Die Aussage des Gesprächspartners der TE,
*P:
Dabei kam zur Sprache das ich eher devot veranlagt bin. Er meinte darauf hin: "War ja klar." Mich hat diese Aussage verwundert und auf nachfragen sagte er: " Heut zu Tage sind so gut wie alle Frauen devot, das ist keine Herausforderung mehr für einen Mann. Ich bin dessen überdrüssig und will eine dominante Frau."
, wirft für mich zu allererst die Frage auf, ob der Geprächspartner das auf BDSM bezieht, er also ein FemDom sucht/will, oder er es eher auf den Alltag und auf alltagsdominante Frauen bezieht?
Den der Satz
" Heut zu Tage sind so gut wie alle Frauen devot, das ist keine Herausforderung mehr für einen Mann. Ich bin dessen überdrüssig und will eine dominante Frau."
deutet eher darauf hin, dass er eine alltagsdominante Partnerin sucht, darauf deutet besonders das
...das ist keine Herausforderung mehr für einen Mann.
hin.
Das sagt kein Sub, der eine FemDom sucht. Wenn dann schon eher ein Dom, der eine Sub sucht, die er aktiv unterwerfen muss, was er dann als Kick, also als Herausforderung sieht.
Auf die Frage der TE, aus dem EP,
Ist es wirklich so? Ist die Männerwelt gelangweilt von den devoten Frauen?
, muss man, meiner Meinung nach, differenziert antworten.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Mann, der mit D/s und BDSM nichts am Hut hat, ein Problem mit zu devoten Frauen haben kann. Vorallem, wenn es eine stark ausgeprägt Devotion ist, die auch in den Altag reicht, er aber eine starke Partnerin auf Augenhöhe sucht.
Auf der anderen Seite gibt es genug Doms, die eben jene Subs suchen.
*P:
Ist das Verhältniss von dominanten Männern und devoten Frauen so unausgeglichen?
Was meint Ihr dazu?
Es ist ein altbekanntes Problem im BDSM Bereich, dass es eindeutig viel mehr männliche Subs als FemDoms gibt. Auf der anderen Seite ist das umgekehrte Dom/Sub Verhältnis erheblich ausgeglichener, wobei es mehr weibliche Subs als männliche Doms gibt.
Natürlich darf man auch den "50SoG-Effekt" vergessen, der momentan dazu führt, dass viele ihre angebliche D- oder s-Neigung entdecken. Es ist momentan einfach IN Dom oder Sub zu sein. Bei näherem Kontakt relativieren sich derartige Neigungen aber meist sehr schnell und es bleibt dann "Augenverbinden und Popotätscheln " übrig.
Ich werde nie das Gesicht und die Reaktion einer Frau auf einer Play Party vergessen, die völlig erstaunt/erschreckt ein LAUTES "Auahhh" ausstieß und sich ihren Po rieb, nach dem ihr ein Spielpartner gemäßigt mit einem Flogger EINEN Schlag auf den Po gegeben hatte. "Der hat ja wirklich weh getan!" war der unvergessliche Kommentar von ihr danach.
Hier im Joy kann man auch häufig beobachten, dass das Auswahlfeld "Dominant/Devot/Switch" dafür verwendet wird die "Alltags-Neigung" wiederzugeben, die aber bei Nachfrage dann nichts mit der sexuellen Neigung zu tun hat, da der oder die Betreffende mit D/s oder BDSM nichts am Hut hat.