Sonne über Negombo
Ich lag am Strand auf einer der Liegen, die unter den aufgestellten Sonnenschirmen am Strand standen. Es war so angenehm, die Wärme zu spüren, es entspannte mich total, ich aalte mich, genoss dieses faule Nichts-tun und sah meinen Mann vor mir stehen und wir lächelten uns zu. Zwischen uns lag auf dem Boden ein Fahrrad und mein Mann hielt einen Fahrradreifen in der Hand. Eine Schüssel mit Wasser stand da und mein Mann hielt den Reifen in die Höhe und sagte zu mir: „Komm, ich zeig Dir wie man den repariert“ - doch ich war viel zu bequem um aufzustehen und murmelte nur: „Ich weiss das doch, wie man das macht mein Schatz“.
Und dann wurde mein Mann ganz langsam immer kleiner und hinter ihm erschien eine grosse Sonne – so grell – so hell dieses Licht. Und er sagte zu mir: “Wenn Du das weisst, dann weisst Du alles“. Es war so, als ob er rückwärts von mir wegging um in der Sonne zu verschwinden.
Ich streckte meine Hände nach ihm aus, ich wollte ihn festhalten aber das war nicht möglich – er verschwand in der Sonne. Ich konnte ihn nur mit meinen Augen verfolgen, bis ich das Licht – dieses grelle Licht - nicht mehr aushielt. Mir flossen die Tränen über mein Gesicht und davon wachte ich auf.
Ich nannte dies immer meinen Abschiedstraum, denn von diesem Tag an kamen ab und zu nachts auch wieder Träume zu mir, wenn ich genügend Ruhe und Schlaf fand. Denn meine Gedanken drehten sich immer wieder im Kreis von neuem um diesen Verlust, den ich erlitten hatte und nicht akzeptieren wollte.