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Unverhofft, nicht oft

Unverhofft, nicht oft
Manchmal - nein! - oft - nein! - meistens mittlerweile irre ich noch nach einem Nachtdienst durch die Straßen. Und genieße die paar kostbaren Momente, bevor die Stadt erwacht. Die Nacht ist dann schon nicht mehr da, aber ihre Schönheit, ihre Stille, ihre Hoheit wenn man so will, ist umso greifbarer: Wenn der feuchte Asphalt glitzert, als würde er Millionen Sterne spiegeln und sie niemand zertritt. Wenn Amseln so melancholisch singen, dass jeder versteht, wie viel Schmerz in Liebe steckt und dennoch voller Glück beseelt ist.
Einer sagte mal, dies sei der Momente, wo Hoffnung am nächsten ist ...

Tatsächlich eile ich ohne bestimmtes Ziel umher, weil ich nicht mehr anders weiß, runterzukommen. Zu viel geschieht jede Nacht, das ich nicht mehr los werde, indem ich mir billig in die Tasche lüge.
Wie der achtjährige Junge mit dem Blinddarmdurchbruch, für den jede Hilfe zu spät kam, weil die Eltern uns im Krankenhaus über den Feiertag "keine Umstände machen wollten" ...

Als steckte in meinen Genen eine diffuse Angst vor Menschenjägern, so treiben mich Fluchtgedanken durch die Straßen. Ich fühle mich verfolgt. Ich muss es unbedingt über den Neckarsteg schaffen, sonst werde ich von Schatten gekillt ...

Hinter mir höre ich bereits das aufgeregte Klappern von Schritten. Die Holzbohlen auf dem Steg haben zu viel Spiel und federn unter meinen Schritten, was meine Panik nur noch verstärkt. Aber ich schaffe es bis zu einer Straßenleuchte, wo es mir allerdings nicht gelingt, eine Zigarette anzuzünden - und ich schmeiße die ganze verfluchte Schachtel weg ...

Da hakt sich plötzlich ein Mädchen in meinen rechten Arm ein und bittet mich, sie schnell zu begleiten!? Mein Herz ist kurz vor dem Hyperventilieren ...

Sie ist jung, trägt einen Trenchcoat, der an ihrer Taille so schmal zusammengebunden ist, dass ich glaube, sie mit meinen Fingern umfassen zu können. Dazu trägt sie noch Leggings und Sneakers. Schemenhaft kann ich ihre akzentuierten Fesseln mit der Achillessehne und den Fußknöcheln erkennen. Klar erkennen kann ich allerdings eine tiefe Furche zwischen ihren Augenbrauen, die beinahe bis zu ihrem Haaransatz geht, auch die Falten zwischen den Nasenflügeln und den Mundwinkel sind wie eingegraben ... ich bin zwar übermüdet und fertig mit der Welt, aber dass es sich um eine Prostituierte handelt, kapiere ich noch - nicht zuletzt wegen ihrem blumig-fruchtig-süßen Parfüm.

Sie geht schnell, läuft und zieht mich hinter sich her. Dreht sich ein paar Mal ängstlich um, sagt aber nichts. Bis sie mich in einen Hauseingang drückt. Sie steht mit dem Rücken zur Tür. Sie geht mir gerade mal bis zur Brust. Instinktiv stütze ich mich mit den Händen an der Tür ab, dass sie ganz in meiner offenen Regenjacke verschwindet. Ich knutsche sie ab - nein! - ich tu nur so ... hinter uns jetzt zwei Typen, die vorbei hasten, fluchend und schimpfend ... von denen hat sie wohl den Lohn kassiert, aber die Dienstleistung schuldig geblieben zu sein ... Wieder mal scheint meine Länge ein unerklärlicher Schutz zu sein ... Wir verharren zur Sicherheit regungslos weiter; mir fällt nichts Blöderes ein als zu summen:
"Mam, tak samo jak ty / Miasto moje a w nim /Najpiekniejszy swiat / Najpiekniejsze dni ..."

Nach einer gefühlten halben Ewigkeit, reibt sie wie zum Dank ihre Hände an meinen Oberarmen und haut so lautlos ab, wie sie sich bei mir eingehakt hatte ... und es scheint so, als könnte ich doch noch Leben retten ...
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