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Wer hat schon einmal abgetrieben ?

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich möchte
bitte noch etwas zu Galadriel anmerken:

Ich unterstütze Deinen Beitrag im Prinzip. Auch in seiner ganzen kristallharten Konsequenz.

Jedoch möchte ich eines einwerfen: ich hatte diese Auffassung auch und auch in derselben 100%igkeit. Dann wurde ich schwanger und durchlebte eine Schwangerschaft in der ich jeden Tag Angst haben musste, dass das Kind zu früh kommt. Ich habe mehrere Wochen im Krankenhaus gelegen und mir nicht nur selbst alle Gedanken zu meiner Situation gemacht, die man sich nur machen kann sondern habe auf meiner Station auch alles miterlebt was man in so einer Lage erleben kann. Mit gutem und mit schlechtem Ausgang.

Prinzipiell würde ich auch sagen, alles hat seine Grenzen. Ein Frühchen, das mit 450g auf die Welt kommt, in das tausend Schläuche gesteckt werden und das in seinem Wärmebettchen aussieht wie ein kleiner, durchsichtiger Fisch den man aufs Trockene geworfen hat... dieser Anblick bricht einem das Herz und man wünscht sich fast, der Tod möge es erlösen.

Aber nicht wenn es das eigene ist, Galadriel. Die Angst um Dein eigenes kleines Würmchen, sie bringt Dich fast um den Verstand und Du bist zu allem, zu ALLEM bereit, was nur entfernt nach einem Strohhalm aussieht, an den es sich klammern könnte, um Dir erhalten zu bleiben.

Damit will ich sagen: es gibt zwei Arten von Meinungen. Die eine bildet man sich in der Theorie. Sie ist absolut legitim und vertretungswürdig. Aber die andere, die bildet man sich, wenn man selbst bis zum Hals in der Situation steckt. Wenn man schon begonnen hat, verzweifelt zu lieben. Das weicht Prinzipien auf und lässt Grenzen verschwimmen.

Die Medizin sollte nicht alles tun, was sie kann. Alles hat Grenzen. Grenzen des Schmerzes und des Erträglichen. Irgendwann sollte man loslassen können. Man sollte gehenlassen können. Dennoch ist es etwas anderes, dies in der Theorie zu denken und es dann selbst umsetzen zu müssen.

Nah an der Praxis erzählt: ich hatte in der 23. Woche zum ersten Mal vorzeitige Wehentätigkeit. Ich kam ins Krankenhaus, panisch vor Angst um mein Kind. Die Ärztin, die mich in der Nacht aufnahm, gab mir ein Bett und ein Medikament, das die Wehentätigkeit bremsen sollte.

Am nächsten Tag war Visite. Der diensthabende Arzt kam ins Zimmer, sah den Tropf neben meinem Bett, fragte die Schwester: "Welche Woche, sagten Sie, ist das?" "23. Woche", antwortete die Schwester. "Dann kommt der Tropf ab."

...

Ich glaubte, hier müsse ein Irrtum vorliegen und fragte ungläubig nach dem Grund.

"In dieser frühen Schwangerschaftswoche ist eine Gabe von wehenhemmenden Medikamenten noch nicht vorgeschrieben. Es gibt da Richtlinien."

Als ich nach deren Wortlaut fragte, sagte er mir, schwangerschaftserhaltende Maßnahmen wären erst ab Beginn der 24. Woche vorgesehen, weil das Kind vorher ohnehin zu klein sei um gute Überlebenschancen zu haben.

Bis zur 24. Woche fehlten mir zwei Tage...

Ich habe dem Arzt in aller Deutlichkeit verboten, VERBOTEN, mir den Tropf wegzunehmen. Ich habe ihm gesagt, ich möchte das vom Chefarzt persönlich hören und wenn er mir bis zu dessen Besuch den Tropf nicht lassen würde, würde ich ihn vor die Ärztekammer zerren.

Es war ein unglaubliches Erlebnis. Ein Albtraum. Ich hatte noch niemals im Leben so viel Angst und so wenig Verständnis. Zwei Tage später hatte sich meine Wehentätigkeit beruhigt und man konnte mir den Tropf sowieso abnehmen. Auf meine Frage hin, was denn nun wäre wenn die Wehen wiederkommen würden, schaute man noch einmal auf mein Krankenblatt, stellte fest, nun wäre ich ja in der 24. Woche. Tja, DANN, dann würde man mir und meinem Sohn natürlich helfen.

So, und nun? Jetzt kann ich natürlich hergehen und sagen "Ja, es ist ja auch nötig, Grenzen zu setzen. Eine Grenze dafür, wann Leben erhaltenswert wird. Man kann eben nicht alles tun, nur weil es in der Theorie machbar ist..." Sicher. Aber ich wette, jede Frau, die schwanger mit Wehen in der 23. Woche im Krankenhaus liegt und dann eine Behandlung verweigert bekommt, die verflucht diese Grenzen. So wie ich es tausendmal getan habe in der bisher angstvollsten Zeit meines Lebens.
Wenn
ich bitte noch ein wenig zum Verständnis von @***as posting beitragen darf.

Diese ganzen Diskussionen über Abtreibungen, die in der Regel bis zur 12. Schwangerschaftswoche erfolgen, strengen mich sehr an.

Zumal zwischendurch die Möglichkeit: Pille danach - eingeworfen wurde. Streng genommen ebenfalls ein medizinischer Abort eines möglichen Zellwachstums.

Doch jetzt mal etwas, was wirklich bedenkenswert sein könnte und auch sollte: Feststellung einer Anomalie ab der 20. Schwangerschaftswoche und dann die Entscheidung für einen Abbruch.

Hierzu unsere Geschichte zum zweiten Kind:

Ich wurde gewollt schwanger, war glücklich und dennoch hatte ich laufend Schmierblutungen. Die Ärztin gab mir lediglich Magnesium zur Beruhigung der Gebärmutter. Es war ihr förmlich anzusehen, wenns nicht sein soll, soll es halt nicht sein. Ich war so hilflos und wollte keine Fehlgeburt. An eine mögliche Behinderung (von wegen Anomalie) dachte ich nicht im Traum. Glücklicherweise war unser Nachbar ebenfalls Professor der Gynokologie und da ich mein Leid natürlich klagte, mir sofort Blut abnahm und noch am selben Tag mir entsprechende Hormone gab, damit die Schwangerschaft bleiben konnte (mir fehlten einfach latent Gelbkörperhormone usw.). Das war also Schreck Nr. 1 und werde ich im Leben nicht vergessen.
Dann hieß es auf einmal aufgrund unseres Alters sollten wir uns einmal beraten lassen, für den Fall dass doch eine mögliche Behinderung (Schreck Nr. 2) auftreten könnte.

Diese Beratung erfolgte wirklich sehr einfühlsam und was wirklich nicht verschwiegen wurde: sollte sich eine Frau ab der 20. Schwangerschaftswoche entscheiden, dieses Kind nicht haben zu wollen, gebären muss sie es dennoch (damals war es jedenfalls so - man korrigiere mich, wenn es heute den Frauen leichter gemacht wird).

Da hat man also die halbe Schwangerschaft hinter sich, einen dicken Bauch, die ersten Bewegungen des Kindes gespürt und entscheidet sich evtl. dagegen.

Damals hätte ich es nicht gekonnt. Ich ließ mich nicht untersuchen und wir beschlossen einfach, sofern das Kind mit einer Behinderung auf die Welt kommen, es anzunehmen.

Bei Kind Nr. 3 war ich mittlerweile derart seelisch fix und fertig, dass ich gleich in den ersten 7 Wochen Klarheit haben wollten und ließ den Fötus untersuchen. Die ersten zwei Kinder bedurften sehr starker Zuwendung - eine evtl. starke Behinderung beim dritten Kind hätte mich damals wohl zu sehr belastet - dachte ich.

Ich möchte nur darauf hinaus: wenn man selber mal Kindsbewegungen im Bauch gespürt hat, weiß dass so ein Kindchen schon 20 cm groß ist, dass man nicht mehr sachlich beim Gedanken, Schwangerschaftsabbruch wegen körperlichen Behinderung bleiben kann.

Es ist garantiert ein emotionaler Supergau, den dann eine Frau durchleben muss.
***an Frau
11.000 Beiträge
Liebe @**na @**l

es ist empörend zu lesen was dir da widerfahren ist und es packt einen unglaubliche Wut über die Einstellung von Ärzten. Selbst wenn es diese Vorschriften gibt, die ich auch schon als nicht ethisch im Sinne eines Arztberufes sehe, sollte es diese Vorschriften überhaupt nicht geben. Punkt.

Unser Krankensystem krankt vielleicht unter anderem daran, dass für die alternden Gesellschaft nicht mehr genug Geld zur Verfügung steht, um allen im ausreichenden Maße das an gesundheitlichen Maßnahmen zukommen zulassen, was aus medizinischer Sicht notwendig ist.

Hier sprechen wir über neues Leben welches auf der einen Seite gewünscht ist oder eben durch Abbruch unerwünscht ist.

Auf der anderen Seite wird ein System von lebenserhaltenden Maßnahmen bei älteren Menschen an den Tag gelegt, selbst wenn sie über eine Patientenverfügung explizit festgelegt haben, dass sie das nicht wünschen. Da kann die Ethik von Ärzten nicht oft genug ins Gespräch gebracht werden.

So hart sich das anhört, aber aus meiner Sicht ist das alles eine finanzielle Sache der Krankenhäuser. Je mehr medizinischer Aufwand an "Halbtoten" aufgewendet wird, je mehr Gelder bekommen sie dafür. Das ist die eigentliche Crux. Nicht mehr der Mensch steht im Mittelpunkt des Gesundheitswesen, sondern es geht einzig und alleine darum, wie komme ich an die meiste Kohle der zur Verfügung stehenden Geldmittel der Krankenkassenbeiträge heran.

Und dieser "Kampf" wird auf den Rücken aller "Kranken" ausgetragen, weil die das Sagen haben über keine fundierten Kenntnisse von Ökonomie und Wirtschaft verfügen, sondern über Lobbyisten gesteuerte Fachidioten sind, die sich über ihre jeweiligen Parteien ins "Amt" hochgedient haben.
Nicht mehr der Mensch steht im Mittelpunkt des Gesundheitswesen, sondern es geht einzig und alleine darum, wie komme ich an die meiste Kohle der zur Verfügung stehenden Geldmittel der Krankenkassenbeiträge heran.

Ja, dem ist leider nichts mehr hinzuzufügen.
Doch jetzt mal etwas, was wirklich bedenkenswert sein könnte und auch sollte: Feststellung einer Anomalie ab der 20. Schwangerschaftswoche und dann die Entscheidung für einen Abbruch.



ja und auf den punkt gebracht sieht das dann folgendermaßen aus :
das kind wird im mutterleib mit einer spritze getötet und muss dann tot, aber auf natürlichem wege, auf die welt gebracht werden.
im mutterleib darf nämlich leben getötet werden, wenn die medizinische indikation vorliegt - wenn das kind erstmal auf der welt wäre, müssten die ärzte alles tun, um es am leben zu halten.


und diese vorstellung grauselt mich eben !
nicht weil ich das einer schwangeren frau übel nehmen könnte - da hat jede ihre eigene grenze bis wohin sie sich vorstellen könnte eine solche situation zu packen.
sondern : die medizinische rechtslage dazu ! ein kind mit behinderung (und wir sprechen hier z.b. auch von kindern mit lippen-kiefer-gaumen-spalte nur als beispiel für eine anomalie, die echt keine rolle spielen müsste) kann bis kurz vor dem eigentlichen geburtstermin getötet werden !!

und da fallen mir persönlich eben nur die begriffe "lebensunwertes leben" und "euthanasie" ein.


lg,
fishandchips
*****le6 Frau
8.647 Beiträge
Aus gegebenem Anlass!
etwas ab vom Thema!
1.)Nicht mehr der Mensch steht im Mittelpunkt des Gesundheitswesen, sondern es geht einzig und alleine darum, wie komme ich an die meiste Kohle der zur Verfügung stehenden Geldmittel der Krankenkassenbeiträge heran.

2.)Und dieser "Kampf" wird auf den Rücken aller "Kranken" ausgetragen, weil die das Sagen haben über keine fundierten Kenntnisse von Ökonomie und Wirtschaft verfügen, sondern über Lobbyisten gesteuerte Fachidioten sind, die sich über ihre jeweiligen Parteien ins "Amt" hochgedient haben.

Zu 2.)
Nicht zuletzt auch auf dem Rücken des Krankepflegepersonals, das oft mehr als 30 Jahre
Zu 1.)
vergeblich versucht, den Menschen als Mittelpunkt ihres Tun`s und Aufgabe zu sehen.
Folge: Burn-Out auf ganzer Linie mit einer verbundenen Arbeitsunfähigkeit, weil sich das System zuspitzt ohne Aussicht in Richtung Menschlichkeit, oft auch ein persönliches Versagensgefühl hinterläßt.

LIBELLE die ihren Job wirklich vermisst
*******6_sh Frau
1 Beitrag
Also ich war damals mit 18 schwanger, habe es leider im 2ten Monat verloren.. =( abtreiben würde für mich aber niemals in Frage kommen.
*********oryou Paar
92 Beiträge
so ähnlich ich war auch junge 18 jahre und hatte grad meine neue ausbildung angefangen und war mit meinem mann in unsere erste gemeinsame wohnung gezogen und wurde dann auch gleich schwanger leider konnte ich es nicht behalten war ja noch ziemlich jung und so, hab es dann weg machen lassen und hab dafür heute noch immer irgendwo ein schlechtes gewissen oder jedenfalls mach ich mir gedanken drum.
wie wäre es wenn ich es doch bekommen hätte obwohl mein leben auch ohne kind sehr angenehm ist aber manchmal denkt man doch noch so dran wie alt es wäre und wie es aussehen würde naja aber ich denke so geht es vielen frauen oder paaren
****46 Mann
14 Beiträge
mit18-ok
Ich glaube jede Frau sollte es selber wissen,wann und von wem sie schwanger wird.An zufalls-Schwangerschaften glaub ich seit es Condome und andere Verhütungsmittel gibt schon lang nicht mehr.
Dementsprechend muß Frau auch entscheiden können ob sie das Kind möchte oder nicht.
einige die es.....
Kenne einige die es gemacht haben, auch in der Familie. Geht halt jeder anders mit um. Mache reden darüber, mache verscheigen es ganz, wieder andere sagen es... aber reden dann nicht wieder drüber! Muss ebend jeder für sich entscheiden, wie er am Besten damit zurecht kommt!

Hexe
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