Hmm....
Hallo danette...
ich deute ich Deinen Text so, dass Du Dich fragst, ob wir subs durch die Einnahme dieser untergeordneten Position beim Beisammensein mit unseren Doms Alttagsprobleme oder Schwächen zu kompensieren versuchen indem wir uns einmal ganz hingeben, indem wir sämtliche Verantwortung an unseren Dom abgeben...
Und dass der dominante Teil hingegen durch diese Verantwortungs- und Machtübernahme seinerseits Defizite welcher Art auch immer durch seine Position als "Führender" auszugleichen versucht?
Ich denke, so ist die Frage von Dir gemeint. So ganz sehe ich das aber nicht. Es ist ja immer wieder die Rede von "starken Frauen", die es besonders genießen, in der Sexualität ihre Devotion zu leben und sich mal "ganz hinzugeben". Daher wahrscheinlich auch Deine Frage... Meines Erachtens liegt das aber nicht daran, dass "starke Frauen" generell häufiger eine devote Sexualität leben als andere... ich denke vielmehr, dass es häufig diese Frauen sind, die aufgrund ihrer Stärke den Mumm haben, diese nicht so gewöhnliche Art der Sexualität zu leben. Ich bin nämlich der Überzeugung, dass es einer gewissen Stärke bedarf, um sich derart in andere Hände zu begeben und in diesem Maße loslzuassen / sich fallenzulassen.
In den Momenten, in denen ich mich meine Devotion als sub lebe, habe ich aber nicht das Gefühl, etwas anderes damit zu kompensieren. Denn Kompensation bedeutet den Ersatz oder Ausgleich von real vorhandenen oder vermeintlichen Mängeln durch andere Fähigkeiten. Ich sehe es aber nicht als "Mangel", dass ich mich beispielsweise in meinem Beruf nicht fallen lassen kann. Warum sollte ich das dort tun? Und dass ich dort die Verantwortung selber trage, anstelle sie wie in der Sexualität an einen anderen abzugeben.
Natürlich genieße ich es auch, beim Zusammensein mit meinem Partner mal nicht alles alleine regeln zu müssen - dafür müsste ich aber nicht diese devote Position beim Sex einnehmen. Dafür würde es zum Beispiel schon reichen, wenn er für mich was Leckeres kocht
Aus Sicht des Doms finde ich es auch nicht zwingend richtig, von Kompensation zu sprechen. Das würde ja bedeuten, dass der Top im "normalen Leben" keine Verantwortung trägt, nicht in der Lage ist zu führen, etc... Vermutlich hast Du recht, und es gibt einige Doms, die ihre "übergeordnete Position" im BDSM nutzen, um mangelnde Stärke im Alltag zu kompensieren... Ich bin jedoch froh, einen Mann zu haben, der ein derartiges Verhalten nicht nötig hat und auch außerhalb des Spiels über genügend Selbstbewusstsein und Stärke verfügt. Und er spürt auch im normalen Miteinandersein jenseits jeder Sexualität, dass ich mich bei ihm fallen lassen kann und er mich dabei auffängt... Hätte ich das Gefühl, dass er durch seineEigenschaft als Dom irgendetwas anderes versucht zu ersetzen oder auszugleichen (= kompensieren), würde ich mich glaube ich nicht besonders wohl fühlen, wenn ich mich in seine Hände begebe!!
Oder meintest Du nun doch was ganz anderes mit Deiner Frage?
Viele Grüße, DevPhantasie