Aber gerne doch Kelene.
Es ist so:
Person A hat ein Problem und wendet sich an einen systemischen (Familien)steller, schilder dem - aber eben NUR dem - sein Problem.
Dieser organisiert ein "Gruppen(familien)stellen", zu welchem mehrere, sagen wir mal 12 weil mir die Zahl grad spontan einfiel, Personen. Von den 12 Personen sucht sich Person A dann einige aus , die stellvertretend als die Personen eingesetzt werden, welche mit dem Problem von Person A irgendwie zu tun haben. Die Person A selbst muss auch für sich eine stellvertretende Person aussuchen.
Ist dies geschehen, setzt sich Person A an den Rand und gibt den ausgewählten Personen Anweisung, wo sie sich gefühlsmäßig im Therapieraum zu plazieren haben. Gefühlsmäßig ist hierbei so zu verstehen, dass die ausgewählten Personen dorthin gestellt werden, wo sie sich in gefühlsmäßig optimaler Entfernung (vor, hinter, neben, mehr Abstand, weniger Abstand, sehr nah, ...) zur Person A bzw. dessen Stellvertreter befinden.
Anschließend beginnt der "Therapeut" Fragen zu stellen zum Befinden, hinterfragt das Befinden, verändert die Positionen, befragt und hinterfragt erneut das Befinden, stellt gezielte Fragen zum Problem, befragt und hinterfragt die entsprechenden Reaktionen der "stellvertretenden Personen", usw usw usw... irgendwann - falls nicht eine zweite oder dritte Sitzung nötig ist (mehr als drei hab ich noch nicht erlebt, dass nötig waren) - gegen Ende, kurz vor Auflösung des ganzen Problems wird der Stellvertreter von Person A gegen die reale Person A ausgetauscht, sodass diese das Problem selbst abschließen muss.
Hoffe das war halbwegs verständlich.
Der Hintergrund, warum lauter stellvertretende Personen eingesetzt werden ist, dass die Person A - und evtl. anwesende real mit am Problem Beteiligte - aus objektiver Sicht erfahren was geschah und wie es dazu kam und was es auslöste, um so das ganze aus dem Blickwinkel des anderen betrachten zu können und um einen besseren Überblück über die ausgelöste Dynamik zu bekommen.
Interessanterweise hat die ganze Sache sogar noch auf die Personen des beteiligten Problems Auswirkung, die real gar nicht anwesend waren, sondern lediglich stellvertretend mitwirken.
So, wer noch Fragen hat, nur zu...