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Wie weit reicht die Verantwortung des Doms?39
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Kompensation

Kompensation
ich habe diesen Begriff gerade in einem anderen Thread in den Raum geworfen, gleich mit der kritischen Frage an mich selbst, tue ich dies nicht auch?
Find es ein spannendes Thema, weil ich der Meinung bin, daß wir an einer Stelle, an irgendeiner Stelle unseres Seins mit BDSM durchaus kompensieren.
Wenn wir antworten auf diese Frage, kommen Gedanken wie bei den Subs, ich will abgeben, ich will mich fallen lassen, ich will wenigstens hier keine Verantwortung mehr, also kompensieren wir vielleicht Überlastung in anderen Bereichen
Ein Dom würde sagen, ich brauche Verantwortung, ich liebe das Fallenlassen meiner Partnerin, andere leben es als Fetisch, aber wir alle haben einen Grund oder?

Diese Frage mochte ich mal so in den Raum stellen?
Hmm....
Hallo danette...

ich deute ich Deinen Text so, dass Du Dich fragst, ob wir subs durch die Einnahme dieser untergeordneten Position beim Beisammensein mit unseren Doms Alttagsprobleme oder Schwächen zu kompensieren versuchen indem wir uns einmal ganz hingeben, indem wir sämtliche Verantwortung an unseren Dom abgeben...
Und dass der dominante Teil hingegen durch diese Verantwortungs- und Machtübernahme seinerseits Defizite welcher Art auch immer durch seine Position als "Führender" auszugleichen versucht?

Ich denke, so ist die Frage von Dir gemeint. So ganz sehe ich das aber nicht. Es ist ja immer wieder die Rede von "starken Frauen", die es besonders genießen, in der Sexualität ihre Devotion zu leben und sich mal "ganz hinzugeben". Daher wahrscheinlich auch Deine Frage... Meines Erachtens liegt das aber nicht daran, dass "starke Frauen" generell häufiger eine devote Sexualität leben als andere... ich denke vielmehr, dass es häufig diese Frauen sind, die aufgrund ihrer Stärke den Mumm haben, diese nicht so gewöhnliche Art der Sexualität zu leben. Ich bin nämlich der Überzeugung, dass es einer gewissen Stärke bedarf, um sich derart in andere Hände zu begeben und in diesem Maße loslzuassen / sich fallenzulassen.
In den Momenten, in denen ich mich meine Devotion als sub lebe, habe ich aber nicht das Gefühl, etwas anderes damit zu kompensieren. Denn Kompensation bedeutet den Ersatz oder Ausgleich von real vorhandenen oder vermeintlichen Mängeln durch andere Fähigkeiten. Ich sehe es aber nicht als "Mangel", dass ich mich beispielsweise in meinem Beruf nicht fallen lassen kann. Warum sollte ich das dort tun? Und dass ich dort die Verantwortung selber trage, anstelle sie wie in der Sexualität an einen anderen abzugeben.

Natürlich genieße ich es auch, beim Zusammensein mit meinem Partner mal nicht alles alleine regeln zu müssen - dafür müsste ich aber nicht diese devote Position beim Sex einnehmen. Dafür würde es zum Beispiel schon reichen, wenn er für mich was Leckeres kocht *zwinker*


Aus Sicht des Doms finde ich es auch nicht zwingend richtig, von Kompensation zu sprechen. Das würde ja bedeuten, dass der Top im "normalen Leben" keine Verantwortung trägt, nicht in der Lage ist zu führen, etc... Vermutlich hast Du recht, und es gibt einige Doms, die ihre "übergeordnete Position" im BDSM nutzen, um mangelnde Stärke im Alltag zu kompensieren... Ich bin jedoch froh, einen Mann zu haben, der ein derartiges Verhalten nicht nötig hat und auch außerhalb des Spiels über genügend Selbstbewusstsein und Stärke verfügt. Und er spürt auch im normalen Miteinandersein jenseits jeder Sexualität, dass ich mich bei ihm fallen lassen kann und er mich dabei auffängt... Hätte ich das Gefühl, dass er durch seineEigenschaft als Dom irgendetwas anderes versucht zu ersetzen oder auszugleichen (= kompensieren), würde ich mich glaube ich nicht besonders wohl fühlen, wenn ich mich in seine Hände begebe!!


Oder meintest Du nun doch was ganz anderes mit Deiner Frage?

Viele Grüße, DevPhantasie
*********1970 Mann
37 Beiträge
Kompensation ist eine Ursache für diverse Teile unserer Persönlichkeit. Es gibt aber auch ne Menge anderer Ursachen... und nicht selten vermischt sich die eine oder die andere Ursache...

Ich würde Psychologie nicht so starr sehen wollen. Das menschliche Hirn ist ein irre komplexes Ding... und unsere Persönlichkeit erst Recht.

Kompensation klingt auch so... negativ. Zum Beispiel sehe ich es als Kompensation an, daß doch relativ viele Menschen in den Industrienationen Extrem-Sport betreiben. Meines Erachtens wird dadurch kompensiert, daß wir in unserem Alltag keine Überlebenskämpfe mehr ausfechten müssen. Eine Ursache, die mir überaus sympathisch ist *zwinker*

Oder um es mit den Stones auszudrücken: "You can't always get what you want"... "but if you try sometimes, you may find, you will get what you need"... *g*

Was nicht heissen soll, daß ich es falsch finde, über seine individuellen Ursachen von Persönlichkeitsmerkmalen bzw über deren Entstehung nachzudenken - ganz im Gegenteil.

Aber ich finde die Beobachtung, daß Kompensation ein Fragment in der Ursachenforschung von Persönlichkeitsmerkmalen darstellt nun nicht allzu aussergewöhnlich.

gruß
Booth
hallo danette,

ich glaube ehrlich gesagt nicht, das man durch seine sexualität dauerhaft irgendetwas kompensieren kann. das bedürfnis nach solcherlei ausgleich würde vermutlich ein derartiges ungleichgewicht im denken, fühlen, erleben und handeln voraussetzen, daß eine kompensationshandlung nur zur unterschwelligen vermehrung des vorhandenen streßes führte ... mit ungewißem, aber sicher unschönem ausgang.

in gewißer weise ist die kompensation ja eine ausweichbewegung & sollte deshalb ein kurzfristiges mittel für "druckausgleich" bleiben (wenn es denn unbedingt sein muss).

langfristig ist es bestimmt hilfreicher, sich zu fragen, was man WIRKLICH möchte, und das dann zu tun. auch wenn`s nicht immer einfach ist . jemand, der zum beispiel dominanz im sexuellen bereich als kompensationsverhalten zu unbefriedigenden machtstrukturen in seinem alltagsleben betreibt, lügt sich damit eigentlich ziemlich doll in die tasche & wird wohl auch dem devoten part nicht sehr authentisch erscheinen. besser wäre es dann, die unbefriedigenden alltagsstrukturen zu ändern, und sich beim sex ganz unkompensiert zu entspannen *zwinker*

marsaba
Ich denke beim Lesen Deiner Eingangsstatements,
dass das Wort Kompensation einen negativen Beiklang hat.
Ich denke, dass damit eine Tür in Richtung Entwertung von
Bedürfnissen aufgemacht wird.
Ich denke, dass Dom/sub - Beziehungen so komplex sind,
dass die Reduktion auf eine Funktion zu erheblichen und
gefährlichen Missverständnissen führen kann.

Natürlich - es geht um die Befriedigung von Bedürfnissen,
die anderswo nicht ohne weiteres befriedigt werden können.
Aber wo komme ich gedanklich und gefühlsmässig hin,
wenn ich anfange, hinter diesem oder einem anderen Bedürfnis
ein Defizit zu vermuten ?
***af Paar
1.078 Beiträge
Wer grübelt, hadert...
Wer über "Kompensation" und im weiteren Sinne über das Warum grübelt, der hadert noch mit seinem BDSM und kann es noch nicht einfach als ihm oder ihr gegebene Lust akzeptieren und auch noch nicht so richtig mit seinem sonstigen Leben in Einklang bringen.

Ich meine das überhaupt nicht böse oder auch nur kritisch. Im Gegenteil, die Fragen des Warum sind normal. Weil eben BDSM noch nicht wirklich als "normale" sexuell-erotische Lustvariante gilt.

Wer fragt sich beim Poppen denn etwa, liege ich öfters oben oder unten und was kompensiere ich damit?

Stehe ich auf edle Wäsche, auf Dirty Talk und was kompensiere ich damit?

Wohl eher nicht.


Die Kompensations-Idee gehört mit in dieses Thema "Warum?". Sie hat leider eine blöde Nebenwirkung: sie bedient die albernen, gängigen Klischees.

Also z.B. geradezu klassisch eben der Manager, die Führungskraft und die Domina.

Das gibt es. Aber eben mindestens ganz genauso viele Gegenbeispiele.

Ich mache mir über das Warum schon längst keine Gedanken mehr. Ich habe es für mich akzeptiert. Spass und geile Lust und Teil unserer gemeinsamen Sexualität und Erotik innerhalb der Beziehung.

Das passt, das hinterfrage ich nicht, auch für diese Komponente bin ich einfach - dankbar.

Wieviele schöne Stunden hast du uns beschert...! (war mal eine Werbespruch oder?)
@danette
Frau: ein Fisch, der den Angler fängt.
(Mark Twain)

Klare Antwort und einfach mal nicht nachdenken. Der Manager der sich in Heidis SM Studio in erniedrigender Weise "bewegt" will nicht denken.

Er spürt in der Rolle seiner Neigungen: sein Leben.

Wir leben nicht mehr intensiv, unsere Sinne werden in allen Belangen beeinflusst und manipuliert. Das Abgeben der Verantwortung ist Liebe und Zuneigung der anderen Art.

Ein Lauf über mehrere Kilometer oder ein Wettkampf erzeugen ähnliche Gefühle. Das "ausgepumpt" sein nach einer Session ist wie Wellness ohne Haue :)))

Nicht denken. Einfach handeln und fühlen.

Gruss SirL. SubsH
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