Die ultimative Kuschelparty - Berlin (07.06.2017)

und nun:
ein hoffentlich konstruktives feedback.
denn das Thema gibt für die swingerclubwelt sooooo viel her. oft vertreten darin sind leider: Gaffer, Grabscher und Berührungsdurstige.
eben Menschen, gegen die wir uns aufgrund von Rahmenbedingungen nicht immer und zu jeder Zeit wehren können/wollen oder auf die wir nicht immer angemessen reagieren können.

eine Kuschelparty, mit wunderbar klingenden Worten angekündigt - ein geschützter Raum, der individuelle, weil eigene, Regeln zulässt...

...PERFEKT...

eine Kuschelparty also. samtweiche Berührungen, ein Indenarmnehmen. ein AufDenAnderenEinlassen. und AufDenAnderenEingehen. Herzlichkeit. Achtsamkeit. das waren unsere Erwartungen bei der letzten Veranstaltung mit dem Titel "Die ultimative Kuschelparty". auf die "interessante[n] Sinnes- & Wahrnehmungsspiele" aus dem Untertitel freuten wir uns ungemein.
besonders gespannt waren wir aber darauf, wie es der sexological bodyworkerin gelingen würde, eine Gruppe von fast 30 Menschen gruppendynamisch einzufangen, abzuholen und auf das Thema vorzubereiten. damit es kein wilder Haufen grabschender Leute wird.

wir waren also gespannt. sehr.

am Eingang die ersten Worte, nachdem die Tür aufging: "IHR habt hoffentlich Kuschelklamotten bei."

wir so: "hallo, wir fühlen uns herzlich willkommen und ja: es ist eine Kuschelparty. wir haben also Kuschelklamotten bei."

so werden Gäste nicht begrüßt. nicht von der Veranstalterin selbst, wie sich nach fehlender Vorstellung im Verlauf später herausstellen sollte. aber auch nicht durch ihre Gehilfen. einfach von niemandem.

im Bauch zwickt es. wir ignorieren es.

nur um sicher zu gehen, unsere Nachfrage: "dass wir zunächst unter uns kuscheln wollen, wie wir dir in der mail zuvor geschrieben haben, wird okay sein?" Antwort: "Oh, habe ich das überlesen?" Tenor dennoch: wird möglich sein.

Bauch zwickt stärker, wir spielen es herunter.

die Party geht los.
wir stehen etwas abseits.

kaum zu verstehen, weil angeschlagene Stimme und kein Mikro begrüßt die Veranstalterin alle Anwesenden. ein Lied zum Lockertanzen und schon geht es für alle ab auf eine scheinbar große Liegefläche. die zu klein ist für vorsichtige Annäherungen und andere Spielchen, die sich aus dem Ankündigungstext hätten ableiten lassen können.

wir bleiben außerhalb des sich direkt verschmelzenden Getümmels. es gibt keine Liegeflächen für "ErstmalGuckerUndDannBeiLustUndLauneDazustoßer". es gibt auch keine interessanten Sinnes- & Wahrnehmungsspiele.

wir bleiben stehen. gemeinsame Atmung und sanfte Berührungen beginnen dennoch einen dünnen Faden der Verbundenheit zu spinnen.
zwischen uns beiden. um uns beide herum.

bis die Veranstalterin sich ohne eine geringste Ankündigung von hinten anschleicht und meine Partnerin unvermittelt berührt.

okay:
unser Fehler, dass wir beide unsere Augen geschlossen hatten.
auch dass wir uns langsam der Gruppe nähern wollten. bei Bedarf.
unser Fehler auch:
auf Bauchgefühle nicht zu hören und zu bleiben.

wir wollten der Sache eine Chance geben. nicht voreilig urteilen. im Wissen, dass sooooo viel ginge bei diesem Thema. dass man als Veranstalter sooooo viel machen könnte. dass Besucher der Veranstaltung eine sooooo echte und tief gehende Erfahrung machen könnten.

deshalb hier die Punkte, an denen gearbeitet werden sollte, um die Veranstaltung aufzuwerten. unserer und vor allem meiner Meinung nach...und es sind nicht viele Punkte. die ich an dieser Stelle auch nicht weiter ausführen werde. denn die Bedeutung der Schlagworte sollte ins Auge springen. ansonsten rate ich von einer Veranstaltung ab, die nur für eine einzige der vielen Seiten zum (leider dann auch nur finanziellen) Erfolg wird - in meinen Augen.

Preispolitik.
Definition von Begrifflichkeiten.
Einfangen/Abholen der Teilnehmer.
individuelle WAHRnehmung.
Serviceorientiertheit.

ohne diese Punkte wird es zu dem, was es meiner Meinung nach offensichtlich leider für viele war:
für Einige ein enttäuschender Versuch, den Berührungsdurst zu stillen. für andere ein vergleichsweise billiges Grabbeln.

vor allem aber eine riesen Diskrepanz zwischen Angekündigtem und Abgeliefertem.

unser Job als Bodyworker ist es, einen guten Job zu machen. Weil die Arbeit mit Körper und Seele so extrem wichtig ist. Und ebenso viel zerstören wie aufbauen kann.

meiner Meinung nach.



ich wünsche gaaaanz viel Erfolg bei der nächsten Veranstaltung dieses Formates. in der Hoffnung, dass die Veranstalterin das Konzept weiter entwickelt, denn es gibt sooooo viel her.


nur die allerbestesten Grüße


HerrAntasten

Hallo Herr_Antasten

danke für deine offenen Worte und deine Anregungen. Die Kuschelparty ist noch eine recht neue Partyreihe und wir werden deine Anregungen beherzigen und nach Kräften umsetzen. Wir lernen ja noch immer dazu und am besten durch konstruktive Kritik.

Herzlichen Dank und alles Liebe

Ona

Wir waren ebenfalls auf derselben Kuschelparty, sowie auch auf jenen zuvor.

Unsere Erfahrungen sind deutlich positiver, was vielleicht wiederum an unserer Erwartungshaltung liegt und der Fähigkeit sich auf Situationen einzustellen.

Ja, es gab bei allen 3 Veranstaltungen einen Männerüberschuss, bei der zweiten am Deutlichsten. Letztlich liegt es in der Natur der Lokalität, dass sie immer mehr Männer als Frauen anzieht. Dass die Veranstalterin anhand der Email Anmeldungen versucht ein ausgeglichenes Verhältnis zu erreichen mag ich ihr glauben, kenne ich doch aus eigener Erfahrung wie wenig man sich auf Anmeldungen verlassen kann.

Ich glaube, dass aus der gesammelten Erfahrung heraus die Veranstalterin versuchen wird situativ zumindest spontan auftauchende einzelne Herren nur noch bedingt oder gar nicht mehr dazu zu lassen, je nachdem wie der Anteil an Frauen am Abend selbst sich gestaltet.

Dennoch sollte man sich immer auf einen leichten Männerüberschuss einstellen, der sich kaum bis gar nicht verhindern lässt, ebenso wie auf die Tatsache, dass nicht alle Menschen dem eigenen Schönheitsideal entsprechen. Alles in allem fand sich zu allen Veranstaltungen ein sehr ansprechendes Publikum, Ausnahmen bestätigen die Regel und auch den Menschen die nicht dem allgemeinen Ideal entsrpechen stehen diese Veranstaltungen ebenso offen, wie z.B. dem KitKat.

Die Idee der spielerischen Annäherung wurde bei den ersten beiden vorangegangenen Veranstaltungen aufgegriffen. Es gestaltete sich allerdings etwas schleppend, was weniger an der Idee oder der Anleitung lag, sondern doch an der fehlenden Dynamik der Teilnehmer. Beim allgemeinen Kuscheln waren alle noch recht fleißig dabei, wenn sie auch in ihrer "lokalen" Umgebung blieben, die in unmittelbarer Nähe ihnen angenehme Personen bot. Manche waren offener und tauchten an unterschiedlichen Stellen in die Menge ein.
Sobald die Spiele jedoch auf individuellerer Basis beruhen entstehen doch bei einigen, die vielleicht hier einen Einstieg in die hedonistische Welt suchen und noch nicht so unbefangen sind, kleine Hemmungen auf die man Rücksicht nehmen muss.

Die Balance besteht also darin, etwas anzubieten aber doch jedem die Freiheit zu lassen, was man annehmen möchte und was nicht.

Der Kern der Idee des Abends funktioniert wunderbar in den verschiedensten Abstufungen und dort ist der Respekt vor den individuellen Grenzen gegeben und zu erkennen.

Wenn der kuschelige Teil sich öffnet zu der Möglichkeit sich auch sexuell zu öffnen, dann findet man einige, die eine solche Energie aufbauen konnten und diesem nachgeben, sowie andere Neugierige, die vielleicht nur vorsichtig zuschauen möchten, sowie auch jene, die sich bewusst für absichtsloses weiterkuscheln entscheiden. Jedem nach seiner Grenze.

Gerade Neugierige, die einen sanften Einstieg suchen, möchte ich diese Veranstaltung empfehlen...und ich bin mir sicher, dass Ona das Feedback nutzen wird sie noch schöner und besser zu machen.

Wir freuen uns auf jeden Fall und bringen Neulinge gerne mit, so wie auch morgen.


Viele Grüße,
B&M

Ich möchte mir Herr_Antasten anschließen - auch ich war ziemlich enttäuscht von der Party. Eine einminütige Einleitung ohne Mikro mit heiserer Stimme, ein kurzes Lied und dann geht es los - das war mir zu abrupt und vor allem zu wenig Führung. Wer dann einen "schlechten Platz" auf der Matte ergattert hatte, hing eine Stunde lang rum und fragte sich wie ich, was das eigentlich alles sollte. Ich vermisste ganz eindeutig eine weitere Führung der Veranstaltung durch Ona, Hinweise oder auch einmal ein "Umarrangieren" der Teilnehmer, damit man mit mehreren Leuten in Kontakt kommt.
So war das für mich ein ziemlich langweiliger Abend zwischen einerseits ziemlich aufdringlichen Grapschern und andererseits bemühten, aber gelangweilten Teilnehmern.
Ich hätte gerne noch den sexuellen Teil mitgemacht, war aber so enttäuscht, dass ich schon vorzeitig gegangen bin.
Wenn schon eine Party mit Anleitung angeboten wird, dann sollte es auch eine Anleitung geben - und nicht einfach "jetzt macht mal ...."

Hallo ihr Lieben,

Ich danke euch für eure offenen Worte.
Es ist leider richtig, dass ich bei der letzten Party sehr erkältet war und dadurch meine Stimme und die damit verbundenen Anleitungen zu kurz gekommen sind.

Heute sieht das anders aus. Ich bin fit und wir haben einige Spiele vorbereitet.

Ich hoffe viele von euch zu sehen und freue mich auf einen verkuschelten, schönen Abend.

Bis dahin
Ona

schließt diese Party die Lücke von Swinger-Party zu reinen Kuschel-Partys. Da ich auch gerne andere Veranstaltungen im Insomnia besuche bin ich schon etwas erfahrener und habe vielleicht auch einen etwas anderen Blick auf die Dinge. Ich kann mir gut vorstellen, dass es als "Neuling" erst einmal etwas schwierig ist den Einstieg zu finden. Aber eine Party mit Anleitung heißt für mich nicht, dass jeder Teilnehmer arrangiert wird, dass er auch ja ein nettes Plätzchen findet. Auch würde ich ungerne von anderen umarrangiert werden, das kann ich schon selbst wenn mir danach ist. Wer das Gefühl hat "zu kurz" zu kommen oder sich auf seinem Platz zu langweilen kann sich jederzeit an die Veranstalterin wenden oder einfach mal einen neuen Platz suchen!
Ich bin nun regelmäßig Gast bei der Veranstaltung und fühle mich immer sehr wohl und aufgehoben. Auch wenn jemand nicht unbedingt mein Typ ist, ist es immer wieder spannend zu sehen wie sich die Atmosphäre aufbaut und man die Berührungen der Anwesenden genießen kann ohne bestimmte Vorstellungen oder Erwartungen zu haben. Einfach mal fallen lassen und genießen!