten ist.

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Die zwei geschilderten Fälle hingegen sind für mich glasklar: Die Eine hatte wohl nicht wirklich sexuell Lust, wollte aber einen Partner haben der das Geld nach Hause bringt. Wunscherfüller halt, der die Klappe zu halten hat. Ganz großes Kino! GUT dass er da sofort wieder ausgestiegen ist.

Die andere wiederum hat ihn sich wirklich nur warmgehalten.

Also, ich würde jedenfalls immer nachfragen, wie das denn nun so gemeint ist. Ein "lass es uns langsam angehen" ohne Begründung kann nichts Gutes bedeuten.

Das das Thema als Einzelthema abgelenht worden ist.. und nach hier verwiesen worden ist....
der richtige Abstand, was ist zu nahe, was zu weit..."

Wie oft Tel, mal ein date absagen, jeden Tag anrufen
...

Wo liegt bei einer Frau die Grenze zwischen " Er ist lästig und nicht mehr Interessant und Hmm.. würde gerne seine Stimme hören, ich melde mich"

Klar ist es bei jeder Frau anders, abhängig von der Tiefe der Emotionen.
Aber vielleciht gibt es dann doch eine für Männer verständliche Bandbreite..

Bitte Feedback

Und sorry, an den TE, aber das es Einzelthema in den Augen kompetenter Moderatoren nicht genügend ist...

...ich lasse die Mädels in jeder Beziehung (auf mich) (zu-)kommen.
Wenn ich Frau in freier Wildbahn finde, und z.B. ein interessantes Gespräch hatte, gebe ich ggf. meine Tel.-Nr. oder Visitenkarte und sage...ruf doch mal an wenn Du mich näher kennenlernen möchtest. Wenn mir eine Tel.-Nr. angeboten wird, lehne ich dies freundlich ab, mit dem Hinweis, ruf doch dann bei mir an, wenn es Dir wirklich danach ist.
Wenn Sie dann anruft, ist immer klar, das einiges geht.
Irgendwann kommen sie nahezu alle, früher oder später, manche auch noch nach Jahren. Gerade die Frauen, die sonst analog "wie Licht von Fliegen umschwärmt und belagert werden", können dann meist gar nicht anders...
Die Zeit arbeitet im Zweifelsfall immer für mich...

In dem Tonfall.
Manchmal muss man genau hinhören. Aber ob eine Begrüßung erfreut klingt oder eher reserviert, läasst sich auch am Telefon schon recht gut unterscheiden. Und wenn es eher genervt klingt, dann kann ein "oh, ich rufe wohl grade unpassend an, sorry" nicht schaden, verbunden mit einer höflichen Verabschiedung und evtl. dem Satz hinterher dass du dich drüber freuen würdest, wenn sie anriefe, wenn sie weniger gestresst ist.

Das wirft die Tür nicht zu, respektiert aber ihre Grenzen.

Ich denke aber, dass so etwas viel besser die Frauen selbst beantworten. Da sind die Antworten ja wahrscheinlich auch wieder so vielfältig, wie es Menschen gibt.

Für mich hat der Spruch die Bedeutung ala: Nun, Du bist ja ganz nett, aber eigentlich nicht wirklich mein Fall.
Mehr oder weniger ist damit die Möglichkeit offen gelassen, sich sanft davon zu stehlen.

Ich denke, der Spruch als einzelnes lässt sich soo vielfältig interpretieren, dass man wirklich die Rahmenbedingungen, Vorgeschichte usw. mit einbeziehen muss!

Bei mir war es neulich ähnlich, aber da war ich derjenige, der Zeit brauchte, weil ich nichts überstürzen wollte und sich meine Gefühle der Frau gegenüber noch nicht so weit entwickelt hatten, wie es bei ihr der Fall war.
Sie sagte mir schon ziemlich bald, dass sie sich in mich verliebt hätte!

Aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen, bin ich da eher etwas umsichtiger. Bevor ich mich einer Frau öffnen und mich fallen lassen kann, bedarf es schon etwas Zeit.
Gerade dann, wenn ich an jemandem ernsthaft interssiert bin, möchte ich vermeiden, durch überstürzte Aktionen um so bitterer Enttäuscht zu werden.

Sie kam damit nicht klar... also war die Sache dann recht schnell erledigt und wir gehen seither wieder getrennte Wege.


Gruß

Dusty

... dein Beispiel halte ich -sorry- aber eher eins, wie man es nicht einsetzen sollte ...

Du hast ihr gesagt bzw. ihr zu verstehen gegeben "dass sich deine Gefühle zu ihr nicht weit genug entwickelt haben" und dann gesagt, das ihr es besser mal langsam angehen lassen solltet? Das klingt doch für des Frau Ohren sofort wie "warmhalten und mal gucken"...


Kein Wunder.

In solch einer Situation hätte ich entweder a) einen klaren Korb gegeben ("hey, du bist mir sehr sympathisch / du bist wirklich attraktiv, aber ich habe mich leider nicht auch in dich verliebt ..."), oder b) gesagt, dass ich mir meiner Gefühle nicht sicher wäre grade und mir Verdauungs-Bedenkzeit gegeben.

Es gibt noch c), das Zusammenkommen auf Affäre-Basis, wo sie weiß, dass deine Gefühle nicht so groß sind wie ihre, aber groß genug um mit ihr einiges zu machen (bis hin zum Sex). Aber das ist ein heißes Pflaster und geht dann auch nur mit gnadenloser Ehrlichkeit! Und eben auch dem ausdrücklichem Angebot, es sein zu lassen, weil man sie nicht ausnutzen will.
Da c) in meinem Bekanntenkreis schon öfters vorgekommen ist, rate ich davon eher ab. Ist zwar nicht immer danebengegangen, aber die Wahrscheinlichkeit dass es schief geht, ist wirklich hoch.

Nichts anderes hat dustymiller doch gemacht... oder?

Es kommt doch immer darauf an, WIE man dieses "Lass es uns langsam angehn" ausspricht... ich denke, dass man es durchaus so rüberbringen kann, dass das Gegenüber auch weiß, wie es gemeint ist...

Ich kann an dem Satz grundsätzlich nichts negatives finden. Es hängt wohl vom Empfänger ab, vielleicht haben die anderen Poster incl. dir einfach diesen Satz aufgrund anderer Erfahrungen negativ besetzt.

Sonnige Grüße