Früher,...
... in meinen Anfängen des Online-Datings, hatte ich mehrere Fast-Blind-Dates (sprich: "nur" ähnlich aussagekräftige Fotos, wie sie derzeit in meinem Profil zu finden sind, bzw. bei der Gegenseite z.B. Fotos aus großer Entfernung, mit Sonnenbrille und Hut), mittlerweile mache ich das nicht mehr (natürlich aufgrund einschlägiger Erfahrungen...). Dennoch kenne ich die Problematik von großer Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität, die Gründe lasse ich hier mal außen vor, das spielt in diesem thread gerade keine Rolle.
Wie gehe ich damit um?
Ich treffe mich möglichst bald, um meinem Kopfkino keine ausufernden Möglichkeiten zu bieten, denn meine Phantasie ist recht blühend und wenn ich diese eskalieren lasse, hat der gute Mann in der Realität kaum noch eine Chance, an das mentale Bild heran zu reichen. Dennoch versuche generell so erwartungsarm wie möglich (im Zügeln meiner Phantasie mache ich diesbezüglich wirklich Fortschritte!
) in ein Date zu gehen, so rechne ich mir die höchsten Chancen auf eine positive Überraschung aus.
Den viel zitierten optischen digital-real-Gap
kann ich nur bestätigen - und das bei bisher JEDEM Date, das zuvor übers Web zustande gekommen ist.
Also steht da beim Treffen so etwas wie eine für mich völlig neue Person vor mir und der teilweise unterbewusste Check läuft in den ersten Sekunden quasi automatisch ab:
1. Kann ich ihn riechen?
2. Würde ich mich von ihm küssen lassen?
Fällt beides positiv aus und spricht auch im Laufe des Treffens nichts dagegen (z.B. Desinteresse von seiner Seite aus oder völlig konträre Ansichten in relevanten Bereichen), lasse ich mich überraschen, wie es weiter geht.
Zugegeben, dieser Fall ist extrem selten. Denn, wenn jemand beim Alter, der Größe oder der Figur schon so geschummelt hat, dass es sofort ins Auge fällt, hat mich wissentlich belogen und das möchte niemand haben, da stellt sich von meiner Seite aus nur schwer oder eben gar nicht Vertrauen oder hingezogen Fühlen usw. ein.
Ansonsten versuche ich trotz allem einen so angenehmen Nachmittag/Abend wie möglich zu verbringen, mal kürzer, mal länger, da halte ich es wie Aisairi.
Mich interessiert zuerst das Großhirn. Was hat der Mensch im Kopf, wie gibt er sich, wie authentisch ist er?
Klar, mehr geht da nicht. Ich nehme niemanden zur bloßen Triebbefriedigung oder aus Mitleid mit nach Hause.
Den Begriff "Liga" finde ich, wie viele andere ja auch, sehr schwierig, auch wenn ich die Denkweise nachvollziehen und für mich auch nicht gänzlich ablegen kann (und teilweise auch nicht will). Bei mir gibt es allerdings mehrere verschiedene Kategorien, die mir wichtig sind und bei denen ich - wenn überhaupt - nur in unterschiedlichem Maße bereit bin, Abstriche zu machen. Wobei ich erwähnen sollte, dass ich grundsätzlich nicht (mehr) nach etwas anderem als einer festen Partnerschaft suche - da ergeben sich vermutlich bei jedem etwas andere Prioritäten.
Aber ja, je mehr Erfahrungen ich sammele, desto wählerischer werde ich bei einigen Dingen dann irgendwo doch. Das hat aber nichts mit Ligen und Punkten zu tun, sondern einfach mit meinen Bedürfnissen und Befindlichkeiten.